Musikalische Bergtour mit Alphorn und Akkordeon
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Sonntag, 02. August 2020 13:16
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Von Christine Gehringer
Das Picknick-Konzert im Kunsthaus Durlach führte diesmal in die Schweiz

Musik für Alphorn gab es diesmal beim Picknick-Konzert mit Johannes Hustedt, Chai Min Werner und Christoph Obert im Kunsthaus Durlach (Foto: Gehringer)
Dass sich Leichtigkeit und Anspruch keineswegs ausschließen müssen; dass der schmale Grat zwischen Avantgarde-Musik, Unterhaltung und seriöser Klassik vielmehr ein faszinierender Ort sein kann – das zeigen derzeit die Picknick-Konzerte im Kunsthaus Durlach mit ihren musikalischen Reisen. Die bildreichen Conferencen des Hausherrn Johannes Hustedt tun dabei ein Übriges, um den jeweiligen „Sehnsuchtsort“ darzustellen. Diesmal war, unter anderem bei schlichten Naturtonreihen, ein Ausflug in die Schweizer Alpen angesagt.
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Vom Orchester zur Vielfalt der Kammermusik
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Donnerstag, 30. Juli 2020 10:35
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Von Christine Gehringer
Kammerphilharmonie Karlsruhe gab Konzerte "im Taschenformat"

Mir "verführerischer Musik" gegen geschlossene Opernhäuser: Ein Bläsertrio der Kammerphilharmonie Karlsruhe spielt Beethovens Variationen über "La ci darem la mano" in der Christuskirche Karlsruhe. (Foto: Gehringer)
Aus einer kurzfristigen Konzertanfrage in Waldshut entstand eine Idee: Weil das dort vorgesehene Sinfonieorchester - so erzählt Bernd Wiedamann in seiner Moderation - aus bekannten Gründen nicht spielen konnte, sprang eine Abordnung der Karlsruher Kammerphilharmonie ein und rettete ganz offensichtlich den Anlass mit Mozarts g-moll-Klavierquartett. Das wiederum brachte das Ensemble zurück zu seinen Wurzeln. Denn die Kammerphilharmonie hat – wie der Name bereits sagt - ihren Ursprung in der Kammermusik, und in einer Zeit, in der nur kleinere Formate möglich sind, lag es somit nahe, einen ganzen Abend mit verschiedensten Besetzungen zu bestreiten. „En miniature – im Taschenformat“ lautete also der Titel zu vier Konzerten mit neun Ensembles in der Christuskirche Karlsruhe; zwei davon sollen hier näher betrachtet werden.
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Barockes aus romantischer Sicht
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Dienstag, 28. Juli 2020 19:06
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Von Christine Gehringer
Internationaler Orgelsommer: Christoph Schoener bestritt das zweite Konzert in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe

Christoph Schoener, unter anderem als KMD an St. Michaelis in Hamburg tätig, spielte Brahms und Reger in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe (Foto: PR)
Wenn ein Organist aus Hamburg – zudem bis vor kurzem Kirchenmusikdirektor an der dortigen Hauptkirche St. Michaelis – ein Orgelkonzert gibt, dann erwartet man beinahe selbstverständlich, dass er mindestens einen Brahms im Gepäck hat.
Tatsächlich spielte Brahms die Hauptrolle im zweiten Konzert des Orgelsommers an der Karlsruher Stadtkirche. Doch Christoph Schoener, ursprünglich aus Heidelberg stammend und 2016 mit dem ECHO-Klassik ausgezeichnet, musizierte keine Originalliteratur, sondern die Händel-Variationen – ein Werk für Klavier. Die kanadische Organistin und Komponistin Rachel Laurin hat diesen Zyklus für Orgel eingerichtet. Dazu gab es Bach, und dies wiederum durch die Augen von Max Reger.
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Prachtvoller Auftakt mit Flöten und Schalmeien
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Montag, 20. Juli 2020 16:02
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Von Christine Gehringer
Alessandro Bianchi eröffnete den Internationalen Orgelsommer in Karlsruhe

Der Organist Alessandro Bianchi gastierte beim diesjährigen Internationalen Orgelsommer in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe. (Foto: PR)
Es ist schon eine bemerkenswerte Leistung, in diesen Zeiten eine Konzertreihe mit Künstlern aus dem Ausland zu organisieren. Doch KMD Christian-Markus Raiser, Kantor der Evangelischen Stadtkirche und selbst als Organist immer wieder im Ausland unterwegs, hat sich als künstlerischer Leiter des Karlsruher Orgelsommers im Laufe der Jahre offenbar ein gutes Netzwerk geschaffen: Denn kurzfristig rettete Alessandro Bianchi aus Como das Eröffnungskonzert; der New Yorker Organist Nathan Laube konnte aufgrund der aktuellen Quarantänebestimmungen seine Reise nicht antreten.
Dankbar wurde das Konzert angenommen: Schon der Termin um 18 Uhr war an diesem heißen Sommertag gut besucht; das Publikum hörte Ungewöhnliches.
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Mozart zwischen Sommerblumen
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Freitag, 10. Juli 2020 11:02
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Von Christine Gehringer
Johannes Hustedt lud zum Picknick-Konzert in den Garten des Kunsthauses Durlach

