Ein emotionaler Kraftakt
- Mittwoch, 04. Mai 2022 15:52
- Von Christine Gehringer
Bruchsaler Schlosskonzerte: Klaviertrios von Schubert und Tschaikowsky
(Foto: PR/ ©Zandel, Borggreve, Bertazzi)
Das Klaviertrio a-moll op. 50 von Peter Tschaikowsky gehört nicht zum Standardrepertoire in Konzertprogrammen – umso dankenswerter, dass dieses dramatische, aufwühlende Werk jetzt bei den Bruchsaler Schlosskonzerten zu hören war, in Verbindung mit Franz Schuberts B-Dur-Trio op. 99. Zu Gast bei diesem großartigen Konzert waren die Geigerin Antje Weithaas, der Cellist Julian Steckel und der Pianist William Youn. Am Montag, den 20. Juni ist das Programm ab 20.05 Uhr im SWR2 Abendkonzert zu hören.
"Presence": Neues Pfingst-Festival im Festspielhaus Baden-Baden startet am 28. Mai
- Mittwoch, 27. April 2022 19:56
- Von Christine Gehringer
„Presence“ - so heißen die Baden-Badener Pfingstfestspiele in der neuen Programmstruktur des Festspielhauses. Im Zentrum steht dabei das SWR Symphonieorchester; die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der baden-württembergischen Rundfunkorchester soll an dieser Stelle (in der Nachfolge der ehemaligen Herbert-von-Karajan-Pfingstfestspiele) ein neues Festival erhalten.
Der Name „Presence“ passt in vielerlei Hinsicht: Nach zweijähriger Corona-Pause zeigt man nun in Baden-Baden wieder „Präsenz“. Zudem steckt die Musik der Gegenwart tief in der DNA des SWR-Klangkörpers: Hier denkt man beispielsweise an die Verbundenheit mit dem Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez, der in Baden-Baden lebte, oder an die zahlreichen Uraufführungen des ehemaligen SWF Sinfonieorchesters. Auch die Stadt Baden-Baden war immer wieder Schauplatz zeitgenössischer Musikfeste, und den Begriff des „Festspiels“ prägte einst Hector Berlioz im 19. Jahrhundert, der ebenfalls in Baden-Baden dirigierte.
In diese Musiktradition reihen sich nun die Pfingstfestspiele vom 28. Mai bis zum 6. Juni 2022. Die Vorfreude sei riesig; vor allem aber die „Dankbarkeit“, nach der Pause wieder spielen zu können, und die damit verbundene Demut, bekräftigten SWR-Intendant Kai Gniffke und Sabrina Haane (die neue Gesamtleiterin des SWR Symphonieorchesters) auf der gestrigen Pressekonferenz im Festspielhaus Baden-Baden.
Das Programm der Pfingstfestspiele wird von Komponisten geprägt, die zu ihrer Zeit jeweils als Wegbereiter der Moderne galten: Ludwig van Beethoven, Richard Wagner oder Gustav Mahler – seine siebte Sinfonie ist zur Eröffnung zu hören; dieses Konzert bestreitet Francois-Xavier Roth, bis zur Orchesterfusion war er Chef des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Er wird dieses Werk erstmals dirigieren.
Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja ist dem SWR Symphonieorchester ebenfalls verbunden: Sie spielt unter anderem das Violinkonzert des Komponisten und Dirigenten Esa-Pekka Salonen, dem ein Schwerpunkt im Programm gewidmet ist. Es sei nicht nachzuvollziehen, so Sabrina Haane, weshalb der Finne im Konzertgeschehen nicht präsenter sei.
In einem Film- und Kammermusikprojekt ist Patricia Kopatchinskaja zudem mit der dadaistischen „Ursonate“ von Kurt Schwitters zu hören: 1932 wurde das Stück erstmals vom damaligen Reichsrundfunksender Stuttgart aufgenommen.
Ähnlich wie die Berliner Symphoniker möchten sich auch die Musiker des SWR Symphonieorchesters in der Stadt präsent zeigen. So bietet beispielsweise Ein Late-Night-Programm in Brenner' s Parkhotel einen Abend mit Jazzmusik. Das Format „Classic Mobil“ wiederum bringt Musik an Orte, an denen normalerweise an Konzerte nicht zu denken ist – etwa in Pflegeeinrichtungen. Auch das Thema „Partizipation“ nimmt einen gewissen Raum ein: Im Rahmen des Musikvermittlungsprogramms des SWR Symphonieorchesters können beispielsweise junge Menschen ihr ganz eigenes Konzertprojekt mit Musikerinnen und Musikern des SWR entwerfen. Die Workshops beginnen bereits am 11. Mai.
