Klangwunder im Pianissimo

Sommerfestspiele Baden-Baden: Yannick Nézet-Séguin, das Chamber Orchestra of Europe und die Pianistin Beatrice Rana boten mitreißende Interpretationen von Clara Schumann und Johannes Brahms

 

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Wenn Yannick Nézet-Séguin am Pult steht, dann kann man sicher sein, dass man manche Dinge anders hört als sonst. Mit dem Chamber Orchestra of Europe bot der Kanadier einen spannenden Abend zum Auftakt seiner Baden-Badener Sommerfestspiele mit dem klangvollen Namen „La Capitale d‘ Eté“. Die junge Pianistin Beatrice Rana begeisterte im Klavierkonzert von Clara Schumann.

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Ausdruckstiefe vor allem im zweiten Teil

Kammerchor der Musikhochschule Karlsruhe mit Werken von Heinrich Schütz in der Auferstehungskirche Rüppurr

 

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Mit einem selten aufgeführten Werk – nämlich der „Auferstehungshistorie“ von Heinrich Schütz – erinnerte vor kurzem die Musikhochschule Karlsruhe an einen der bedeutendsten deutschen Kirchenmusiker.
In diesem Jahr begeht die Musikwelt Schütz‘ 350 Todestag; doch in hiesigen Konzertkalendern blieb das bisher weitgehend unberücksichtigt. Beim Konzert in der Auferstehungskirche Rüppürr waren außerdem die „Musikalischen Exequien“ zu hören; es musizierte der Kammerchor der Musikhochschule unter der Leitung von Matthias Beckert. Zur Seite stand den Sängerinnen und Sängern das Gambenconsort „Les Escapades“.

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Hier vibriert die Luft

Musik von Felix und Fanny Mendelssohn Bartholdy im Alten Ratssaal Baden-Baden

 

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Wenn die Stadt Baden-Baden und die Draheim-Stiftung „pro Musica et musicis“ zur „Musik in (Baden-) Baden“ einladen, dann darf man Raritäten und Erstaufführungen erwarten.
Das war auch der Fall beim jüngsten Konzert im Alten Ratssaal mit Natasha Korsakova (Violine), Larissa Wäspy (Sopran), Ira Maria Witoschynskyj (Klavier) und Joachim Draheim (Konzept, Moderation).
Die Geschwister Felix und Fanny Mendelssohn - ihr Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 175. Mal – wurden sozusagen in einen musikalischen Dialog gesetzt, ganz nach einem Zitat des Musikkritikers Ludwig Rellstab (1799-1860), der diese Beziehung als „ ...die Schwesternschaft des Talents mit dem berühmten Bruder“ bezeichnete.

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Üppige Bilder, große Spielfreude

Ettlinger Schlossfestspiele: Auch die B-Premiere von Bizets "Carmen" überzeugt

 

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Man braucht nicht immer die große Opernbühne. Vielmehr ist es eine Freude zu sehen, welche Energie von einem Ensemble ausgehen kann, das einerseits von jungen, jedoch erfahrenen Sängern, andererseits von den engagierten Bürgern einer Stadt getragen wird.
Zur Zeit erlebt man das bei den Ettlinger Schlossfestspielen in Bizets Oper „Carmen“. Intendantin Solveig Bauer, die hier Regie führt, braucht nur wenige Zutaten für ein rundum sinnliches Sommer-Vergnügen: Große, farbenfrohe Szenen, intensives Spiel, schöne Stimmen – den Rest besorgt die barocke Kulisse. Eine absolute Empfehlung! (Letzte Vorstellungen am 9. und 13. August; weitere Informationen unter www.schlossfestspiele-ettlingen.de).

