Anmutiges für zwei Celli
- Dienstag, 10. August 2021 16:35
- Von Christine Gehringer
Kammerkonzert des Max-Reger-Instituts in der Durlacher Karlsburg
Wei-Luen Zoe Lee und Yi-Zhu Judy Wang spielten in der Karlsburg Durlach. (Foto: Gehringer)
Angekündigt war das „Grancelli Quartett“ - mit Musik für „zwei bis vier Celli“, wie es auf der Website des Max-Reger-Instituts hieß. Dann aber reduzierte sich das Ganze auf ausschließlich zwei Celli, und das Publikum erlebte, wie ansprechend und tragfähig die Formation „Violoncello-Duo“ sein kann. Dass man zudem bei unsicherer Wetterlage (eigentlich war eine Serenade im Innenhof vorgesehen) kurzfristig in die gegenüberliegende Karlsburg ausweichen konnte, sei der „guten und unkomplizierten Zusammenarbeit mit dem Stadtamt Durlach“ zu verdanken, so Institutsleiter Alexander Becker.
Die taiwanesischen Künstlerinnen Wei-Luen Zoe Lee und Yi-Zhu Judy Wang, Studentinnen der Karlsruher Musikhochschule, sorgten für eine vergnügliche Stunde mit etlichen Raritäten.
Mit Musik der Not begegnen
- Donnerstag, 05. August 2021 14:33
- Von Christine Gehringer
Karlsruher Musiker gestalten ein großartiges Benefiz-Konzert für der Opfer der Flut-Katastrophe
(Foto: Gehringer)
Abende wie der gestrige zeigen überdeutlich, um wieviel sinnvoller es ist, einer Katastrophe mit einem Benefizkonzert zu begegnen, als lediglich einen Spendenaufruf zu starten. Denn Musik, so formulierte Pfarrerin Claudia Rauch treffend, hat der Verletzlichkeit des Lebens etwas entgegen zu setzen – Lebensfreude im Angesicht der Hoffnungslosigkeit zum Beispiel.
Alle Empfindungen, die ein Mensch im Zuge eines Schicksalsschlages wie der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands durchleben kann, brachte das Konzert an der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe großartig zum Ausdruck. Das war umso bemerkenswerter, als dieser Abend kurzfristig – auf Initiative des Stadtkirchen-Kantors Christian-Markus Raiser – zu Stande kam.
200 Gäste erlebten das Konzert live vor Ort und spendeten anschließend rund 3800 Euro. Auf dem Youtube-Kanal der Stadtkirche ist es nochmals nachzuhören.
Französische Klangpracht
- Dienstag, 03. August 2021 20:56
- Von Christine Gehringer
Internationaler Orgelsommer Karlsruhe: Das dritte Konzert gestaltete Kantor Christian-Markus Raiser
Christian-Markus Raiser in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe. (Foto: PR)
Halbzeit beim Internationalen Orgelsommer: Dieses Konzert ist in der Regel dem Hausherrn der Evangelischen Stadtkirche – Kirchenmusikdirektor Christian-Markus Raiser - vorbehalten.
Die französisch-barocke Rémy-Mahler-Chororgel stand diesmal im Mittelpunkt; der erste Teil, der sich traditionell dem Repertoire aus der Zeit zwischen 1600 und 1800 widmet, gestaltete sich etwas umfangreicher als an den Abenden zuvor – und präsentierte den zahlreichen Gästen ein schier unerschöpfliches Farbenspektrum.
Ins Drama hineingezogen
- Montag, 02. August 2021 19:03
- Von Christine Gehringer
Zum kürzlichen Konzert des KIT Sinfonieorchesters im Konzerthaus Karlsruhe
Das Sinfonieorchester des KIT musikzierte im Konzerthaus Karlsruhe. (Screenshot/ Youtube)
Gleich zwei Termine hatte das Sinfonieorchester des KIT für sein erstes Konzert nach der Corona-Pause im Konzerthaus Karlsruhe anberaumt. Nach den letzten Takten der Sinfonie Nr. 5 von Peter Tschaikowsky folgte erst einmal eine lange, ergriffene Stille, dann brach der Jubel los. Auch, wenn man das Konzert nur online (nach-)sehen konnte (wie etwa die Autorin dieser Zeilen), ist die Atmosphäre greifbar. Nach wie vor steht das Video auf Youtube zur Verfügung.
Dirigent Tobias Drewelius, Nachfolger von Dieter Köhnlein, wandte sich anschließend an das Publikum: „Wir hoffen, wir sehen Sie bald wieder - Sie und noch viel mehr Menschen, die hier eigentlich reinpassen!“ .