Daneben soll für Kinder im Grundschulalter eine Mitmach-Möglichkeit im neuen Festival entstehen.
Trio mit Klarinette
- Dienstag, 26. April 2022 14:46
- Von Christine Gehringer
Volkstümlich und sinnlich: Das BuschKollegium spielte im Musentempel in Karlsruhe
Das BuschKollegium in Triobesetzung: Die Klarinettistin Bettina Beigelbeck musizierte mit Yasushi Ideue, Konzertmeister der Baden-Badener Philharmonie, und der Pianistin Miho Uchida, Solorepetitorin am Karlsruher Staatstheater. (Foto: Gehringer)
Klarinette, Violine, Klavier: Bei dieser Besetzung rückt vor allem die Musik des 20. Jahrhunderts ins Blickfeld - und damit Werke, die nicht allzu bekannt sein dürften. Solchen Raritäten widmete sich jetzt im Musentempel Karlsruhe das BuschKollegium, das nach dem Geiger Adolf Busch (1891-1952) benannt ist und in wechselnder Besetzung auftritt. Das Ensemble feiert außerdem in diesem Jahr sein 10jähriges Jubiläum.
Schwarzwald Musikfestival startet am 20. Mai/ Sonderkonzert am 6. Mai
- Montag, 25. April 2022 12:41
- Von Christine Gehringer
(red.) Am 20. Mai startet das Schwarzwald Musikfestival: Mit 15 Konzerten an 18 Tagen in 14 Spielorten ist das Festival über den gesamten Kulturraum Schwarzwald ausgedehnt und lädt zu Konzerten an verschiedensten Plätzen – vom prachtvollen Schlosssaal bis zur mittelalterlichen Kirche, vom modernen Konzertsaal bis hin zur Lagerhalle.
In diesem Jahr bietet das Festival ein Programm von Klassik über Jazz, Pop und Rock. Bei den drei Eröffnungskonzerten in Freudenstadt, Bad Wildbad und Grafenhausen-Rothaus wird der 2014 begonnene Beethovenzyklus fortgesetzt. Erstmals gibt es außerdem im Vorfeld des Festivals ein Sonder-Konzert in Deutschlands höchstem Konzertsaal, dem „TK Elevator Testturm" in Rottweil: nämlich am 6. Mai unter dem Motto „Hoch!Klassik“ mit Matthias Klink, dem Opernsänger des Jahres 2017.
Zu Gast beim Schwarzwald Musikfestival sind außerdem das Vokalensemble „Profeti della Quinta“ am 29. Mai in Ettlingen, Al Jones und seine Band am 31. Mai in Schramberg oder der Tenor Jay Alexander („Schön ist die Welt/Jay Alexander goes Symphonic“) am 4. Juni in Hinterzarten und am 5. Juni in Pforzheim.
Wiederholt zu Gast ist das gefeierte "Leo Betzl Trio" mit seinem einzigartigen Jazz-Techno-Sound am 1. Juni in Freudenstadt. Zum festlichen Abschluss der Festivalsaison 2022 gibt es am 6. Juni das traditionelle ARD-Preisträgerkonzert im Hotel Bareiss in Baiersbronn-Mitteltal.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Spielorten sowie zum Kartenverkauf gibt es unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Händel-Festspiele Karlsruhe: Vorverkauf für 2023 läuft
- Montag, 25. April 2022 12:07
- Von Christine Gehringer
(red.) Der Vorverkauf für ausgewählte Stücke der kommenden Händel-Festspiele läuft: Karten für die Opern „Ottone, Re die Germania“ und „Hercules“ sowie das Händel-Galakonzert können laut einer Mitteilung des Badischen Staatstheaters im Webshop des Hauses, vor Ort im "K." oder telefonisch erworben werden.
Mehr noch als in der Vergangenheit sollen bei den Festspielen in den nächsten zwei Jahren auch Zeitgenossen von Georg Friedrich Händel vorgestellt werden. So hat das Publikum die Möglichkeit, Händel eingebettet in sein musikalisches Umfeld und damit eine ganze musikalische Epoche kennen zu lernen. Mit „Händel und seine Zeit“ sollen deshalb die 45. und 46. Händelfestspiele überschrieben werden.
