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Kritik

Beethoven, in allen Facetten

| Christine Gehringer | Kritik

Voller Überraschungen: Das Konzert mit dem Phaeton Piano Trio in Bruchsal

 

191108 Phaeton Trio

Der große Jubilar des kommenden Jahres – Ludwig van Beethoven – beschäftigt Künstler und Veranstalter bereits zum jetzigen Zeitpunkt. Bei den Bruchsaler Schlosskonzerten mit dem Phaeton Piano Trio gab es einen monothematischen Abend, und hier waren nicht nur die Werke des großen Meisters gefragt, sondern auch die der zeitgenössischen Musik-Schöpfer, die sich mit Beethovens Musik auseinander gesetzt haben: etwa der junge Komponist Johannes X. Schachtner mit seiner „Triokonversation“, oder die Schüler des Karlsruher Helmholtz-Gymnasium (Hinweis: Der Konzertmitschnitt ist am 04.01.20 um 20.03 im SWR2 2“Abendkonzert“ zu hören; die Werke der Schüler am 22.01. ab 10.03 Uhr).

Ohne Gott ist alles besser

| Christine Gehringer | Kritik

Anmerkungen zu Gounods Oper "Faust" am Staatstheater Karlsruhe

 

190111 Faust KA

Um eines gleich vorweg zu nehmen: Die Oper „Faust“, die derzeit am Staatstheater in Karlsruhe läuft, muss man nicht unbedingt gesehen haben (eine Hör-Empfehlung kann man allerdings sehr wohl aussprechen). Doch unbedingt diskutieren sollte man die Frage, ob die Regie derart verfremdend in ein Bühnenwerk eingreifen darf …

Das Leben ist flüchtig wie eine Revue

| Christine Gehringer | Kritik

Theater Baden-Baden nimmt das Musical "Cabaret" wieder auf

 

191017 Cabaret

John Kanders Welterfolg „Cabaret“ aus dem Jahr 1966 ist in dieser Spielzeit erneut am Theater Baden-Baden zu sehen. Ingmar Otto, auch in Karlsruhe kein Unbekannter, inszeniert das Musical als unterhaltsames Porträt einer bewegten Zeit (nächste Vorstellung am 9. November, 20 Uhr).

Tennismatch in Tönen

| Christine Gehringer | Kritik

Karlsruher Festival "ZeitGenuss" ist dem Konzeptkünstler Johannes Kreidler gewidmet

 

191024 Kreidler

Albrecht Dürers „Betende Hände“ - es könnten auch die „Clapping Hands“ von Steve Reich sein. Der Kontinent Afrika wiederum ähnelt ganz offenbar dem Korpus eines Konzertflügels, und schließlich kann man sogar die Sätze eines Tennis-Matches (in diesem Falle die Halbfinalniederlage von Boris Becker bei den French Open 1989, betitelt als „Trauermusik für Boris Becker“) als Generalbassbezifferung umdeuten – natürlich zu einem „Lamento-Bass“ ...

Ohne Hoffnung

| Christine Gehringer | Kritik

Schubertiade Ettlingen: Friedemann Röhlig und Thomas Seyboldt thematisieren die Endlichkeit des Lebens

 

191019 Schubertiade Fr Roehlig

Nicht gerade leicht zu verarbeiten war das kürzliche Programm der Ettlinger Schubertiade. Den gesamten Liederabend – diesmal musizierte Pianist Thomas Seyboldt mit dem Bassisten Friedemann Röhlig aus Karlsruhe – durchzog eine nächtliche, eine abgründige Tiefe.
Ein wahrhaft „herbstliches“ Konzert also – mit den charakteristischen Fragen um das Thema „Vergänglichkeit“
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Anmutig, brillant - und ein Ansporn für die Jüngeren

| Christine Gehringer | Kritik

Weingartner Musiktage: Abschlusskonzert mit der Flötistin Kathrin Christians und der Jungen Südwestdeutschen Philharmonie

 

191020 Weingarten Abschlusskonzert

Mit einer großartigen jungen Künstlerin – und zwar nicht nur in musikalischer Hinsicht - gingen die Weingartner Musiktage in der evangelischen Kirche zu Ende: nämlich mit der Flötistin Kathrin Christians, die unter anderem in Mannheim und Stuttgart studierte. Dennoch hinterließ der Abend einen etwas zwiespältigen Eindruck: Denn die Junge Südwestdeutsche Philharmonie, die unter der Leitung von Fritz Burkhardt den Abend mitgestaltete, hatte zwar durchaus schöne und aussagekräftige Momente. Aber sie offenbarte aber auch, dass es dem Orchester noch an künstlerischer Reife fehlt.

Familienbande

| Christine Gehringer | Kritik

In Weingarten spielte der Pianist Gerhard Vielhaber mit Neffe Jon und Nichte Lia

 

191018 Weingarten Vielhaber

Familiäre Beziehungen unter Komponisten, dazu ihre Freunde oder Weggefährten – das erlebt man häufiger als roten Faden in Konzertprogrammen; in letzter Zeit vor allem bei Robert und Clara Schumann.
Ein ganz anderes, nicht weniger spannendes Format ist es allerdings, wenn Interpreten gemeinsam mit den ebenfalls musizierenden Kindern, Geschwistern oder auch Nichten und Neffen auftreten. Seit einiger Zeit gehören solche Konzerte zum festen Programm der Weingartner Musiktage Junger Künstler: Im Autohaus Morrkopf gastierte vor kurzem Gerhard Vielhaber, Pianist des Mariani Klavierquartetts, mit seiner Nichte Lia (Violoncello) und dem Neffen Jon (Trompete). Ein Abend mit ungewöhnlichem Repertoire, wie sich bereits aus der Besetzung ergibt
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Heinrich Schütz und die Bildkraft der Musik

| Christine Gehringer | Kritik

Nachbetrachtung zum Internationalen Heinrich-Schütz-Fest (II): Die "Psalmen Davids" mit dem Dresdner Kammerchor/ Konzert des CoroPiccolo im ZKM

 

Hans Christoph Rademann

Die „Psalmen Davids“ von Heinrich Schütz gehören zum Eindrucksvollsten, was an Chormusik je geschrieben wurde, und so war auch der Auftritt des Dresdner Kammerchores unter Hans-Christoph Rademann in der Evangelischen Stadtkirche in Karlsruhe sicher einer der Höhepunkte des Heinrich-Schütz-Festes.
Zuvor, beim Konzert des CoroPiccolo („Raum-Zeit-Klang“) im ZKM, überwogen dagegen die weichen Klangflächen – und Heinrich Schütz diente unter anderem als Material für elektronisch verfremdete Musik.