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Kritik

Von der Renaissance zum "Karneval der Tiere"

| Christine Gehringer | Kritik

Internationaler Orgelsommer Karlsruhe: Kurzfristig sprang Kumi Choi ein und bot ein außergewöhnliches Konzert

 

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Die Absage ereilte Christian-Markus Raiser, Kantor der Evangelischen Stadtkirche und Leiter des Karlsruher Orgelsommers, während einer Chorreise. Kurzfristig erkrankte der zum vierten Konzert vorgesehene Hans-Jürgen Kaiser aus Fulda – doch wie schon während der Corona-Pandemie, so fand sich auch hier in bewundernswerter Schnelligkeit ein Ersatz: Die Südkoreanerin Kumi Choi hielt sich gerade der Nähe auf (am heutigen Dienstag gibt sie ein Konzert im Freiburger Münster); sie hatte Zeit und noch dazu ein attraktives Programm.
Aus ihrem Repertoire mischte sie Stücke aus fünf Jahrhunderten, die den beiden Orgeln der Stadtkirche – der französisch-barocken Rémy-Mahler-Orgel und der großen Steinmeyer-Orgel – mehr als gerecht wurden. Unter anderem war auch der berühmte „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saens zu erleben.

Klingendes Monument

| Christine Gehringer | Kritik

Internationaler Orgelsommer in Karlsruhe: Amelie Held spielte unter anderem die großartige "Propheten-Fantasie" von Franz Liszt.

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Ein spannendes Programm mit Johann Sebastian Bach als „Zentrum“, allerdings nicht unmittelbar zu Wort kommend, sondern durch die Augen anderer betrachtet – das brachte die junge Organistin Amelie Held beim dritten Konzert des Orgelsommers mit in die Evangelische Stadtkirche.
Amelie Held wurde in Karlsruhe geboren, zog mit ihren Eltern aber relativ bald nach München und absolviert derzeit ihr Konzertexamen in New York.
Den Abschluss ihres fabelhaften Vortrags bildete die „Propheten“-Fantasie von Franz Liszt – ein gewaltiges Werk, das zu den Höhepunkten der Orgelliteratur zählt und schon während der vergangenen Orgelsommer die Konzerte bereicherte.
(Foto: PR)

Humorvoller Mendelssohn im heiteren Singspiel

| Christine Gehringer | Kritik

Konzertreihe "Musik in (Baden-)Baden" begeistert das Publikum mit "Heimkehr aus der Fremde"

 

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Mit einem vergnüglichen Singspiel des jungen Felix Mendelssohn Bartholdy - „Heimkehr aus der Fremde“ - ging die Reihe „Musik in (Baden-) Baden“, sie wird verantwortet von der Stadt Baden-Baden und der Draheim-Stiftung „pro musica et musicis“, nun in die Sommerpause.
Was hier von den Künstlern in kürzester Zeit einstudiert wurde, ist unglaublich: Großer Regie-Aufwand war dabei nicht nötig, die lebendigen Szenen und die klangschönen Stimmen sprachen für sich.

Wunderkinder - mit und ohne Horn

| Christine Gehringer | Kritik

Grötzinger Musiktage: Das Ensemble "Il capriccio" spielte Werke der früh Verstorbenen Mozart und Juan Crisostomo de Arriaga/ nächstes Konzert am kommenden Sonntag

 

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Das Horn ist eine Klasse für sich. Dass bei diesem Instrument saubere Ansätze eine hohe Kunst sind, ist allgemein bekannt. Noch anspruchsvoller ist der Umgang mit dem Naturhorn: Da es keine Ventile besitzt, sind lediglich Naturtöne möglich. Das Spektrum kann jedoch erweitert werden, wenn man die Hand entsprechend in den Schalltrichter einführt. Damit kann man die Tonhöhe verändern, wie Hornist Christian Binde beim jüngsten Konzert der Grötzinger Musiktage erläuterte.
An diesem Abend gab es Werke, die man sonst kaum hört – nämlich zwei Quintette für Horn und Streichquartett von Mozart und Anton Reicha. Dazwischen eine echte Entdeckung: Die Musik des kaum bekannten, früh verstorbenen Juan de Arriaga.
Es musizierte das Ensemble „Il capriccio“ auf historischen Instrumenten.
(Hinweis: Beim nächsten Konzert am kommenden Sonntag, den 24. Juli, 19 Uhr, ist das Ensemble TEMA in der Begegnungsstätte Grötzingen zu hören: unter anderem mit Musik von Prokofiew und Débussy).

