PAMINA kurz notiert
Sonderkonzert der Weingartner Musiktage am Wochenende zum 1. Mai: Vorverkauf hat begonnen
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Dienstag, 12. April 2022 20:02
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Von Christine Gehringer
(red.) Im Rahmen der Gartentage der Firma „Roland Stärk Landschaftsbau“ in Weingarten gibt es im Gewächshaus am Wochenende des 30.04. und 1.05. jeweils ein Sonderkonzert der "Weingartner Musiktage": Geplant waren diese bereits für das 40-jährige Jubiläum im Jahr 2020.
Am Samstagabend, 30. April um 20 Uhr, sind „Sistergold“ zu Gast: Vier Frauen, die schon 2019 beim Konzert in Weingarten mit ihren Saxophonklängen begeisterten. Das siebenköpfige Ensemble „Federspiel“ war unter anderem 2014 in Weingarten. Jetzt präsentiert es am Sonntag, 1. Mai, um 10.30 Uhr sein aktuelles Programm "Albedo" - Blasmusik voller Kreativität, Spontaneität und Spielwitz.
Tickets gibt es bei der Buchhandlung Wolf in Weingarten (Eingang Schillerstraße, ehemals Bücherwurm), sowie bei deren Filialen in Bruchsal und Oberderdingen. Ebenfalls sind Karten beim Musikhaus Schlaile (Karlsruhe) erhältlich, sowie bei allen Reservix-Verkaufsstellen und Online über den Ticket-Link auf der Webseite der Weingartner Musiktage.
Der Veranstalter weist darauf hin, dass die aktuelle Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg gilt, aber die Besucher beim Einlass und auf dem Weg zum und vom Sitzplatz eine FFP2-Mund-Nasen-Maske tragen müssen. Am Sitzplatz ist das Tragen freiwillig.
PAMINA kurz notiert
Semester-Eröffnung an der Musikhochschule/ Karlsruher Rede: Holger Noltze stellt Fragen zu Europa
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Samstag, 09. April 2022 13:22
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Von Christine Gehringer
Bereits die Corona-Pandemie hatte den Hochschul-Betrieb vor erhebliche Herausforderungen gestellt (Rektor Hartmut Höll sprach gar von „verlorener Lebenszeit“) – nun erschüttert mit dem brutalen Krieg gegen die Ukraine eine neue Katastrophe die europäischen Staaten. Auch die Hochschule ist davon betroffen, und so wandte sich Hartmut Höll gleich in seinen ersten Begrüßungsworten mit einem besonders herzlichen Willkommen an sechs junge Frauen, die aus dem Kriegsgebiet geflüchtet sind und nun an der Karlsruher Musikhochschule aufgenommen wurden. Bei Gastfamilien fanden sie Unterkunft, von den Hochschullehrern werden sie zum Teil mit zusätzlichen Stunden unterrichtet; Unterstützung erhalten sie unter anderem durch den Freundeskreis der Hochschule. Insgesamt habe es eine „überwältigende Hilfsbereitschaft“ gegeben, so Hartmut Höll.
Es ist zugleich sein letztes Semester als Rektor: Am dem 8. Oktober wird er aus dem Amt scheiden; am 11. Mai soll sein Nachfolger gewählt werden. Der Hochschule aber wird Höll nach wie vor lehrend verbunden bleiben.
Das Thema Krieg und die Rolle Europas durchzog die gesamte Akademische Feier (im Rahmen derer wie gewohnt auch die Absolventen verabschiedet wurden): AStA-Vertreter Valentin von Paschotka-Lipinski verwies darauf in seiner Ansprache – ebenso wie auf die Klimakrise, die man aber glücklicherweise selbst beeinflussen könne. Die Vorsitzende des Hochschulrats, Evelyn Meining, betonte die Wichtigkeit der Kunstausübung als „Ausdruck von Freiheit“.
So durfte man auch vom Thema der Karlsruher Rede „Zur Besinnung kommen. Die Lage, Musik, Europa“ einiges erwarten. Diese Rede steht traditionell im Zentrum der Akademischen Feier zur Semestereröffnung; zu Gast war diesmal der Kulturjournalist Holger Noltze, der eine Professur für Musik und Medien/ Musikjournalismus an der Universität Dortmund innehat.