Ein Wiedersehen gibt es ab dem 17. Februar 2023 unter anderem mit Max Emanuel Cencic; geplant ist zudem eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den Händel-Festspielen in Halle, die mit einer Koproduktion von Händels Oratorium „La Resurrezione“ mit dem Händel-Festspielorchester Halle den Anfang macht. Das vollständige Programm der Internationalen Händel-Festspiele 2023 wird im Herbst 2022 in einer Sonderpublikation und auf der Website des Staatstheaters bekannt gegeben.
Musikhochschule und Staatstheater fördern tiefe Frauenstimmen
- Montag, 25. April 2022 11:48
- Von Christine Gehringer
(red.) Das Badische Staatstheater und die Karlsruher Musikhochschule haben eine Kooperation unter dem Namen „CONTRALTO“ vereinbart: Ziel ist die langfristige Förderung von tiefen Frauenstimmen im Opernbereich, heißt es in einer Mitteilung des Staatstheaters.
Initiiert wurde dieses Projekt von Anneliese Fried, einer Studentin der ersten Stunde an der Karlsruher Hochschule und späteren Professorin an der Berliner Hochschule „Hanns Eisler“. Die Kooperation sieht vor, einer Sängerin, die aktuell an der Karlsruher Musikhochschule die Master- oder Solistenausbildung absolviert, ein bis zu zweijähriges Stipendium mit Auftritten am Staatstheater zu ermöglichen. Die Sängerin erhält hierzu am Staatstheater einen Vertrag als Anfängerin in der Opernsparte.
Anneliese Fried, die laut eigener Äußerung die Bühnenpraxis als „wunderbare Ergänzung“ zu ihrem Studium empfand, wird das Projekt mit einer jährlichen Spende unterstützen. Laut Mitteilung ist die Kooperation auf zehn Jahre angelegt und soll September 2022 beginnen. Fried übernimmt zugleich den Vorsitz der Auswahlkommission, in der unter anderem Nicole Braunger, Operndirektorin des Staatstheaters, sowie der Generalmusikdirektor Georg Fritzsch vertreten sind.
Erste Stipendiatin ist Jasmin Etminan. Die 27-jährige Mezzosopranistin persisch-deutscher Abstammung studiert aktuell bei Christiane Libor und Stephan Klemm an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Anneliese Fried wird dabei der jungen Sängerin während dieses Prozesses beratend zur Seite stehen.
Das Stipendium enthält eine finanzielle Förderung sowie einen Vertrag mit dem Staatstheater Karlsruhe für bis zu zwei Spielzeiten. Die Ausschreibung wird jedes Jahr auf der Homepage der Hochschule für Musik Karlsruhe veröffentlicht. Bis zum 31. Januar können sich Studierende der Stimmlage Alt bewerben, die das 32. Lebensjahr noch nicht vollendet, sowie das vorletzte Semester ihrer Regelstudienzeit noch nicht abgeschlossen haben oder zu Beginn der Stipendienlaufzeit den Nachweis der Immatrikulation an der Karlsruher Musikhochschule erbringen können.
Frühlingshafte Frische
- Sonntag, 24. April 2022 22:16
- Von Christine Gehringer
Schumanns "Der Rose Pilgerfahrt" mit der Dirigierklasse der Musikhochschule und dem Kurpfälzischen Kammerorchester
Studierende der Dirigierklasse von Matthias Beckert leiteten die Aufführung von "Der Rose Pilgerfahrt" in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe. (Foto: Gehringer)
Das Märchenidyll „Der Rose Pilgerfahrt“ von Robert Schumann ist heutzutage kaum noch im Konzert zu hören. Bis vor hundert Jahren gehörte das gut einstündige Werk (nach einem Text von Moritz Horn) noch zum festen Chorrepertoire, heute wirkt es mit seinem phantastischen, allzu romantischen Stoff und seinem biedermeierlichen Idyll dagegen etwas aus der Zeit gefallen.
Umso schöner, dass sich jetzt die Dirigierklasse von Matthias Beckert an der Karlsruher Musikhochschule damit auseinander setzte – denn mit seinem Wechsel zwischen Chor- und Solo-Partien, zwischen Rezitativen, Arien und volksliedhaften Anklängen bietet es einige Herausforderungen für Studierende, die sich auf engem Raum erproben wollen.
Der eine oder andere Besucher in der Evangelischen Stadtkirche vermisste jedoch Mendelssohns ursprünglich vorgesehene „Heimkehr aus der Fremde“ (oder nach der jüngsten Ankündigung: Schuberts „Unvollendete“); manch einer blieb nach der Aufführung erst einmal irritiert sitzen. Doch Schumanns Musik hat mit Sicherheit dafür entschädigt.
