Wettbewerbe an der Musikhochschule Karlsruhe
- Freitag, 27. September 2019 09:58
- Von Christine Gehringer
Mit einem Preisträgerkonzert am heutigen Freitag, den 27. September (19.30 Uhr, Wolfgang-Rihm-Forum) endet der Europäische Kammermusikwettbewerb, der alle zwwei Jahre gemeinsam von der Stadt Karlsruhe, dem Max-Reger-Institut und der Internationalen Max-Reger-Gesellschaft veranstaltet wird. Er fördert nicht nur das Musizieren im Ensemble, sondern dient auch der Pflege des Regerschen Werks.
Am Montag, den 30. September beginnt der dreitätige "Internationale Wettbewerb für das Lied des 20. und 21. Jahrhunderts" ("Es sind noch Lieder zu singen ..."), der 2019 zum dritten Mal über die Bühne geht. Die jungen Künstler setzen sich in diesem Jahr mit der Musik von Aribert Reimann, Hermann Reutter und Wolfgang Rihm auseinander. Der Wettbewerb ist öffentlich; Beginn ist jeweils 11.30 Uhr (Achtung, geänderte Uhrzeit) im Wolfgang-Rihm-Forum.
Zwei Künstlerinnen in ihren Liedern
- Mittwoch, 25. September 2019 16:06
- Von Christine Gehringer
Konzert der Gedok: Werke von Clara Schumann und Margarete Schweikert
Liederabend der Gedok Karlsruhe im Feuerbachsaal der Kunsthalle; mit der Pianistin Jeannette La-Deur (links), Diana Tomsche, Bernhard Berchtold. (Foto: Gehringer)
Seit dem Jahr 2012 – seit dem 125. Geburtstag von Margarete Schweikert - ist man in Karlsruhe dabei, das Werk der Komponistin wieder zu entdecken. Zu verdanken ist das hauptsächlich der Künstlerinnenvereinigung GEDOK, insbesondere der Pianistin Jeannette La-Deur, die sich als Herausgeberin darum bemüht, die Lieder und Kammermusik öffentlich zugänglich zu machen.
Margarete Schweikert war in Fünfziger Jahren Vorsitzende der nach dem Kriege wieder gegründeten Vereinigung, außerdem war sie Fachbeirätin für Musik.
Doch die Ursprünge der Karlsruher GEDOK reichen zurück bis ins Jahre 1929.
Grund genug also, den 90. Geburtstag des Vereins zugleich zum Anlass zu nehmen, wieder einmal an Margarete Schweikert zu erinnern – hatte sie doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts das künstlerische Leben in der Fächerstadt (als Musikerin, Pädagogin und Konzertveranstalterin) entscheidend mitgeprägt.
Festspielhaus Baden-Baden startet mit Ballett-Oper
- Montag, 23. September 2019 20:05
- Von Christine Gehringer
(red). Mit John Neumeiers Fassung der Oper „Orphée et Eurydice“ von Christoph Willibald Gluck eröffnet das Hamburg Ballett am 27. September 2019 die neue Saison im Festspielhaus Baden-Baden. Ganz bewusst, so heißt es in einer Pressemitteilung des Hauses, habe Benedikt Stampa diese Ballett-Oper an den symbolträchtigen Beginn seiner Intendanz gestellt: Er unterstreiche damit die stilistische Vielseitigkeit der Produktionen John Neumeiers und die mehr als 20jährige Verbundenheit mit dem Hamburg Ballett. Die erste Zusammenarbeit der Hamburger Compagnie mit dem Freiburger Barockorchester führe zugleich das Potenzial der Region für künstlerische Sternstunden vor Augen. Anlässlich des heutigen Pressegesprächs hob John Neumeier die kreative Atmosphäre im Festspielhaus hervor: „Jedes Mal wenn ich nach Baden-Baden komme, spüre ich den Geist eines ‚Fest-Spiels‘: In Baden-Baden ist nicht nur der Bühnenraum physisch größer, das Festspielhaus erlaubt auch künstlerisch eine weitere Dimension“, wird Neumeier zitiert.
In seiner Fassung von „Orphée et Eurydice“ führt John Neumeier die klassische Opernhandlung in die Ballettwelt der Gegenwart. Wie bei der Pariser Uraufführung im Jahr 1774 werden Tanz und Musik zum unmittelbaren Ausdrucksträger tief menschlicher Emotionen. In den Tänzer-Hauptrollen sind Edvin Revazov und Anna Laudere als Doubles von Orphée und Eurydice zu erl eben. Unter der musikalischen Leitung von Alessandro de Marchi treten als Sängersolisten auf: Dmitry Korchak (27./29.9.) und Maxim Mironov (28.9.) als Orphée, daneben Arianna Vendittelli als Eurydice und Marie-Sophie Pollak als L'Amour.
Beginn der Aufführung ist 19 Uhr; am 28.09. beginnt die Oper um 18 Uhr, am 29.09. bereits um 17 Uhr.
Zarte Anmut, dunkle Leidenschaft
- Sonntag, 22. September 2019 15:14
- Von Christine Gehringer
Clara Schumann im Zentrum: Erstes Konzert der Staatskapelle mit der Pianistin Magdalena Müllerperth.
