Wiener Melange für Genießer
- Mittwoch, 04. Juli 2018 19:19
- Von Christine Gehringer
Hofkonzert und Hoffest an der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe: "Wien bleibt Wien"
Wiener Charme und ungarische Würze gab es beim Hofkonzert der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe. Für beste Unterhaltung sorgte unter anderem der Bachchor unter Christian-Markus Raiser. (Foto: Gehringer)
Das Hofkonzert an der Evangelischen Stadtkirche in Karlsruhe ist meistens der Kultur eines bestimmten Landes gewidmet. Und wer diese Konzerte regelmäßig besucht, der weiß: Die sommerliche Serenade im Innenhof der Kirche bietet anspruchsvolle Chormusik in Verbindung mit launig-beschwingter Abendunterhaltung. Nicht zuletzt ist das auch den Conferencen von Hartmut Becker zu verdanken, der den Konzerten stets eine besondere Handschrift gibt.
In diesem Jahr widmeten sich Christian-Markus Raiser und der Bachchor, dazu das Kammerorchester „Camerata2000“ den Klängen aus der Musikstadt Wien. Eine perfekte Melange aus luftiger Mehlspeise und ungarischer Würze.
Mit "Musik-Power" zu den Sternen
- Freitag, 29. Juni 2018 17:12
- Von Christine Gehringer
Festspielhaus Baden-Baden und Studierende der Karlsruher Musikhochschule luden zum Kinder-Mitmach-Orchester
Das Kinder-Mitmach-Orchester, eine Kooperation zwischen dem Festspielhaus Baden-Baden und der Karlsruher Musikhochschule, ist seit Jahren ein fester Bestandteil des Baden-Badener Education-Programms. (Foto: Andrea Kremper)
Kindermusikfeste, Konzertreihen wie „Erlebnis Musik“: Die Musikhochschule in Karlsruhe legt bei der Ausbildung ihrer Studenten viel Wert auf die Arbeit mit Kindern – denn sie sind möglicherweise die Künstler von morgen, mindestens aber das potentielle Publikum. Das wiederum passt zum Education-Programm des Festspielhauses Baden-Baden, und so entstand das gemeinsame Projekt "Kinder-Mitmach-Orchester": Unter der Federführung von Mirjam Boggasch, Professorin an der Karlsruher Musikhochschule, arbeiten hier die Musiker des Hochschulorchesters zwei Tage lang zusammen mit Kindern an Konzertstücken, die sie nach einem intensiven Proben-Wochenende auch gemeinsam aufführen. Dabei dürfen die Kinder neben den angehenden Profis auf der Bühne sitzen; die Proben werden von Musikstudenten geleitet, die Workshops wurden diesmal verstärkt durch Studierende der Pädgagogischen Hochschule in Karlsruhe. „Zu den Sternen“ hieß jetzt das Motto, und KiKA-Moderator Juri Tetzlaff verpackte das Ganze in eine kurzweilige Geschichte rund um Raumschiffe und Außerirdische.
Festival ZeitGenuss: Isländerin Anna Thorvaldsdottir im Fokus
- Montag, 25. Juni 2018 21:15
- Von Christine Gehringer
Helmut Lachenmann oder der erst kürzlich verstorbene Dieter Schnebel, zuletzt der deutsch-koreanische Komponist Isang Yun (1917-1995): Beim Karlsruher Festival „ZeitGenuss“, das seit 2013 von der Stadt Karlsruhe und der Hochschule für Musik ausgetragen wird, steht traditionell das (Lebens-)Werk eines zeitgenössischen Komponisten im Mittelpunkt. In diesem Jahr gibt es ein Novum: Denn mit der Isländerin Anna Thorvalsdottir – bisher vor allem bekannt in Nordeuropa und in den USA - rückt erstmals eine Komponistin der jüngeren Generation in den Fokus. Kulturamtsleiterin Susanne Asche und Hartmut Höll, der Rektor der Karlsruher Musikhochschule, stellten das kommende Festival auf einer Pressekonferenz im Rathaus vor: Vom 18. bis 21. Oktober sind insgesamt acht Konzerte zu hören, darunter auch ein Kinder- und Schülerkonzert, das von der Sagenwelt Islands handelt und jungen Hörern den Zugang zur neuen Musik verschaffen möchte. Mitwirkende des Festivals sind Studierende der Karlsruher Musikhochschule, das Karlsruher Ensemble TEMA, die Badische Staatskapelle, das International Contemporary Ensemble und der CoroPiccolo an der Evangelischen Stadtkirche. Dazu gibt es eine Meisterklasse mit Studierenden der Musikhochschule und ein Gespräch zum Stand der Neuen Musik mit Anna Thorvaldsdottir und Karlsruher Komponisten: Dies soll die Begegngung zwischen den Künslern und dem Publikum ermöglichen. Außerdem wurde das Programm insgesamt deutlich gestrafft.