Triumph und Bedrängnis

| Christine Gehringer | Kritik

 

Grötzinger Musiktage: Reizvolles geistliches Konzert mit Reinhold Friedrich, Hanno Müller-Brachmann und Carsten Wiebusch

 

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Drei namhafte Solisten hatten sich zur Eröffnung der Grötzinger Musiktage in der evangelischen Kirche eingefunden: Carsten Wiebusch (Orgel), Reinhold Friedrich (Trompete) und Hanno Müller-Brachmann (Bassbariton) blicken auf eine lange Konzerttätigkeit zurück und sind als Professoren in Karlsruhe und Frankfurt tätig; daneben musizieren sie auch regelmäßig in den Karlsruher Kirchen.
Aber gemeinsam taten sie das (erstaunlicherweise) noch nie; ein entsprechender Plan musste unter anderem wegen Corona immer wieder verschoben werden. Jetzt boten sie ein ausgesprochen schönes, geistvolles Programm: unter anderem mit Bachs Schemelli-Gesängen und den Schübler-Chorälen als Schwerpunkt.
(Hinweis: Das nächste Konzert bestreitet am Samstag, den 16. Juli (19.30 Uhr) das Ensemble „Il capriccio“ mit dem Programm „Die Wunderkinder und das Horn“).

Klangwunder im Pianissimo

| Christine Gehringer | Kritik

Sommerfestspiele Baden-Baden: Yannick Nézet-Séguin, das Chamber Orchestra of Europe und die Pianistin Beatrice Rana boten mitreißende Interpretationen von Clara Schumann und Johannes Brahms

 

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Wenn Yannick Nézet-Séguin am Pult steht, dann kann man sicher sein, dass man manche Dinge anders hört als sonst. Mit dem Chamber Orchestra of Europe bot der Kanadier einen spannenden Abend zum Auftakt seiner Baden-Badener Sommerfestspiele mit dem klangvollen Namen „La Capitale d‘ Eté“. Die junge Pianistin Beatrice Rana begeisterte im Klavierkonzert von Clara Schumann.

Ausdruckstiefe vor allem im zweiten Teil

| Christine Gehringer | Kritik

Kammerchor der Musikhochschule Karlsruhe mit Werken von Heinrich Schütz in der Auferstehungskirche Rüppurr

 

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Mit einem selten aufgeführten Werk – nämlich der „Auferstehungshistorie“ von Heinrich Schütz – erinnerte vor kurzem die Musikhochschule Karlsruhe an einen der bedeutendsten deutschen Kirchenmusiker.
In diesem Jahr begeht die Musikwelt Schütz‘ 350 Todestag; doch in hiesigen Konzertkalendern blieb das bisher weitgehend unberücksichtigt. Beim Konzert in der Auferstehungskirche Rüppürr waren außerdem die „Musikalischen Exequien“ zu hören; es musizierte der Kammerchor der Musikhochschule unter der Leitung von Matthias Beckert. Zur Seite stand den Sängerinnen und Sängern das Gambenconsort „Les Escapades“.

Hier vibriert die Luft

| Christine Gehringer | Kritik

Musik von Felix und Fanny Mendelssohn Bartholdy im Alten Ratssaal Baden-Baden

 

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Wenn die Stadt Baden-Baden und die Draheim-Stiftung „pro Musica et musicis“ zur „Musik in (Baden-) Baden“ einladen, dann darf man Raritäten und Erstaufführungen erwarten.
Das war auch der Fall beim jüngsten Konzert im Alten Ratssaal mit Natasha Korsakova (Violine), Larissa Wäspy (Sopran), Ira Maria Witoschynskyj (Klavier) und Joachim Draheim (Konzept, Moderation).
Die Geschwister Felix und Fanny Mendelssohn - ihr Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 175. Mal – wurden sozusagen in einen musikalischen Dialog gesetzt, ganz nach einem Zitat des Musikkritikers Ludwig Rellstab (1799-1860), der diese Beziehung als „ ...die Schwesternschaft des Talents mit dem berühmten Bruder“ bezeichnete.