Im Garten das Publikum, die Musik kommt von der Terrasse: Beim Picknick-Konzert im Kunsthaus Durlach musizierte das Trio Avance mit Johannes Hustedt, Carolin Kriegbaum und Andreas Hiller (Foto: Gehringer)
Mit der landesweiten Initiative „Kultur Sommer 2020“ kam die Idee: Der Flötist Johannes Hustedt, der mit seiner Frau Chai Min Werner, einer Bildhauerin und Alphornistin, das Kunsthaus Durlach am Geigersberg unterhält, wollte auch in Corona-Zeiten einen Ort der Begegnung schaffen. Dafür schien ihm der Garten des Hauses geradezu ideal: „Picknick-Konzerte“ als sommerliche Serenade, in unbeschwerter Atmosphäre – ganz ohne Sorgen um Aerosole und Belüftung. Außerdem stillen solche Konzerte nicht nur das Bedürfnis der Menschen nach Kultur (zumindest ein klein wenig), sondern sie geben auch den freiberuflichen Musikern die Gelegenheit, endlich wieder einmal aufzutreten.
Johannes Hustedt bewarb sich mit dieser Idee – und wurde prompt ausgewählt. Das Programm „Kultur Sommer 2020“ wird vom Kunstministerium Baden-Württemberg Baden-Württemberg mit insgesamt 2,5 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds unterstützt und dient dazu, das Kulturleben im Land allmählich wieder anzuregen.
Im Garten des Durlacher Kunsthauses wird bis zum 19. August jeden Mittwoch ab 18 Uhr gespielt – in unterschiedlichen Besetzungen, mit Klängen aus aller Welt.
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Bratsche mit Spiel-Witz
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Donnerstag, 09. Juli 2020 10:53
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Von Christine Gehringer
Das Eröffnungskonzert der "Grötzinger Musiktage" lenkte den Blick auf ein Instrument der "zweiten Reihe"

Beim Eröffnunskonzert der Grötzinger Musiktage musizierte das "Quatuor Avium" mit Felix Treiber, Akiko Sato, Sibylle Langmaack und Norbert Ginthör. (Foto: Gehringer)
Allein der Name „Quatuor Avium“ lässt bereits auf eine sängerische Leichtigkeit schließen. Denn „Avium“ kommt von „Vogel“ und nicht etwa, wie der Musikwissenschaftler Hartmut Becker launig bemerkte, von „avia“, der Großmutter. Das ist kein unwesentliches Detail, denn das „Quatuor Avium“ folgt nicht der klassischen Streichquartettbesetzung mit zwei Violinen, sondern legt vielmehr das Gewicht auf die Mittellage. Dies wiederum regt manche Vorurteile an, die hauptsächlich durch die so genannten „Bratschen-Witze“ in Umlauf gebracht werden – nämlich vom Bratscher als einem besonders langsamen und ungelenken Musiker. Damit unterstellt man, der Bratscher an sich sei so etwas wie ein gestrandeter Geiger.
Doch zum Wesen der Grötzinger Musiktage (diesmal in der Begegnungsstätte statt in der evangelischen Kirche) gehört es, manche Gewohnheiten immer wieder ein wenig aufzubrechen. So rückte dieses vermeintlich unscheinbare Instrument auf ganz neue Art ins Blickfeld. (Nächstes Konzert: Samstag, 11. Juli, 19.30 Uhr).
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Himmlische Freuden - ganz nahe und direkt
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Dienstag, 07. Juli 2020 14:58
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Von Christine Gehringer
Konzert mit der Badischen Staatskapelle: Mahlers Sinfonie Nr. 4 in einer Fassung für Kammerensemble
Am Ende gab es stehende Ovationen und große Dankbarkeit für die Mitglieder der Staatskapelle und ihren Dirigenten Justin Brown: Dieser Auftritt war zwar noch nicht das offizielle Abschiedskonzert für den scheidenden GMD, doch zumindest war es ein versöhnlicher Abschluss einer schwierigen Saison. „Auch wir freuen uns, dass wir wieder vor einem richtigen Publikum spielen können“, ließ Brown gleich zu Beginn des Konzerts wissen.
Gut besucht war das große Haus des Karlsruher Staatstheaters, sieht man einmal von jenen freien Plätzen ab, welche die Abstandsregeln erfordern. Auf dem Programm stand die 4. Sinfonie G-Dur von Gustav Mahler – und zwar in einer die Kammermusikfassung von Klaus Simon.
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"Rallalala" im leeren Raum
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Montag, 06. Juli 2020 07:51
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Von Christine Gehringer
Sonderfahrplan Staatstheater: In der Opernwerkstatt mit "Hänsel und Gretel"