Diese Rede blieb allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück. Zwar streifte er - in kunstvoll ausgeschmückten Sätzen – wichtige und aktuelle Themen wie etwa die „Müdigkeit und Trägheit Europas“, er griff dabei den Erfolg autokratischer Gesellschaftsmodelle auf und die Tatsache, dass Kunst etwa in China als als „Teil einer Leistungsschau“ gesehen werde. Kunst, so resümierte Noltze, dürfe allerdings nie ein „Mittel zu irgendetwas“ sein. Auch die Frage nach dem „Unwägbaren“ müsse darin Platz finden. Zugleich betonte Noltze, dass Musiker nicht nur Verantwortung für die Ausbildung ihrer Fähigkeiten trügen, sondern sich zudem auch kulturpolitisch engagieren sollten.
In der Hauptsache warf die „Karlsruher Rede“ jedoch nur Fragen auf – immerhin, sie lieferte wichtige Denkanstöße - blieb aber ansonsten an der Oberfläche. Konkrete, tiefer gehende Ausführungen und Argumente, Struktur und Zusammenhänge vermisste man leider. Interessant und lohnenswert war vor allem der Verweis auf den Kunsthistoriker Jacob Burkhardt („Die Cultur der Renaissance in Italien“), der die europäische Idee mit dem Klang eines Glockengeläuts verglich. Die hohe Schönheit ergebe sich erst aus dem Zusammenwirken des Verschiedenen, auch wenn das Verschiedene bei näherer Betrachtung Reibung und Dissonanz bedeuten könne: „Nicht Einheit, sondern Diversität“ sei das Gebot.
Studierende und Dozenten umrahmten die Feier traditionell mit einem vielgestaltigen Programm – vom Musizieren im Ensemble (etwa mit Werken von Francois Couperin und Giovanni Gabrieli), bis hin zu ansprechenden Solo-Vorträgen mit der Schlagzeugerin Leonie Klein oder dem Pianisten Matteo Weber, der in der „Danse infernale“ aus Strawinskys „Feuervogel“ das Thema der Karlsruher Rede atmosphärisch aufgriff; expressiv auch der Vortrag des Tenors Zhuohan Sun und der Pianistin Yuriko Watanabe mit zwei Liedern von Hugo Wolf.
PAMINA kurz notiert
Vocalensemble Rastatt: Öffentliche Generalprobe als Benefiz-Aktion
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Samstag, 26. März 2022 13:24
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Von Christine Gehringer
Das Vocalensemble Rastatt bereitet sich unter der Leitung von Holger Speck derzeit auf einen Konzertabend beim "Heidelberger Frühling" vor und möchte diese Gelegenheit zu einer öffentlichen Generalprobe samt Spenden-Aktion nutzen: Am Mittwoch, den 30. März sind ab 18.30 Uhr in der Christuskirche Karlsruhe zwei Motetten von Johann Sebastian Bach ("Komm, Jesu, komm" und "Singet dem Herrn ein neues Lied") zu hören. Die Spenden dieses Abends gehen über die Aktion „Deutschland hilft“ an die Ukraine.
PAMINA kurz notiert
Osterfestspiele Baden-Baden: Festival Lounge als ein Schwerpunkt
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Freitag, 25. März 2022 17:35
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Von Christine Gehringer
(red.) Neben dem musikalischen Programm liegt bei den Osterfestspielen in Baden-Baden ebenso ein Schwerpunkt auf der „Festival Lounge“ als Treffpunkt für den kulturellen Austausch: Das Kurhaus werde ein dabei „wichtiges zweites Zentrum“, teilte das Festspielhaus Baden-Baden mit.
In der stilvollen Bel Étage des Kurhauses ist die Festival Lounge vom 9. bis 18. April in der Zeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet (am Eröffnungstag, am 9. April, ab 14.30 Uhr). Neben Speisen und Getränken gibt es Informationen, eine Ausstellung und dazu ein Begleitprogramm.
An Vorstellungstagen können Interessierte dort ab 11 Uhr Vorträge zur Veranstaltung des jeweiligen Abends besuchen; begleitend zur Oper „Pique Dame“ ist eine multimediale Ausstellung unter dem Motto „Liebe. Sucht. Glück“ zu sehen. Für dieses Kooperationsprojekt der Berliner Philharmoniker und des Festspielhauses Baden-Baden in Zusammenarbeit mit der START-Stiftung haben sich 60 Jugendliche künstlerisch mit der Oper „Pique Dame“ auseinandergesetzt; sie präsentieren Fotos, Videos und Slam-Texte.
