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Violinprofessor und Prorektor Nachum Erlich gestorben

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

(red.) Noch vor zwei Monaten erheiterte er die Gäste des Neujahrskonzerts mit einer launigen und temperamentvollen Ansprache – umso mehr macht nun die Nachricht betroffen, dass Nachum Erlich, Violinprofessor und Prorektor der Musikhochschule Karlsruhe, am 15. März im Alter von 63 Jahren gestorben ist: Nach kurzer, schwerer Krankheit, wie die Karlsruher Musikhochschule gestern bekannt gab.
„Mit Nachum Erlich verliert die Hochschule für Musik Karlsruhe einen leidenschaftlichen Musiker und Pädagogen, der sich mehr als 30 Jahre lang für die künstlerische Ausbildung der ihm anvertrauten Studierenden eingesetzt hat“, heißt es in einer Mitteilung. Er sei ein „begnadeter Netzwerker“ gewesen, der „lokale, regionale und internationale Kontakte“, knüpfte. Davon hätten seine Absolventinnen und Absolventen weit über die Studienzeit hinaus profitiert.
Sein Interesse beschränkte sich jedoch nicht nur auf das eigene Instrument; vielmehr „kannte, schätzte und pflegte er ein umfassendes musikalisches Repertoire“. Auch habe er das musikalische Miteinander gesucht: Davon zeugt unter anderem die Leitung des Kammerorchesters der Hochschule, die er 2001 übernommen hatte.
Geboren wurde Nachum Erlich 1959 in Jerusalem; mit 16 Jahren wurde er Meisterschüler von Max Rostal und wirkte ab 1981 an der Sibelius-Akademie Helsinki, der er bis zu seinem Tod verbunden blieb, bevor er 1991 dem Ruf an die Musikhochschule Karlsruhe folgte. Darüber hinaus war er viele Jahre lang Mitglied des Senats und zudem Leiter der Fachgruppe Streichinstrumente. Im Oktober 2022 wurde Nachum Erlich zum Prorektor für Künstlerische Praxis gewählt. Nicht nur als Pädagoge, sondern auch auch in der Hochschulleitung hinterlässt sein Tod „eine schmerzlich empfundene Lücke“.