Skip to main content

Kritik

Dialoge mit Esprit

| Christine Gehringer | Kritik

Das Klavierduo Ljiljana Borota und Christian Knebel in der Reihe "Musik im Rathaus" in Baden-Baden

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

„Musikduette werden leicht Herzensduette“, notierte der junge Robert Schumann 1828 in sein Tagebuch. Sie seien „die Unterhaltung und Sprache der verwandten Seelen ... Das vierhändige Clavierspiel bleibt doch der schönste erste Genuß“.
Mit „Herzensduette“ war auch die kürzliche Matinee im Alten Ratssaal Baden-Baden überschrieben: Das Konzert aus der Reihe „Musik in (Baden-)Baden“ - eine Kooperation der Stadt Baden-Baden und der Stiftung des Musikwissenschaftlers Joachim Draheim („Pro musica et musicis“) - dürfte in der Tat „der schönste erste Genuss“ an jenem Sonntagvormittag gewesen sein.

Ausdrucksvolle Meditationen

| Christine Gehringer | Kritik

Psalmtexte in Wort und Klang: Christian-Markus Raiser, der CoroPiccolo und der Schauspieler Sebastian Kreutz in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Psalmvertonungen durchziehen die Kirchenmusik beinahe wie ein roter Faden. Schon ihr Ursprung ist musikalischer Natur: Denn das Wort „Psalm“ bedeutet „Saitenspiel“, und ihr erster Interpret, der biblische König David, wird als hervorragender Sänger bezeichnet.
Zu den überragenden Vertonungen gehören die „Psalmen Davids“ von Heinrich Schütz; aus der Zeit der Romantik hingegen denkt man in erster Linie an Felix Mendelssohn Bartholdy.
Unter anderem seine Musik war im kürzlichen Konzert des CoroPiccolo in der Evangelischen Stadtkirche zu hören. Das Ensemble unter seinem Dirigenten Christian-Markus Raiser widmete sich ausschließlich den Vertonungen vom 19. bis zum 21. Jahrhundert und zeigte dabei, auf welch vielfältige Art sich gerade auch die Komponisten unserer Zeit von den Psalmversen inspirieren ließen. Der Schauspieler Sebastian Kreutz, ehemaliges Ensemble-Mitglied des Badischen Staatstheaters, stellte der Musik die individuellen Psalm-Übersetzungen christlicher und jüdischer Autoren gegenüber.

Das Gotteslamm und die Leiden Mariens

| Christine Gehringer | Kritik

Passionskonzert an der Lutherkirche: Werke von Haydn und Telemann

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Das „Stabat Mater“, eine Sequenz über das Leiden Jesu aus der Sicht der Gottesmutter Maria, ist seit etwa 1300 belegt. Die katholische Kirche beging das Fest der „Sieben Schmerzen Mariens“ bis zur Liturgiereform jeweils am Freitag vor der Karwoche – und dementsprechend existieren davon etliche Vertonungen.
Das meist aufgeführte Werk dürfte heutzutage das „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi sein. Weniger bekannt hingegen ist die Vertonung von Joseph Haydn, die durch Oratorien wie „Die Schöpfung“ oder „Die Jahreszeiten“ längst in den Hintergrund geraten ist. Nun war das Werk unter der Leitung von Dorothea Lehmann-Horsch in der Lutherkirche zu hören, dazu eine Passionskantate von Georg Philipp Telemann.

Edle Stimmkultur

| Christine Gehringer | Kritik

Das Ensemble Voces8 begeisterte in der Christuskirche Karlsruhe.

0 DUMMYBILD CD COVER

Das Maß aller Dinge in Sachen a-cappella-Vokalmusik sind die King‘ s Singers. An Stil und Repertoire dieser legendären Gruppe – von Renaissance-Madrigalen bis hin zu Pop-Arrangements - haben sich in den letzten Jahrzehnten viele orientiert; nach diesem Vorbild sind reine Männer-Ensembles wie zum Beispiel „Amarcord“ oder gemischte Formationen wie „Singer Pur“ aus Regensburg entstanden.
Seit einiger Zeit ragt besonders das britische Vokaloktett „Voces8“ aus dieser Vielfalt heraus. Kürzlich war die Gruppe in der ausverkauften Christuskirche mit Musik aus dem englischsprachigen Raum zu Gast und sorgte für einen Höhepunkt im Konzertkalender.
(Foto: PR)