Am Montag, den 11. April lädt die Lounge ab 15 Uhr erstmals zum „Baden-Badener Salon“ mit dem Philosophen Peter Sloterdijk zum Thema: „Rettet die Oper! Über die Unmöglichkeit im Jetzt“. Dabei beleuchten Künstler, Journalisten und Wissenschaftler ein zentrales Thema der Festspiele im Dialog mit dem Publikum. Das neue Format folgt der Erinnerung an eine Zeit, als in Baden-Baden fast täglich in die Salons der Hotels und Privatvillen geladen wurde, wenn sich im Sommer dort Gäste aus ganz Europa einfanden.
Weitere Veranstaltungen der Festival Lounge sind beispielsweise Diskussionen mit jungen Menschen aus den Bereichen Inklusion, Integration und Diversität. Darüber hinaus geht man der Frage nach, ob man sich in diese Welt angesichts solcher Probleme wie Klimawandel, Pandemie und Autokratie „noch verlieben“ kann. Das detaillierte Programm der Lounge gibt es unter www.osterfestspiele.de
PAMINA kurz notiert
Staatstheater Karlsruhe: Neues Leitungsmodell mit Dreier-Gremium
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Donnerstag, 24. März 2022 11:36
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Von Christine Gehringer
(red.) Das Badische Staatstheater Karlsruhe bekommt ein neues Leitungsmodell: Der Verwaltungsrat hat sich am Mittwoch für ein kollektives Dreier-Gremium ausgesprochen, das ab 2024 das Haus leiten soll; die Generalintendanz wird dagegen abgeschafft. Dies teilte das Kunstministerium Baden-Württemberg heute in einer Presseerklärung mit.
Eine solche Dreierspitze gibt es zum jetzigen Zeitpunkt bereits – mit dem Intendanten Ulrich Peters, dem geschäftsführenden Direktor Johannes Graf-Hauber und der künstlerischen Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann.
Die Strukturkommission unter der Leitung von Staatssekretärin Petra Olschowski und Bürgermeister Albert Käuflein habe in umfangreichen Anhörungen mehrere Varianten geprüft und dem Verwaltungsrat das neue Leitungsmodell empfohlen, heißt es weiter. Für die Zeit ab 2024 werde jetzt eine Persönlichkeit gesucht, die als Teil des kollektiven Dreier-Gremiums die künstlerische Verantwortung übernimmt.
Die Entscheidung des Verwaltungsrates sei „ein Meilenstein für eine neue kollegiale Kultur des Miteinanders“, wird die Vorsitzende des Verwaltungsrats, Kunstministerin Theresia Bauer zitiert. Nach der Krise des Jahres 2020 und den anschließenden Diskussionen den Führungsstil Peter Spuhlers, die zur Entlassung des damaligen Generalintendanten führten, wurde in Karlsruhe an einer neuen Struktur gearbeitet. Dabei geriet generell auch das Intendantenmodell in die Kritik, das einen Machtmissbrauch offensichtlich begünstigt hat – auch an anderen Häusern.
Es habe seit Frühjahr 2021 „intensive Beratungen“ innerhalb der Kommission und „zahlreiche Anhörungen auf allen Ebenen der Belegschaft“ gegeben, heißt es außerdem in der Mitteilung. Künftig sollen auch die Spartenleiterinnen und Spartenleiter sowie die Generalmusikdirektorin oder der Generalmusikdirektor in die Spielplangestaltung eingebunden werden. Dabei soll es klare und transparente Zuständigkeitsregelungen für die Spartenleitungen geben. Überdies ist der wertebasierte Verhaltenskodex des Deutschen Bühnenvereins Grundlage für die Führungskultur.
Für die Suche einer künstlerischen Leitung für das Staatstheater ab der Spielzeit 2024/25 hat der Verwaltungsrat am Mittwoch eine Findungskommission eingesetzt. Ehrgeiziges Ziel sei es, in einer Sondersitzung schon nach der Sommerpause 2022 eine Entscheidung zu fällen. Geleitet wird die Findungskommission von Staatssekretärin Petra Olschowski und Bürgermeister Albert Käuflein als ihrem Stellvertreter. Fachlich beraten wird die Komission zudem von Jens-Daniel Herzog, Intendant des Staatstheaters Nürnberg und Sonja Anders, Geschäftsführerin des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover und Schauspielintendantin. Eine Vertretung des Personalrats wird in die Findung der Intendanz einbezogen.