Neu und ungewöhnlich ist zudem, dass Anna Thorvaldsdottir für die Programmgestaltung selbst verantwortlich ist. „Sie stellt damit ihr Werk in den Dialog mit jenen Komponisten, die sie selbst beeinflusst haben,“ sagt Susanne Asche, die zugleich hofft, dass die Isländerin dadurch auch hierzulande etwas bekannter wird – zumal ihr Werk „Metacosmos“ in der nächsten Saison in Berlin als europäische Erstaufführung zu hören ist.
Das Festival „ZeitGenuss“, so erklärt Hartmut Höll, belebe insgesamt auch den Hochschulbetrieb und sei zudem eine Gelegenheit, die Aktivitäten der Musikhochschule in Stadt und Region weiter zu verankern.
Feine Kunst und beste Unterhaltung
- Sonntag, 17. Juni 2018 07:29
- Von Christine Gehringer
Die Gebrüder Gerassimez beendeten die Saison der "Bruchsaler Schlosskonzerte"
Die Gebrüder Gerassimez bestritten das Saisonfinale der Bruchsaler Schlosskonzerte. (Foto: Häring/ PR)
Das letzte der Bruchsaler Schlosskonzerte ist traditionell für einen saftigen „Rausschmeißer“ reserviert: Meist für einen pikanten Mix aus Klassik und Weltmusik, oft auch ein wenig „unerhört“. Diesmal waren die Gebrüder Gerassimez aus Essen zu Gast.
Lähmende Staatsmacht
- Dienstag, 12. Juni 2018 16:49
- Von Christine Gehringer
Zur Oper "Anna Bolena" am Staatstheater Karlsruhe
Donizettis "Anna Bolena" in einer Inszenierung von Irina Brown am Staatstheater Karlsruhe. (Foto: Falk von Traubenberg/ Szene mit Shelley Jackson als Anna Bolena)
Endlich einmal wieder eine empfehlenswerte Produktion: Gaetano Donizettis Tudor-Oper „Anna Bolena“, derzeit am Staatstheater in Karlsruhe zu sehen, liefert ein packendes und optisch ansprechendes Bühnendrama. Auch wenn die Regie von Irina Brown einige Fragen offen lässt.
Ettlingen lädt im August zum Internationalen Klavierwettbewerb/ Quartiere für Teilnehmer gesucht
- Freitag, 01. Juni 2018 10:44
- Von Christine Gehringer
(red.) Manche große Karriere begann beim Internationalen Klavierwettbewerb in Ettlingen: Zu den Gewinnern gehörten unter anderem Lang Lang, Lise de La Salle oder Boris Giltburg. Vom 4. bis 12. August wird Ettlingen einmal mehr zum „Epizentrum der Klavierwelt“, zumindest für den Nachwuchs.
Mit insgesamt 340 Anmeldungen aus 50 Nationen wurde in diesem Jahr die zweithöchste Bewerberzahl seit Beginn des Wettbewerbs erreicht, teilte die Stadt Ettlingen mit. Nach einer Vorauswahl stellen sich schließlich 99 Bewerberinnen und Bewerber vor.