Oberspielleiterin Anja Kühnhold erklärt Sängerin Jennifer Feinstein, was sie als Mutter in Humperdincks "Hänsel und Gretel" zu tun hat. (Foto: Staatstheater Karlsruhe)
Es ist ja im Grunde kein „Sonderfahrplan“, sondern bestenfalls ein Notfallplan. Denn wirklich originelle, speziell für die Corona-Zeit entwickelte Formate gibt es am Staatstheater Karlsruhe – von einigen Konzerten einmal abgesehen - nicht.
Dennoch: Das Engagement der Akteure muss man zumindest würdigen. Eine Probe ist normalerweise eine geschlossene, sehr intime Angelegenheit, und dass Sänger, Kapellmeister und Spielleiterin hier einen Einblick gaben; dass sie changieren mussten zwischen ernsthafter szenischer Arbeit und der Vermittlung nach draußen, zum Publikum – das verdient Anerkennung.
Allerdings: Die Abstände auf der Bühne sind gewöhnungsbedürftig. „Das ist zu steril, das macht keinen Spaß“, kam es prompt von den Zuschauern. Daraufhin Oberspielleiterin Anja Kühnhold: „Uns geht es genau so“.
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Nirgends klagt es sich so schön
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Donnerstag, 02. Juli 2020 17:37
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Von Christine Gehringer
"Tears of the Muses": Gamben-Musik aus England mit dem Ensemble "Les Escapades"

Das Gamben-Consort "Les Escapades" beim Jubiläumskonzert in der Altkatholischen Kirche Karlsruhe. (Foto: Gehringer)
Nein, Werke für Gamben-Ensemble sind längst keine „Eskapaden“ mehr im eigentlichen Sinne. Denn die so genannte Alte Musik, der historische Klang hat sich längst etabliert in den Konzertsälen, auch wenn das Publikum nach wie vor meist ein sehr spezielles ist. Das sah allerdings vor 20 Jahren, zur Zeit der Gründung des Karlsruher Gamben-Consorts „Les Escapades“, noch etwas anders aus. Dennoch: Werke aus dem elisabethanischen England etwa, Musik von Anthony Holborne, John Coprario oder dem berühmtesten Vertreter, John Dowland – das sind nach wie vor Raritäten, die es zu entdecken gilt.
Um feine Melancholie ging es im Programm „Tears of the Muses“, benannt nach einer Sammlung von Tanzsätzen, die Anthony Holborne veröffentlichte. Das Konzert in der Altkatholischen Kirche in Karlsruhe war jedoch alles andere als eine düstere Trauermusik.
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Von Schatzgräbern und Perlenfischern
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Montag, 29. Juni 2020 07:26
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Von Christine Gehringer
Um Gold und Edelsteine ging es bei den "Plaudereien" mit Hans Hachmann in der Karlsruher Hemingway Lounge

Der ehemalige SWR-Redakteur Hans Hachmann und die Schmuckexpertin Manuela Mutschelknauß beim Plausch in der Hemingway-Lounge (Foto: Gehringer)
Man spricht gelegentlich von „Perlen“ der Oper; untrennbar damit verbunden ist das „Gold in der Kehle“. Von „musikalischen Edelsteinen“ liest man bei speziellen Editionen auf CD-Covern, des weiteren finden sich Spuren von Edelmetall in der Musik selbst – zu den bekanntesten Werken dürften Franz Léhars Walzer „Gold und Silber“ und natürlich Wagners „Rheingold“ zählen. „Hat man nicht auch Gold beineben“ heißt es zudem in Beethovens „Fidelio“ - was manchen Musikredakteur gar auf den Gedanken brachte, in vielen Fällen sei wohl „am Bankgeheimnis vorbeikomponiert“ worden.
Jedenfalls war das Stoff genug für eine unterhaltsame „Musik-Plauderei“: Die Reihe, die der ehemalige SWR-Redakteur Hans Hachmann regelmäßig in der Karlsruher Hemingway-Lounge gestaltet, wurde jetzt wieder aufgegriffen. Dabei tat die Nähe zur Schmuckstadt Pforzheim ein Übriges: Zu Gast als Gesprächspartnerin war die im Juweliergeschäft tätige Manuela Mutschelknauß von den Schmuckwelten Pforzheim.
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