PAMINA kurz notiert
Osterfestspiele Baden-Baden: Mit russischem Programm im Zeichen des Friedens
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Dienstag, 22. März 2022 13:56
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Von Christine Gehringer
„Ich freue mich, aus einem angeregten Probenbetrieb berichten zu können“, ließ Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa gleich zu Beginn der Video-Pressekonferenz wissen. Ostern 2022 – das bedeutet in Baden-Baden die „Renaissance“ der Festspiele nach zweijähriger Pause aufgrund der Corona-Pandemie. Doch in diesem Jahr steht das Festival zusätzlich unter dem Zeichen den Ukraine-Kriegs. Es war der Wunsch von Kirill Petrenko, dem Chef der Berliner Philharmoniker, in Baden-Baden ein russisches Programm zu präsentieren - mit Tschaikowskys Oper „Pique Dame“ im Mittelpunkt. Nun zeigt sich, dass diese Planung in vielerlei Hinsicht vorausschauend gewesen ist. Was in Baden-Baden aufgeführt wird, soll „ein Signal an die Welt“ sein, so Benedikt Stampa, „denn Kultur kann man immer nur global und zwischenmenschlich betrachten“. Gerade der Kurstadt an der Oos kommt hier als einstige „Sommerhauptstadt Europas“ ohnehin eine besondere Rolle zu. Diesen Reichtum künftig ins Bewusstsein zu rufen, ist Stampa zudem ein Anliegen. In diesem Zeichen steht beispielsweise auch das Konzert am 13. April, das ursprünglich mit Anna Netrebko geplant war: Jetzt wird daraus ein Sängerfest mit internationalen Künstlern als ein Zeichen für „Frieden, Völkerverständigung und Humanität“.
Positiv sei auch die Stimmung unter den Mitwirkenden, erzählt Kirill Petrenko. Im Ensemble arbeiten Künstlerinnen und Künstler aus Russland, Armenien oder Frankreich. Allerdings bringt der Krieg nun neue Herausforderungen mit sich. Eine Künstlerin, so berichtet Benedikt Stampa, muss auf einem Umweg nach Baden-Baden anreisen: von Moskau über Taschkent nach Frankfurt.
Indessen herrscht bei Kirill Petrenko, der in Baden-Baden sein Operndebüt gibt, „Vorfreude pur“ über die Tatsache, nun endlich auch szenisch arbeiten zu können. Im vergangenen Herbst war Tschaikowskys „Mazeppa“ in Baden-Baden immerhin konzertant zu erleben; die Oper „Fidelio“ jedoch wurde durch den ersten Corona-Lockdown 2020 jäh ausgebremst. Jedoch macht man sich in Berlin angesichts des Krieges „jeden Tag Gedanken, ob man alltäglich planen, ob man weitermachen kann“, erzählt Andrea Zietzschmann, die Intendantin der Berliner Philharmoniker. Allerdings habe man festgestellt, dass die Konzerte in diesem Tagen „wie eine Insel“ seien – um Gemeinschaft zu haben, um Schönes zu erleben. Darüber hinaus stehen die diesjährigen Osterfestspiele ganz im Zeichen der Hilfe für die Ukraine. „Proaktiv“ wolle man um Spenden werben (für die Ukraine-Nothilfe der UNO-Flüchtlingshilfe); Kirill Petrenko machte bereits den Anfang mit einer privaten Spende von 100 000 Euro als „Initialzündung“.
Der gebürtige Russe kritisierte aber auch, dass viele russische Werke derzeit von den Bühnen verbannt würden, dass Künstlerinnen und Künstler zudem unter einer Art Generalverdacht stünden und beispielsweise von Wettbewerben ausgeschlossen würden. „Wenn wir die Künstler nur aufgrund ihrer Nationalität für Putins Greueltaten verantwortlich machen, dann gleichen wir der anderen Seite“.
Die Regie zur Oper „Pique Dame“ obliegt Moshe Leiser und Patrice Caurier. Wichtig ist den Regisseuren, dass Musik und Theater eine Art „Liebesbeziehung“ eingehen: Was die Darsteller singen, das müsse man sehen können; man müsse die „gebrochene Seele“ eines Menschen zeigen und der Frage nachgehen, wie jemand zum Mörder werden kann. Ein Schwerpunkt des Festivals liegt diesmal auf so genannten „partizipativen“ Veranstaltungen: So gibt es beispielsweise erstmals einen Baden-Badener Salon mit dem Philosophen Peter Sloterdijk und aktuellen Themen. Dafür entfallen jedoch die Kinderoper und die traditionelle Kammeroper mit jungen Künstlern.