Stadtkirche Karlsruhe: Benefizkonzert für die Hochwasser-Region
- Samstag, 31. Juli 2021 10:55
- Von Christine Gehringer
Launiges Vergnügen vor barocker Kulisse
- Freitag, 30. Juli 2021 21:51
- Von Christine Gehringer
Zur Produktion "Die Fledermaus" bei den Ettlinger Schlossfestspielen
(Foto: Björn Hickmann/ Ettlinger Schlossfestspiele)
Eine „coronataugliche“ Kammer-Fassung der populären Operette von Johann Strauß ist derzeit im Innenhof des Ettlinger Schlosses zu erleben. Das Musiktheater ist als „Opern-Talentschmiede“ innerhalb der Festspiele gedacht; hier erhalten junge Nachwuchskünstler ihre Chance und sorgen insgesamt für einen unterhaltsamen Abend ...
Freude an den Klangfarben
- Mittwoch, 28. Juli 2021 17:19
- Von Christine Gehringer
Internationaler Orgelsommer: Martin Meier aus Jena sprang kurzfristig ein und brachte ein interessantes Programm nach Karlsruhe.
Der Orgelsommer an der Evangelischen Stadtkirche bringt in Corona-Zeiten manche Überraschungen und Unwägbarkeiten mit sich. Angekündigt für das zweite Konzert war der junge Schotte Andrew Forbes, der aber wegen der Quarantäne-Regeln sein Konzert absagen musste. Für ihn kam Martin Meier, Kantor der Stadtkirche Jena, mit einem spannenden Programm: Höhepunkte waren eine Orgelfantasie des Jubilaren Camille Saint-Saens und ein Werk des kaum bekannten, aber hörenswerten französischen Komponisten Gabriel Pierné (1863-1937).
Theater Heidelberg: Herbstprogramm der neuen Spielzeit/ Vorverkauf startet im September
- Dienstag, 27. Juli 2021 18:43
- Von Christine Gehringer
Mit einem spannenden Programm wollen Theater und Orchester der Stadt Heidelberg in die neue Saison starten. Weil die Corona-Lage aber weiterhin für wenig Planungssicherheit sorgt, wurde auf der kürzlichen Pressekonferenz der Spielplan erst einmal nur bis zum Ende des Jahres – nämlich von September bis Dezember – bekannt gegeben. „Wir sind aber jederzeit bereit, uns umzustellen“, so Intendant Holger Schultze.
Das Interesse der Menschen nach Theater sei groß nach dem monatelangen Lockdown; man habe in letzter Zeit vor dem Theater „lange Schlangen“ gesehen. Auch bei den Heidelberger Schlossfestspielen habe die Nachfrage das Angebot weit überstiegen. Das Team des Heidelberger Theaters stehe ebenfalls „in den Startlöchern“, hieß es.
Der Vorverkauf für die Veranstaltungen im September startet am Montag, den 6. September; Karten für Oktober sind ab dem 15. September erhältlich. Auch für alle weiteren Monate beginnt der Verkauf jeweils erst im Vormonat. So sei man in der Lage, auf eine eventuell veränderte Situation flexibel reagieren zu können.
Grundsätzlich, so glaubt Holger Schultze, müsse man sich als Theater „politisch klarer äußern“. „Wir befinden uns in einer sich verändernden Gesellschaft; Proteste und Spaltungen nehmen zu.“ Deshalb habe man den Spielplan in dieser Hinsicht „sehr bewusst“ gesetzt.
Eröffnet wird die Spielzeit aber erst einmal mit einer Hommage an das Musical: „Broadway forever“ heißt es am 23. September. Unter dem Motto „Gerade sein und Mensch werden“ steht die Premiere am 1. Oktober: Die Kammeroper thematisiert das Schicksal der Widerstandskämpferin Sophie Scholl und ist ein Auftragswerk der Komponistin Karola Obermüller, die in diesem Jahr den Heidelberger Künstlerinnenpreis erhalten hat. Das generationenübergreifende Werk soll ein möglichst breites Publikum ansprechen und ist für Zuschauer ab 14 Jahren gedacht.
Ab dem 16. Oktober steht Benjamin Brittens „Turn of the Screw“ auf dem Programm, und im Rahmen des Festivals „Winter in Schwetzingen“ heißt es ab dem 6. November: „Was frag ich nach der Welt“. Das barocke Musiktheater (auch mit Ausschnitten aus geistlichen Werken) möchte sämtliche Facetten des menschlichen Lebens beleuchten, insbesondere die existenziellen Fragen des 17. Jahrhunderts. Am 28. November hat dann Vincenzo Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ Premiere.