Die Wertungsspiele - vom 4. bis 11. August im Asamsaal des Ettlinger Schlosses – sind öffentlich, der Eintritt ist frei. Beim festlichen Abschlusskonzert (am Sonntag, 12. August, 11.30 Uhr in der Stadthalle Ettlingen) werden die Preisträger bekannt gegeben.
Der Wettbewerb, der seit 1988 im zweijährigen Turnus stattfindet, ist die weltweit größte Veranstaltung dieser Art und bietet Nachwuchspianistinnen und -pianisten eine Chance, gefördert zu werden und dabei Podiumserfahrung zu sammeln. Finanziell getragen wird er von der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen; sie unterstützt die Veranstaltung mit einem Betrag von 100.000 Euro.
Der Internationale Klavierwettbewerb Ettlingen zeichnet sich aber auch durch ein besonderes Engagement der Bürgerinnen und Bürger aus: Denn immer wieder finden sich Familien, die den jungen Künstlern ihre Häuser öffnen und ihnen - neben Begleitpersonen für die Dauer der Wertungsspiele - kostenfrei eine Unterkunft bieten. Derzeit werden noch Privatquartiere gesucht. Interessenten werden gebeten, sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu melden.
Klangschöne Raritäten
- Freitag, 25. Mai 2018 14:56
- Von Christine Gehringer
Zum Sibelius-Abend mit Michael Tilson Thomas, dem London Symphony Orchestra und dem Geiger Ray Chen in Baden-Baden
Sibelius im Festspielhaus Baden-Baden: Der Geiger Ray Chen, dazu das London Symphony Orchestra unter Michael Tilson Thomas. (Foto: Michael Gregonowits)
Jean Sibelius? Hierzulande ist er leider immer noch unterrepräsentiert – trotz „Valse triste“ und „Finnlandia“, und obwohl sein Violinkonzert längst zum Standard in der Geigenliteratur gehört. Doch der finnische Komponist, angesiedelt in der spannenden Epoche zwischen Spätromantik und Moderne, wird traditionell vor allem in den USA und in Großbritannien gepflegt.
Deshalb war es ein Glück, dass jetzt ein ganzer Sibelius-Abend bei den Pfingstfestspielen in Baden-Baden zu hören war: Mit dem amerikanischen Dirigenten Michael Tilson Thomas und dem London Symphony Orchestra, dazu mit dem australischen Geiger Ray Chen (für die erkrankte Janine Jansen).
Vokale Kunst mit allen Raffinessen
- Mittwoch, 23. Mai 2018 16:54
- Von Christine Gehringer
Schwarzwald Musikfestival: Jazzchor Freiburg gastierte in Ettlingen
Vokalmuskík hat Tradition beim Schwarzwald Musikfestival: Zu Gast im Ettlinger Schloss war diesmal der Jazzchor Freiburg. (Foto: Gehringer)
Gerade ging das Schwarzwald Musikfestival zu Ende, was seit einigen Jahren bis an die nordwestlichen Ausläufer reicht – nämlich bis nach Ettlingen. Dort, im Asamsaal des Schlosses, treten regelmäßig Vokal-Ensembles auf, die man stilistisch nicht auf ein Genre festlegen kann: Die Singphoniker zum Beispiel oder Singer Pur, nun der Jazzchor Freiburg.
Das passt zur Philosophie und zur „Musikfarbe“ des Festivals, wo man ARD-Preisträger neben Musik-Kabarettisten im Programm findet. So erklärte auch der künstlerische Leiter Markt Mast, das Schwarzwald Musikfestival sei im Grunde ein „ganzheitliches musikalisches Universum“, ein großes „Integrationsprojekt“.
Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten: Messiaens großes Glaubenszeugnis
- Dienstag, 22. Mai 2018 13:15
- Von Christine Gehringer
Zur Gesamtaufführung der Orgelzyklen in der Christuskirche Karlsruhe
Messiaen als Gesamtaufführung: Carsten Wiebusch, der ehemalige Kantor der Christuskirche, spielte zum Pfingstfest sämtliche Orgelzyklen. (Foto: Christuskirche Karlsruhe)
Man kann es gar nicht hoch genug einschätzen: Vor kurzem waren an der Christuskirche in Karlsruhe die gesamten Orgelzyklen von Olivier Messiaen zu erleben – einem Komponisten, den man ohnehin nicht allzu oft hört, zumindest nicht in dieser Fülle. Zu verdanken ist das dem ehemaligen Kantor Carsten Wiebusch, der auch nach seinem Ruf nach Frankfurt den Karlsruhern als Organist erhalten bleibt. Diese Werke – reich an Klangfarben und zum Teil auch an exotischen Rhythmen – geben einen tiefen Einblick in die Spiritualität des Komponisten. Ein echtes, tönendes Glaubenszeugnis.
Festspielhaus Baden-Baden: Mit dem Kinder-Mitmach-Orchester ins Weltall
- Mittwoch, 16. Mai 2018 19:27
- Von Christine Gehringer
Zum großen Kinder-Mitmachorchester lädt das Festspielhaus Baden-Baden am 23. und 24. Juni: Gemeinsam mit dem Orchester der Karlsruher Musikhochschule (Leitung: Frank Dupree) dürfen Kinder ab 10 Jahren musikalisch und spielerisch das Weltall erkunden: Jedes Kind, das ein Instrument spielt, darf mitmachen. Erlaubt ist alles – außer elektonisch verstärkten Instrumenten. Beim Abschlusskonzert am Sonntag, den 24. Juni (17 Uhr) steht Musik aus „Stars Wars“ oder aus Haydns „Schöpfung“ auf dem Programm, selbstverständlich auch aus den „Planeten“ von Gustav Holst. KiKa-Moderator Juri Tetzlaff führt durch den Abend.
Bei diesem Konzert dürfen die Kinder neben den Profis – den Studierenden der Karlsruher Musikhochschule – auf der Bühne sitzen. Die Stücke werden am Vortag in einzelnen Workshops geprobt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Anfänger ist oder bereits fortgeschritten, denn der Bamberger Arrangeur Veit Meier hat für jedes Niveau Stimmen geschrieben, die sich jederzeit in den Orchesterklang einfügen. Wer kein Instrument spielt und trotzdem mitmachen möchte, der kann zwischen einem Chor und einer Percussion-Gruppe wählen.
Anhand vergangener Erfahrungen und Rückmeldungen achte man immer mehr darauf, auch diese Gruppe gut in den Orchesterverbund zu integrieren, sodass sich wirklich jedes Kind als Teil eines großen Gesamtklanges fühlen könne, erläuterte die Karlsruher Musikpädagogin Mirjam Boggasch beim Pressegespräch im Festspielhaus. Die Hochschul-Professorin hat das Mitmach-Orchester konzipiert; etwa dreißig Studierende (auch von der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe) sind an der Organisation beteiligt. Neben den Proben gibt es zahlreiche andere Angebote: Workshops in Tanz oder Schauspiel, dazu wird gemalt, gebastelt, gesungen und getrommelt, und in einer Orchester-Rallye können die Kinder Instrumente erkunden. Auch einen Klavier- oder Computerworkshop gibt es. Mitmach-Aktionen werden zudem für die Konzertbesucher ab 15.30 Uhr angeboten.
Hauptsächlich gehe es bei diesem Projekt um den Spaß und darum, sämtliche Facetten des Musizierens kennenzulernen, sagt Rüdiger Beermann, der Leiter des Education-Programms im Festspielhaus. Und es geht darum, den Kindern gemeinsam mit den Profis ein richtiges Bühnenerlebnis zu ermöglichen.
Die Workshops (inklusive Verpflegung) kosten 25 Euro, der Eintritt zum Abschlusskonzert ist frei. Reservierung und Beratung unter 07221/ 3013101.