Das Programm der Osterfestspiele (vom 9. bis 18. April) gibt es unter www.festspielhaus.de
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Staatstheater Karlsruhe: Absage "Barbier von Sevilla"
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Mittwoch, 16. März 2022 17:34
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Von Christine Gehringer
(red.) Weiterhin sind Theater und Konzertveranstalter von kurzfristigen Absagen aufgrund der Corona-Pandemie betroffen: Nun trifft es Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“, die eigentlich am 26. März in Karlsruhe ihre Premiere hätte feiern sollen. „Aufgrund zahlreicher Personalausfälle in diversen Abteilungen und Gewerken“ konnte die Produktion jedoch „trotz aller Anstrengungen“ nicht fertiggestellt werden, teilte das Staatstheater heute mit. „Schweren Herzens“ müssten deshalb alle Vorstellungen abgesagt werden. Man sei an einem Punkt angelangt, „an dem Personalausfälle nicht mehr kompensiert werden können, um kommende Woche die Premiere auf die Bühne zu bringen, die die Voraussetzung für alle weiteren Termine wäre,“ heißt es in der Mitteilung weiter. Für das Premierenpublikum würden die Karten automatisch storniert und ein virtueller Gutschein auf dem Kundenkonto hinterlegt. Ob man an den anderen Terminen eine Ersatzvorstellung ansetzen könne, werde derzeit geprüft.
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Osterfestspiele: Konzert mit Anna Netrebko in Baden-Baden abgesagt/ Elena Bezgodkova für Asmik Grigorian
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Freitag, 04. März 2022 14:27
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Von Christine Gehringer
(red.) Anna Netrebko wird nicht bei den Osterfestspielen Baden-Baden 2022 singen. Dies teilte das Festspielhaus Baden-Baden heute mit. Die Vereinbarung mit der Künstlerin sei „einvernehmlich“ erfolgt. Die Entwicklungen rund um ihre Person mache einen Auftritt im Rahmen der Osterfestspiele nicht möglich, heißt es in der Pressemitteilung.
Verschiedene Opernhäuser haben die Zusammenarbeit mit der Sopranistin inzwischen auf Eis gelegt; die Künstlerin hatte zuletzt selbst angekündigt, sich „bis auf Weiteres“ aus dem Konzertleben zurückzuziehen.
Für das mit den Berliner Philharmonikern geplante Konzert am 13. April suchen Intendant und Orchester nun nach einer anderen Lösung. Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa betonte indessen, dass man „die russische Musik nicht missen“ wolle. Alle Besucherinnen und Besucher, die bereits Karten für das Konzert gekauft hatten, werden individuell angeschrieben und über ihre Möglichkeiten informiert.
Im Festspielhaus Baden-Baden haben inzwischen die Proben zur Neuinszenierung der Oper „Pique Dame“ begonnen. Tschaikowskys Komposition auf der Grundlage einer Erzählung von Alexander Puschkin ist das zentrale Werk der Osterfestspiele 2022 und wird von den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Kirill Petrenko viermal zwischen dem 9. und 18. April zu sehen sein.
„Nach zwei Jahren Pandemie soll mit dieser Oper das internationale Festival-Leben wieder glanzvoll beginnen. Es ist uns ein Anliegen, gerade in der aktuellen Situation die Bedeutung dieses Meisterwerks russischer Opernkunst unter Beweis zu stellen und die dramatische Geschichte im friedlichen Miteinander von Künstlerinnen und Künstlern vieler Nationen zu erzählen,“ wird Stampa weiterhin zitiert. An der großen Opernproduktion arbeiten unter anderem Menschen aus Russland, der Slowakei, Armenien, Deutschland, Frankreich und Italien nun mehrere Wochen in Baden-Baden zusammen.
Aus gesundheitlichen Gründen musste die litauische Sopranistin Asmik Grigorian derweil ihre Mitwirkung absagen. Für Asmik Grigorian wird Elena Bezgodkova die Partie der Lisa in „Pique Dame“ übernehmen.
