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Kritik

Es geht auch ohne große Passion

| Christine Gehringer | Kritik

Musikalische Andachten in der Christuskirche: Barockmusik zum Freudensonntag - und eine Gelegenheit, zur Passionszeit Heinrich Schütz (neu) zu entdecken

 

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Telemanns „Pariser Quartette“ oder frühbarocke Chormusik: Auch wenn derzeit keine Passionskonzerte möglich sind, so gelingt es den Karlsruher Kirchen – in diesem Falle der Christuskirche – dennoch, mit viel Kreativität im Rahmen kleiner musikalischer Andachten den jeweiligen Fastensonntag eingehend zu betrachten. Vor allem aber: Die Kirchen sind momentan der einzige Ort, an denen live gespielte Musik zu hören ist.
Am vergangenen Sonntag war das großartige „Ensemble Polyharmonique“ zu Gast in der Christuskirche; am morgigen Palmsonntag ist um 18 Uhr Bachs Kantate „Nach dir, Herr, verlanget mich“ zu hören. Die Andacht wird auch über den Youtube-Kanal der Christuskirche übertragen.

Lebenszeichen mit reizvollem Repertoire

| Christine Gehringer | Kritik

Digitales Kammerkonzert der Badischen Staatskapelle: Von Renaissance bis Bernstein/ noch bis zum Wochenende kostenlos online

 

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Streaming-Angebote und abgefilmte Konzerte häufen sich zur Zeit; fast schon läuft man als Künstler Gefahr, in den unendlichen Weiten des Internets nur noch „einer von vielen“ zu sein. Und dennoch: Es ist in diesen Tagen wichtig, immer mal wieder ein solches Zeichen auszusenden.
Nun tat dies auch die Badische Staatskapelle – und zwar mit einem Programm aus kammermusikalischen Raritäten, wie zum Beispiel einer Fagott-Sonate von Charles Koechlin (1867-1950), aber auch mit Populärem wie etwa Auszügen aus der „West Side Story“. Noch bis Sonntag (11 Uhr) ist dieses gut einstündige Video über die Website des Hauses abrufbar, danach sollen auch kostenpflichtige digitale Angebote folgen.

Musik vertieft das Wort

| Christine Gehringer | Kritik

"Passionswege" in der Evangelischen Stadtkirche: Flöte, Harfe und die Leichtigkeit des Augenblicks/ Leidenserfahrungen bei Heinrich Schütz

 

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In diesem Jahr feiert der Karlsruher Kammerchor „CoroPiccolo“ sein 25jähriges Jubiläum: 1996 hatte Kirchenmusikdirektor Christian-Markus Raiser, Kantor der Evangelischen Stadtkirche, das Ensemble als Ergänzung zum BachChor gegründet, um das breite geistliche Repertoire angemessen abdecken zu können. Der Chor, bestehend aus dreißig gut geschulten Sängern, legt seinen Schwerpunkt auf anspruchsvollen A-Capella-Gesang, tritt aber immer wieder auch mit größeren Oratorien auf. Daneben widmet sich der CoroPiccolo ebenso den weniger bekannten Werken und der zeitgenössischen Literatur, bis hin zu etlichen Uraufführungen. Regelmäßige Konzertreisen ergänzen die Arbeit des Vokalensembles.
Inwieweit das Jubiläum in diesem Jahr noch angemessen gefeiert werden kann, ist derzeit nicht abzusehen. Doch wer am vergangenen Sonntag die gut besuchte Passionsandacht mit Werken von Heinrich Schütz erlebte, der konnte erahnen, welch tiefen Eindruck etwa ein ganzes Konzert mit dieser Musik hinterlassen hätte.
Bereits in der Woche davor begeisterten außerdem Johannes Hustedt (Flöte) und Karin Schnur (Harfe).

Nicht ohne Händel: Stadtkirche und Händel-Gesellschaft retten ein kleines Stück ins Pandemie-Jahr

| Christine Gehringer | Kritik

Gottesdienst mit Händel-Arien/ abends: Auftakt der musikalischen "Passionswege"

 

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Unter normalen Umständen hätten Händel-Freunde in dieser Woche die Opern „Hercules“ und „Tolomeo“ in Karlsruhe genießen können. Seit einigen Jahren ist zudem ein ökumenischer Gottesdienst Bestandteil der Festspiele; er geht auf die Initiative der Karlsruher Händel-Gesellschaft zurück. Wenigstens diesen wollte man retten – zumal nun auch das kleine „Ersatz“-Festival, das ursprünglich für das vergangenen Wochenende geplant war, der Pandemie zum Opfer fiel.
Der Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche trug das Motto „Der holden Liebe Sonnenstrahl“ und ist nach wie vor auf Youtube zu sehen. Solistin ist die junge Mezzosopranistin Lena Spohn, eine Teilnehmerin der Internationalen Händel-Akademie der beiden vergangenen Jahre.
Außerdem startete am Wochenende die Reihe „Passionswege“: Zum Auftakt der musikalischen Andachten war der junge Organist Leon Tscholl zu hören, am kommenden Sonntag musizieren der Flötist Johannes Hustedt und die Harfenistin Karin Schnur in der Stadtkirche.