Gauchos, Fandango - und die Straßensänger von Madrid

| Christine Gehringer | Kritik

Pepe Romero und das Cuarteto Quiroga bringen spanische Impressionen ins Bruchsaler Schloss

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Was für eine ungewöhnliche Formation, was für eine Klangfarbe: Der große spanische Gitarrist Pepe Romero und das Streichquartett „Cuarteto Quiroga“, benannt nach dem Geiger Manuel Quiroga, gastierten bei den Bruchsaler Schlosskonzerten und schufen ein wunderbar sinnliches Panorama mit Geschichten und Impressionen aus der Heimat.

Der Mensch mitten im Kreuzgeschehen

| Christine Gehringer | Kritik

Passionskonzert mit der Durlacher Kantorei in der Stadtkirche Durlach

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Auch wenn zur jetzigen Fastenzeit große Oratorien wieder möglich sind, so stellen sie dennoch die Kantoreien und Orchester vor einige Herausforderungen – vor allem, was die Planbarkeit während der vergangenen Wochen anging. Allerdings fördert diese Situation auch manche Rarität zu Tage; so auch bei der Durlacher Kantorei: Mit einigen unbekannten Werken, wie etwa den „Heilandsworten am Kreuz“ des Romantikers Richard Bartmuß, startete Johannes Blomenkamp mit seinem Ensemble in die vorösterlichen Konzerte.

Wenn der Krieg den Alltag beherrscht

| Christine Gehringer | Kritik

Matinee für die Ukraine am Staatstheater: Spenden zu Gunsten der "Rosinen-Initiative"/ Texte ukrainischer Autoren

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Benefiz-Veranstaltungen hinterlassen angesichts solcher Katastrophen wie dem brutalen Angriff auf die Ukraine oft ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits ist es angemessen, wenigstens durch Spenden eine gewisse Hilfe zu leisten. Andererseits aber bleibt dabei immer der Eindruck, trotz guten Willens nicht genug tun zu können.
Finanziell konkret helfen konnte man bei der Benefiz-Matinee des Staatstheaters (in Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Karlsruhe-Fächerstadt) der so genannten „Rosinen-Initiative", deren Name an die Berliner Luftbrücke nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert. Das Projekt hat sich dem Transport von Hilfsgütern in die Ukraine verschrieben; verantwortlich hierfür ist das Ehepaar Olga und Wladimir Skripnik: Die beiden pflegen sowohl private und als auch geschäftliche Kontakte in ihr Heimatland und präsentierten ihre Arbeit nun gemeinsam mit dem geschäftsführenden Direktor des Staatstheaters, Johannes Graf-Hauber.
Wichtig an diesem Vormittag war aber noch etwas anderes: Die ausgewählten Texte ukrainischer Autoren stellten die Menschen, ihren (Kriegs-)Alltag und ihr kulturelles Selbstverständnis in den Mittelpunkt; schließlich haben auch im Ensemble des Staatstheaters etliche Künstlerinnen und Künstler ukrainische Wurzeln.

Mitreißende Bilder

| Christine Gehringer | Kritik

Haydns "Schöpfung" mit dem Bachchor Karlsruhe in der Evangelischen Stadtkirche

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

„Glücklich immerfort, wenn falscher Wahn Euch nicht verführt, noch mehr zu wünschen, als ihr habt, und mehr zu wissen, als ihr sollt!“ heißt es am Ende in Joseph Haydns „Schöpfung“. Das kann generell als eine Warnung an den Menschen verstanden werden, mit der Natur (übrigens auch mit seiner eigenen) sorgsam umzugehen.
Grundsätzliche Fragen diesbezüglich stellt man sich meist erst dann, wenn gewisse Ordnungen brüchig werden - nicht nur hinsichtlich des Klimawandels, sondern vor allem auch hinsichtlich des Ukraine-Krieges und nach wie vor der Corona-Pandemie. Darauf verwies auch Pfarrerin Claudia Rauch vor dem Konzert. Denn bereits vor zwei Jahren, nur wenige Tage nach dem ersten Lockdown, hätte das Oratorium in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe aufgeführt werden sollen: zum 115. Jubiläum des Bachchores.
Fast auf den Tag genau, mit zweijähriger Verspätung, konnte es nun realisiert werden, und zwar mit denselben Solisten.