Die Pianistin Magdalena Müllerperth spielte das Klavierkonzert a-moll von Clara Schumann beim Sinfoniekonzert im Staatstheater Karlsruhe. (Foto: Pr/ Alexander Basta)
Wenn Pianistinnen sich mit dem Werk von Clara Schumann auseinandersetzen, dann fällt immer wieder ein Satz: „Sie muss unglaublich große Hände gehabt haben“.
Tatsächlich stellt auch das Klavierkonzert a-moll die Interpreten vor hohe technische Anforderungen. Das ist insofern bemerkenswert, als die junge Clara Wieck bei der Uraufführung erst 16 Jahre alt war. Bereits 1834 hatte sie mit der Arbeit begonnen; ihr späterer Ehemann Robert Schumann, der, wie Clara, bei ihrem Vater Friedrich Wieck ausgebildet wurde, stand ihr bei der Instrumentierung zur Seite.
Den zahlreichen Veranstaltungen zum kürzlichen 200. Geburtstag der großen Künstlerin schloss sich auch das Badische Staatstheater an: Die junge Pianistin Magdalena Müllerperth und die Staatskapelle eröffneten die neue Saison mit eben diesem Konzert.
Zeit und Ewigkeit
- Mittwoch, 18. September 2019 14:14
- Von Christine Gehringer
Ettlinger Schubertiade: Thomas Seyboldt und Hans Christoph Begemann mit Liedern von Wolfgang Rihm
Lieder von Wolfgang Rihm interpretierten der Bariton Hans Christoph Begemann und der Pianist Thomas Seyboldt bei der Schubertiade Ettlingen. (Foto: Gehringer)
Das Duo Hans Christoph Begemann (Bariton) und Thomas Seyboldt (Klavier) widmet sich im Rahmen der Ettlinger Schubertiade immer wieder dem Liedschaffen von Wolfgang Rihm: Vor wenigen Jahren brachten die beiden Künstler beim Label „bastille musique“ eine CD heraus, die mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde.
Jetzt gibt es eine Fortsetzung – und aus der neuesten Einspielung, die den Titel „Dort wie hier“ (nach Heinrich Heine) trägt, waren nun im Asamsaal Vertonungen von Rückert, Mörike und eben Heine zu hören.
Doch die beiden Interpreten rückten diese Lieder in einen Kontext; nämlich in die unmittelbare Nähe von Schubert, Brahms, Mahler und Hugo Wolf, die sich mit diesen Dichtern ebenfalls befassten. Daraus ergab sich eine sorgsame Dramaturgie rund um ein nicht einfaches Thema: nämlich um Tod und Vergänglichkeit.
Mit Tempo, Witz und Leidenschaft
- Montag, 02. September 2019 17:54
- Von Christine Gehringer
"Junges Kollektiv Musiktheater" zeigte Puccinis "Gianni Schicchi"
Raffgierige Erben und ein Betrug für einen guten Zweck: Das Junge Kollektiv Musiktheater bot beste Unterhaltung mit Puccinis "Gianni Schicchi" in der Fleischmarkthalle Karlsruhe. (Foto: Birgit Nockenberg)
"Der Tolle dort ist Gianni Schicchi; tollwütig plagt er die anderen".
Ja, so geht es zu im vorletzten Höllenkreis. Bereits in Dantes "Göttlicher Komödie" taucht der gewitzte Betrüger auf, allerdings nur in wenigen Zeilen, doch diese genügten dem Librettisten Giovacchino Forzano, um eine herrliche Komödie zu schreiben - Textgrundlage für Puccinis genial satirische Kurzoper "Gianni Schicchi".
Das wiederum inspirierte die junge Regisseurin Marlene Pawlak und ihre Mitstreiter zu einer launigen Produktion des Jungen Kollektiv Musiktheater in Karlsruhe: Ein spätsommerlich-spritziges Opernvergnügen.
Wiener Melange für Genießer
- Mittwoch, 04. Juli 2018 19:19
- Von Christine Gehringer
Hofkonzert und Hoffest an der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe: "Wien bleibt Wien"
Wiener Charme und ungarische Würze gab es beim Hofkonzert der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe. Für beste Unterhaltung sorgte unter anderem der Bachchor unter Christian-Markus Raiser. (Foto: Gehringer)
Das Hofkonzert an der Evangelischen Stadtkirche in Karlsruhe ist meistens der Kultur eines bestimmten Landes gewidmet. Und wer diese Konzerte regelmäßig besucht, der weiß: Die sommerliche Serenade im Innenhof der Kirche bietet anspruchsvolle Chormusik in Verbindung mit launig-beschwingter Abendunterhaltung. Nicht zuletzt ist das auch den Conferencen von Hartmut Becker zu verdanken, der den Konzerten stets eine besondere Handschrift gibt.
In diesem Jahr widmeten sich Christian-Markus Raiser und der Bachchor, dazu das Kammerorchester „Camerata2000“ den Klängen aus der Musikstadt Wien. Eine perfekte Melange aus luftiger Mehlspeise und ungarischer Würze.