In Szene gesetzt

| Christine Gehringer | Kritik

Digitales Hausfestspiel Baden-Baden: Zweiter und dritter Abend mit dem vision string quartet und der Sopranistin Olga Peretyatko

 

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Welche Musik hören die Menschen, wenn sie es sich auf dem heimischen Sofa bequem machen? Und: Gehen bei einem Online-Liederabend nicht auf dem Übertragungswege viele Nuancen und Klangfarben verloren?
Über solche Fragen machen sich in der letzten Zeit wohl viele Künstler Gedanken – so auch das vision string quartet und die Sopranistin Olga Peretyatko, die den zweiten Teil des kleinen Hausfestspiels in Baden-Baden bestritten. „In der Spitze hatten wir 2000 Zuschauer“, bilanzierte Mediendirektor Rüdiger Beermann die Resonanz auf die jeweiligen Abende, und auch aus dem Ausland (beispielsweise aus den Niederlanden, sogar aus Vermont) sahen die Menschen zu.
Unter normalen Umständen hätten solche Zuschauerzahlen ein ausgesprochen gut besuchtes Haus bedeutet, für einen Kammermusik-Abend sind sie in jedem Fall außergewöhnlich hoch. Insofern könnten Digital-Formate auch künftig ihren Platz im Konzertgeschehen einnehmen - wenn es darum geht, eine bestimmte Reichweite zu erzielen. Jedenfalls sei man jetzt "ganz schön angestachelt", heißt es seitens des Festspielhauses.

Im Künstlergespräch auf Tuchfühlung mit dem Publikum

| Christine Gehringer | Kritik

Digitales "Hausfestspiel" in Baden-Baden: Christian Tetzlaff und Julian Prégardien bringen ein Stück Konzert-Atmosphäre ins Wohnzimmer

 

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An diese Form der Konzertberichterstattung wird man sich vielleicht gewöhnen müssen. Wie derzeit an vielen Orten, so setzt man auch im Festspielhaus Baden-Baden ein Zeichen der Solidarität mit den vom Lockdown gebeutelten Künstlern und verschafft ihnen per Live-Stream nicht nur Verdienstmöglichkeiten, sondern auch die Gelegenheit, mit dem Publikum in Kontakt zu bleiben – auch wenn dieses unsichtbar ist. Was es künstlerisch bedeutet, das Konzerterlebnis neuerdings in die digitale Welt zu verlagern – darüber kann man trefflich diskutieren. Allerdings ist es mehr als gerechtfertigt, an einem Ort wie Baden-Baden zumindest auf diese Weise den Spielbetrieb wieder aufzunehmen, wurde doch das Haus im vergangenen Jahr von seinen privaten Förderern mit rund sechs Millionen Euro unterstützt. Zudem hatte man erst vor kurzem in eine neue Technik-Anlage investiert.
Mit dem „Hausfestspiel“, das morgen mit einem Liederabend von Olga Peretyatko endet, hat man wahrscheinlich das Bestmögliche aus der Situation herausgeholt. Das Besondere: Es gab nicht nur Streaming-Konzerte, sondern man nutzte die digitalen Möglichkeiten gezielt, um mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Daraus könnten sich neue Formate ergeben. 

Mit Bach-Arien und Jugendchören in Richtung Weihnachten

| Christine Gehringer | Kritik

Advent in den Karlsruher Kirchen (III): Musik aus der Stadtkirche Durlach und der Lutherkirche

 

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Noch einmal gab es in der vergangenen Woche Musik in den Karlsruher Kirchen - doch mit dem harten Lockdown sind nun etliche Gottesdienste und musikalische Andachten wiederum abgesagt, die für dieses Wochenende eigentlich geplant waren. Die Lutherkirche hat sich gar dazu entschlossen, ihre Gottesdienste zur Weihnachtszeit vollständig auszusetzen. Umso erfreulicher ist es, dass wenigstens bis dahin noch einiges an „musikalischer Verkündigung“ möglich war, so zum Beispiel Musik aus Bachs Weihnachtsoratorium oder weihnachtliche Chöre mit Harfe – eigentlich unverzichtbar in der Adventszeit.
(Hinweis: Am morgigen vierten Advent ist beispielsweise noch der Besuch eines Kantatengottesdienstes um 10.30 Uhr und eine Orgelandacht um 17 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche möglich).

Glocken verweisen auf das Geheimnis

| Christine Gehringer | Kritik

Advent in den Karlsruher Kirchen (II): Kantaten und Handglockenchor in der Evangelischen Stadtkirche

 

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Es kommt nicht von ungefähr, dass Glockenklänge für die meisten Menschen "Himmelsklänge" sind - und deshalb sind sie auch untrennbar mit Weihnachten verbunden, mag es sich auch in vielen Fällen um kindlich-romantische Vorstellungen handeln , wie etwa dem Warten auf das Christkind mitsamt dem "Bescherungsglöckchen".
Zu einer solch sinnlichen Vorfreude lud die Evangelische Stadtkirche in ihrem musikalischen Gottesdienst zum zweiten Advent: Zu Gast war der Karlsruher Handglockenchor unter der Leitung von Sylvia Hellstern. In der abendlichen Andacht trugen später Kantaten von Dietrich Buxtehude zur Besinnung bei.