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Tod ohne Verklärung - doch am Ende der Friede

| Christine Gehringer | Kritik

Georg Fritzsch und die Staatskapelle eröffnen die Saison mit einem Blick auf den späten Strauss

 

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Die Metamorphosen von Richard Strauss stehen derzeit häufiger auf den Konzertprogrammen – und das womöglich nicht nur, weil es sich dabei um ein Werk mit „coronatauglichen“ 23 Solostreichern handelt. Das Stück entstand im Jahr 1945 - „in verzweifelter Stimmung“, wie der Komponist schrieb. Europas Städte und damit auch die Opern- und Konzerthäuser, also jene Orte, an denen Strauss seine größten Erfolge feierte, waren vollkommen zerstört. Strauss war überzeugt davon, dass nirgendwo in Europa jemals wieder Theater gespielt werden würde.
Selbstverständlich verbietet sich jeder Vergleich mit dem Corona-Lockdown (was dieser womöglich bis auf weiteres zerstört hat, ist indes noch nicht abzusehen). Aber irgendwie drängt sich der Gedanke eben doch auf, obwohl die Theater gerade wieder öffnen, und hinzu kommt, dass der Trauermarsch aus Beethovens „Eroica“ hier als Keimzelle dient: Ausgerechnet der Jubilar, der unter normalen Umständen mit seiner Neunten allerorten gefeiert worden wäre, liefert nun das Material für eine Stimmung voller Düsternis. Georg Fritzsch und die Staatskapelle, dazu Sopranistin Christiane Libor widmeten sich zu Saisonbeginn dem Thema „Todesnähe“ in eindrücklicher Weise.

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