Außerdem gibt es zwischen dem 6. Oktober und dem 10. Dezember drei Philharmonische Konzerte (unter anderem mit Werken von Beethoven, Brahms, Richard Strauss und Frédéric Chopin), dazu ein Silvester- und Neujahrskonzert und zwei Konzerte mit dem Bachchor, darunter eine Historische Vesper zum Christfest unter dem Titel „Adventus 1618“.
Mozart-Fragment im Dialog
- Sonntag, 25. Juli 2021 23:11
- Von Christine Gehringer
"Requiem" in der Urfassung an der Christuskirche Karlsruhe zu hören/ Uraufführung "Lux aeterna" von Jan Wilke
(Foto: Gehringer)
Dass Wolfgang Amadeus Mozart über der Arbeit seines „Requiems“ verstarb, dazu noch im jungen Alter von 35 Jahren, und dass das Werk schließlich von Franz Xaver Süßmayr vollendet wurde – diese Umstände scheinen wie geschaffen für die Bildung von Mythen und Legenden. Da liegt es nahe, darin nach dem „echten Mozart“ zu suchen.
Gelegentlich ist das „Mozart-Requiem“ als Fragment in der Urfassung zu hören – zum Teil ergänzt durch eigens dafür komponierte Einlagesätze, wie etwa die „Sieben Klangräume“ des Österreichers Georg Friedrich Haas.
Ein ähnliches Experiment gab es vor kurzem an der Christuskirche Karlsruhe: „Requiem für Mozart“ war das Konzert überschrieben, das noch auf dem Youtube-Kanal der Christuskirche zu hören ist - unter anderem mit einer Uraufführung des Heidelberger Komponisten Jan Wilke.
Staatstheater Karlsruhe zieht Bilanz
- Samstag, 24. Juli 2021 16:16
- Von Christine Gehringer
(red.) Das Staatstheater Karlsruhe hält Rückschau auf eine erneut herausfordernde Spielzeit: Durch die Corona-Einschränkungen und den Lockdown ab dem 2. November sei der im September gerade wieder angelaufene Vorstellungsbetrieb nach nur sechs Wochen wieder abgewürgt worden, heißt es in einer Mitteilung. „ Anfang 2021 begann langsam wieder der Probenbetrieb unter strengen Sicherheitsauflagen, und wir entschieden uns für den Aufbau eines digitalen Spielplans,“ äußern sich die Künstlerische Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann und der Geschäftsführende Direktor Johannes Graf-Hauber. Die Ballettproduktion „Der Feuervogel“ wurde im November lediglich zu Ende geprobt und hatte am 17. April ihre digitale Premiere - bis sie schließlich ab dem 10. Juli in drei Vorstellungen auch live präsentiert werden konnte.
Insgesamt über 74 500 Zuschauer habe man in der vergangenen Spielzeit erreichen können, heißt es in der Mitteilung weiter. Davon entfallen 20 464 auf die Indoor-Veranstaltungen, 1201 auf Freiluft-Veranstaltungen, und 52 840 Zuschauer sahen die digitalen Formate. Die Live-Streams und die weiteren Online-Formate hätten großes Interesse erweckt: „Die positiven Rückmeldungen des Publikums übertrafen unsere Erwartungen“, so die Verantwortlichen.
Gemeinsam mit dem Kulturamt und 30 Karlsruher Kulturakteuren veranstaltete das Staatstheater außerdem die 25. „Europäischen Kulturtage“ im Mai. Die Produktionen des des Staatstheaters sahen 9172 Zuschauer; insgesamt lockte das Festival über 70 000 Besucher aus dem In- und Ausland an die Bildschirme.
Für den Theatertag am 18. September können ab dem 26. Juli Karten online erworben werden. Mehr als zwölf Veranstaltungen aller Sparten sind hier geplant, darunter ein Eröffnungskonzert der Staatskapelle, ein Kinderkonzert, Ballettproben oder ein Dirigierkurs mit GMD Georg Fritzsch. Die Platzkapazitäten in den Spielstätten sind unter der geltenden Corona-Verordnung noch eingeschränkt.
Verbindliche Termine für die Spielzeit 2021/22 sollen jeweils monatlich veröffentlicht werden; Vorstellungen mit Abo-Serien werden nach der Platzvergabe an die Abonnenten für den freien Verkauf geöffnet. Tickets sind ab dem 13. September erhältlich – online, telefonisch oder beim Kartenservice vor Ort. Die Kartenpreise für die nächste Spielzeit sollen trotz der Einnahmeausfälle nicht erhöht werden. Termine ohne Abonnements sowie in der „Insel“ und im „Studio“ gehen monatlich in den freien Verkauf.