Mit "Musik-Power" zu den Sternen
- Freitag, 29. Juni 2018 17:12
- Von Christine Gehringer
Festspielhaus Baden-Baden und Studierende der Karlsruher Musikhochschule luden zum Kinder-Mitmach-Orchester
Das Kinder-Mitmach-Orchester, eine Kooperation zwischen dem Festspielhaus Baden-Baden und der Karlsruher Musikhochschule, ist seit Jahren ein fester Bestandteil des Baden-Badener Education-Programms. (Foto: Andrea Kremper)
Kindermusikfeste, Konzertreihen wie „Erlebnis Musik“: Die Musikhochschule in Karlsruhe legt bei der Ausbildung ihrer Studenten viel Wert auf die Arbeit mit Kindern – denn sie sind möglicherweise die Künstler von morgen, mindestens aber das potentielle Publikum. Das wiederum passt zum Education-Programm des Festspielhauses Baden-Baden, und so entstand das gemeinsame Projekt "Kinder-Mitmach-Orchester": Unter der Federführung von Mirjam Boggasch, Professorin an der Karlsruher Musikhochschule, arbeiten hier die Musiker des Hochschulorchesters zwei Tage lang zusammen mit Kindern an Konzertstücken, die sie nach einem intensiven Proben-Wochenende auch gemeinsam aufführen. Dabei dürfen die Kinder neben den angehenden Profis auf der Bühne sitzen; die Proben werden von Musikstudenten geleitet, die Workshops wurden diesmal verstärkt durch Studierende der Pädgagogischen Hochschule in Karlsruhe. „Zu den Sternen“ hieß jetzt das Motto, und KiKA-Moderator Juri Tetzlaff verpackte das Ganze in eine kurzweilige Geschichte rund um Raumschiffe und Außerirdische.
Festival ZeitGenuss: Isländerin Anna Thorvaldsdottir im Fokus
- Montag, 25. Juni 2018 21:15
- Von Christine Gehringer
Helmut Lachenmann oder der erst kürzlich verstorbene Dieter Schnebel, zuletzt der deutsch-koreanische Komponist Isang Yun (1917-1995): Beim Karlsruher Festival „ZeitGenuss“, das seit 2013 von der Stadt Karlsruhe und der Hochschule für Musik ausgetragen wird, steht traditionell das (Lebens-)Werk eines zeitgenössischen Komponisten im Mittelpunkt. In diesem Jahr gibt es ein Novum: Denn mit der Isländerin Anna Thorvalsdottir – bisher vor allem bekannt in Nordeuropa und in den USA - rückt erstmals eine Komponistin der jüngeren Generation in den Fokus. Kulturamtsleiterin Susanne Asche und Hartmut Höll, der Rektor der Karlsruher Musikhochschule, stellten das kommende Festival auf einer Pressekonferenz im Rathaus vor: Vom 18. bis 21. Oktober sind insgesamt acht Konzerte zu hören, darunter auch ein Kinder- und Schülerkonzert, das von der Sagenwelt Islands handelt und jungen Hörern den Zugang zur neuen Musik verschaffen möchte. Mitwirkende des Festivals sind Studierende der Karlsruher Musikhochschule, das Karlsruher Ensemble TEMA, die Badische Staatskapelle, das International Contemporary Ensemble und der CoroPiccolo an der Evangelischen Stadtkirche. Dazu gibt es eine Meisterklasse mit Studierenden der Musikhochschule und ein Gespräch zum Stand der Neuen Musik mit Anna Thorvaldsdottir und Karlsruher Komponisten: Dies soll die Begegngung zwischen den Künslern und dem Publikum ermöglichen. Außerdem wurde das Programm insgesamt deutlich gestrafft.
Neu und ungewöhnlich ist zudem, dass Anna Thorvaldsdottir für die Programmgestaltung selbst verantwortlich ist. „Sie stellt damit ihr Werk in den Dialog mit jenen Komponisten, die sie selbst beeinflusst haben,“ sagt Susanne Asche, die zugleich hofft, dass die Isländerin dadurch auch hierzulande etwas bekannter wird – zumal ihr Werk „Metacosmos“ in der nächsten Saison in Berlin als europäische Erstaufführung zu hören ist.
Das Festival „ZeitGenuss“, so erklärt Hartmut Höll, belebe insgesamt auch den Hochschulbetrieb und sei zudem eine Gelegenheit, die Aktivitäten der Musikhochschule in Stadt und Region weiter zu verankern.
Feine Kunst und beste Unterhaltung
- Sonntag, 17. Juni 2018 07:29
- Von Christine Gehringer
Die Gebrüder Gerassimez beendeten die Saison der "Bruchsaler Schlosskonzerte"
Die Gebrüder Gerassimez bestritten das Saisonfinale der Bruchsaler Schlosskonzerte. (Foto: Häring/ PR)
Das letzte der Bruchsaler Schlosskonzerte ist traditionell für einen saftigen „Rausschmeißer“ reserviert: Meist für einen pikanten Mix aus Klassik und Weltmusik, oft auch ein wenig „unerhört“. Diesmal waren die Gebrüder Gerassimez aus Essen zu Gast.