Vom verzweifelten Versuch, sich selbst ein Denkmal zu setzen
- Dienstag, 19. April 2022 10:38
- Von Christine Gehringer
Musiktheater-Projekt „Wider das Verlöschen“ an der Musikhochschule Karlsruhe
Luise von Garnier und Leon de la Guardia in "Wider das Verlöschen". (Foto: Musikhochschule Karlsruhe/ Haitham Assem Tantawy)
Größer noch als die Angst vor dem Tod ist möglicherweise die Angst des Menschen, irgendwann vergessen zu werden. Von diesem Schicksal (und von der Weigerung zu sterben) erzählt das Musiktheater „Wider das Verlöschen – ein Wagner-Projekt in zwei Episoden“ von Haitham Assem Tantawy.
Die Abschlussarbeit im Rahmen des Studiengangs „MusikTheaterRegie“ ist jedoch in erster Linie ein beeindruckender Wagner-Abend mit einer enormen sängerischen Leistung. Am morgigen Mittwoch, den 20. April (19.30 Uhr) gibt es noch eine weitere Vorstellung im Marstall bei Schloss Gottesaue.
Osterfestspiele 2023: Richard Strauss im Mittelpunkt
- Freitag, 15. April 2022 19:34
- Von Christine Gehringer
(red.) Am Ostermontag gehen die diesjährigen Osterfestspiele Baden-Baden zu Ende; beim Festival im kommenden Jahr widmen sich die Berliner Philharmoniker unter Chefdirigent Kirill Petrenko der Oper „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss - in einer Neuinszenierung von Lydia Steier. Dies gaben das Festspielhaus Baden-Baden und die Berliner Philharmoniker heute bekannt.
Das musikalische Wien nach 1900, der Jugendstil und das Spätwerk von Richard Strauss sollen dabei im Mittelpunkt der Festspiele stehen, ebenso sinfonische Werke von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms und Gustav Mahler. Kontraste hierzu bildet beispielsweise das Oratorium „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“ von Georg Friedrich Händel.
Neben Kirill Petrenko gestalten die französischen Barock-Spezialistin Emmanuelle Haïm und Daniel Harding die Festspiele als Dirigenten. Petrenko wird neben der Oper ein Programm mit der achten Sinfonie von Ludwig van Beethoven sowie zweimal ein reines Strauss-Programm mit den ‚Vier letzten Liedern‘ und der sinfonischen Dichtung ‚Ein Heldenleben‘ dirigieren.
Zudem werden Mitglieder der Berliner Philharmoniker erneut ein umfangreiches Kammermusik-Programm anbieten.
Der öffentliche Vorverkauf für die Osterfestspiele 2023 beginnt am 2. Mai 2022. Bereits jetzt können Förderer und Mitglieder des Freundeskreises Festspielhaus Baden-Baden buchen. Im Webshop des Festspielhauses sind Wartelisten freigeschaltet.
Sonderkonzert der Weingartner Musiktage am Wochenende zum 1. Mai: Vorverkauf hat begonnen
- Dienstag, 12. April 2022 20:02
- Von Christine Gehringer
(red.) Im Rahmen der Gartentage der Firma „Roland Stärk Landschaftsbau“ in Weingarten gibt es im Gewächshaus am Wochenende des 30.04. und 1.05. jeweils ein Sonderkonzert der "Weingartner Musiktage": Geplant waren diese bereits für das 40-jährige Jubiläum im Jahr 2020.
Am Samstagabend, 30. April um 20 Uhr, sind „Sistergold“ zu Gast: Vier Frauen, die schon 2019 beim Konzert in Weingarten mit ihren Saxophonklängen begeisterten. Das siebenköpfige Ensemble „Federspiel“ war unter anderem 2014 in Weingarten. Jetzt präsentiert es am Sonntag, 1. Mai, um 10.30 Uhr sein aktuelles Programm "Albedo" - Blasmusik voller Kreativität, Spontaneität und Spielwitz.
Tickets gibt es bei der Buchhandlung Wolf in Weingarten (Eingang Schillerstraße, ehemals Bücherwurm), sowie bei deren Filialen in Bruchsal und Oberderdingen. Ebenfalls sind Karten beim Musikhaus Schlaile (Karlsruhe) erhältlich, sowie bei allen Reservix-Verkaufsstellen und Online über den Ticket-Link auf der Webseite der Weingartner Musiktage.
Der Veranstalter weist darauf hin, dass die aktuelle Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg gilt, aber die Besucher beim Einlass und auf dem Weg zum und vom Sitzplatz eine FFP2-Mund-Nasen-Maske tragen müssen. Am Sitzplatz ist das Tragen freiwillig.