Eintrittskarten sind noch für alle vier Vorstellungen erhältlich. Weitere Informationen und Reservierung unter: Tel. 07221 / 30 13 101 oder www.osterfestspiele.de und www.festspielhaus.de
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Festspielhaus stellt Zusammenarbeit mit Valery Gergiev "bis auf weiteres" ein/ Intendant sucht Gespräch mit Anna Netrebko
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Dienstag, 01. März 2022 13:51
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Von Christine Gehringer
(red.) Auch das Festspielhaus Baden-Baden reagiert auf die aktuellen Ereignisse und stellt die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Valery Gergiev bis auf weiteres ein. So lautet eine vom Stiftungsvorstand der Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden und der Intendanz gemeinsam getroffene Entscheidung. „Die mangelnde Distanz von Herrn Gergiev zum aktuellen menschenverachtenden Vorgehen des russischen Präsidenten hat für uns den Ausschlag gegeben. Wir vertreten offensichtlich nicht mehr die gleichen Werte“, wird Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa in einer Presseerklärung des Hauses zitiert. „Es schmerzt uns sehr, dies mitteilen zu müssen“, so der Intendant weiter. Er habe dem Dirigenten die Gelegenheit gegeben, sich zu äußern, darauf sei jedoch keine Reaktion erfolgt.
24 Jahre lang war Valery Gergiev in Baden-Baden regelmäßig zu Gast mit dem Mariinsky Theater, dessen Intendant und Chefdirigent er ist. 1998 war er als Dirigent des Eröffnungskonzerts des Festspielhauses für den kurz zuvor verstorbenen Sir Georg Solti eingesprungen; er unterstützte das Haus, als es kurz vor der Pleite stand. In Baden-Baden hat Gergiev seitdem zahlreiche Opern und Konzerte dirigiert. Auch im Juli waren Veranstaltungen mit dem Dirigenten vorgesehen.
Vor dem für den 13. April geplanten Konzert der Berliner Philharmoniker mit Anna Netrebko soll ebenfalls ein Gespräch stattfinden. Hierbei soll die russische Sopranistin die Gelegenheit erhalten, Fragen zu beantworten. Benedikt Stampa: „Wir wissen um die Gefahr, in der sich viele Personen des öffentlichen russischen Lebens gerade befinden, und behalten uns alle Optionen vor.“
Der Festspielhaus-Intendant betont jedoch, dass man der russischen Musik und russischen Künstlerinnen und Künstlern in Baden-Baden weiterhin ein internationales Podium bieten wolle. Weiter heißt es in der Mitteilung: „Wir feiern im Rahmen der Osterfestspiele 2022 die Komponisten Peter Tschaikowsky und Igor Strawinsky. Damit übernehmen wir und alle ausführenden Künstlerinnen und Künstler Verantwortung für das friedliche kulturelle Miteinander in West- und Osteuropa.“
PAMINA kurz notiert
Termine zum Wochenende
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Mittwoch, 23. Februar 2022 17:54
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Von Christine Gehringer
Das Duo Ambarzumjan (Klarinette, Klavier) ist am Freitag, den 25.02. um 19 Uhr im Musentempel Karlsruhe zu hören (Informationen und Reservierung wegen begrenztem Platzangebot: www.neustart-konzerte.de). Um 20 Uhr ist bei den Bruchsaler Schlosskonzerten das Duo Esther Valentin-Fieguth (Mezzosopran) und Anastasia Grishutina (Klavier) zu Gast.
Am Samstag, den 26.02. laden die Karlsruher Musikwissenschaftler Hartmut Becker und Joachim Draheim zu musikalischen Faschingsschwänken ins Kaffeehaus Schmidt. Beginn ist 10.30 Uhr.
Um 19.30 Uhr gibt es in der Christuskirche Karlsruhe ein barockes Konzert mit Reinhold Friedrich und Studierenden unter dem Motto „Venedigs Glanz und Gloria“. Ein närrisches Orgelkonzert („Heiter bis rauschend“) ist ab 20 Uhr in der Stadtkirche Durlach zu hören (Karten werden im Voraus vergeben, ein Live-Stream ist vorgesehen). Das KIT Sinfonieorchester lädt ebenfalls ab 20 Uhr ins Konzerthaus Karlsruhe zu einem Abend unter dem Motto „Von Paris bis New York“ mit Musik von Debussy, Gershwin u.a. (mit Live-Stream).
Am Sonntag, den 27.02. gibt Carsten Wiebusch ab 18 Uhr ein Orgelkonzert zum Thema „César Franck und die Deutschen“ in der Christuskirche Karlsruhe. (Beachten Sie bitte auch das Programm der Händel-Festspiele auf der Website des Staatstheaters Karlsruhe).
Ebenfalls um 18 Uhr lädt die Karlsruher Hemingsway Lounge zum Konzert in der Reihe "Junge Klassik" mit Andreas Kammenos (Blockflöte) und Hyunhee Hwang (Klavier).