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Die große Reife des jungen Mendelssohn

In der Reihe "20 Finger" spielten Sontraud Speidel und Franziska Lee Klavier-Transkriptionen von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Kleinen Kirche

 

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Heutzutage sorgen Massenmedien wie CDs, Videoportale oder Streamingdienste für die Verbreitung von Musik.
Im 19. Jahrhundert war dies in größerem Umfang nur durch so genannte Klaviertranskriptionen möglich: Meist waren das vereinfachte, spielbare Versionen der Originalwerke – gedacht vor allem für den Hausgebrauch.
Doch es gibt auch Transkriptionen, die deutlich höhere Ansprüche an den Interpreten stellen, wie etwa diejenigen von Franz Liszt, der mit seinen Bearbeitungen eigenständige Konzertstücke schuf.
In der Kleinen Kirche Karlsruhe waren vor kurzem vierhändige Transkriptionen von Felix Mendelssohn Bartholdy zu hören: Es handelte sich dabei um Erstaufführungen, um Bearbeitungen eigener Werke wie etwa der „Hebriden“-Ouvertüre und der „Schottischen Sinfonie“. Sie sind für Laien jedoch ebenfalls unspielbar, und man braucht schon ein Duo wie die Pianistinnen Sontraud Speidel und Franzsika Lee, um daraus ein abendfüllendes und - mit wenigen Abstrichen - großartiges Konzert zu gestalten.

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Perfekte Balance zwischen Bildern und Musik

Verdis "Aida" am Karlsruher Staatstheater ist rundum gelungen

 

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Die einen denken bei Verdis „Aida“ hauptsächlich an eine opulente Ausstattungsoper im Glanz des alten Ägypten; die anderen wünschen sich eine „Verheutigung“ im Sinne des modernen Regietheaters. Beides wird dem Werk nicht gerecht.
Die Karlsruher Produktion hingegen liegt genau dazwischen – und sie überzeugt. (Weitere Aufführungen gibt es am morgigen Donnerstag, den 30. Juni, außerdem am 9. und am 13. Juli).

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Das Volkslied: Eine Fundgrube

Hofkonzert unter dem Motto "Am Brunnen vor dem Tore" an der Evangelischen Stadtkirche

 

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Endlich wieder Hofkonzert in Karlsruhe – und das war noch nicht einmal durch Gewitter beeinträchtigt. Bei mäßiger Schwüle trafen sich die Liebhaber der gepflegten Chormusik im Innenhof der Stadtkirche; das Thema war diesmal das Volkslied.
Als Inbegriff gilt vielleicht Silchers (und Schuberts) „Am Brunnen vor dem Tore“ - so lautete auch der Titel des Konzerts. Wer jetzt aber an eine „antiquierte“ Gattung denkt, der liegt falsch, denn alte Weisen wie etwa „Greensleeves“ oder das irische „Dannyboy“ sind zeitlos und gehören beinahe schon zu den Schlagern.
Mitglieder des Bachchores Karlsruhe, dazu die Camerata 2000 (Leitung: Christian-Markus Raiser) durchstreiften Volks- und Tanzweisen aus vier Jahrhunderten.

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Von Teufelsgeigern und Schloss-Attrappen

Amüsantes Einpersonenstück rund um die Geige in der Karlsruher Hemingway Lounge

 

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„Wer‘ s kann, der tut‘ s, wer‘ s nicht kann, unterrichtet“ - diese Worte sind eigentlich selbsterklärend. Oder anders gesagt: Wer unterrichtet, der hat‘ s nötig. Der ist als Musiker sozusagen gestrandet. Oder etwa nicht?
Dieser hintergründige Titel, der allerlei Klischees hervorruft, gehört zu einem kurzweiligen Einpersonenstück (mit Geige), das der ehemalige SWR-Musikredakteur Hans Hachmann für den Geiger und Hochschulprofessor Laurent Albrecht Breuninger schrieb.
Die Uraufführung konnte man in der Karlsruher Hemingway Lounge erleben, und dabei wurde klar: Breuninger kann nicht nur Geige spielen, sondern auch schauspielern.

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Das Carion Wind Quintet lud zur vergnüglichen Maskerade

Saison-Abschluss der Bruchsaler Schlosskonzerte/ Letztes Konzert unter dem langjährigen Leiter Hans-Peter Henecka

 

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Masken wurden bei Konzerten fürs erste genug getragen – umso launiger ist es, wenn ein Ensemble zur Abwechslung einmal selbst zum Maskenspiel bittet, wie etwa das Carion Wind Quintet bei Saisonabschluss der Bruchsaler Schlosskonzerte. Hier wurden Komponisten maskiert und demaskiert, während die fünf Bläser offenbar das Rollenspiel für sich entdeckt haben.
Zugleich ging an diesem Abend auch eine bemerkenswerte Ära zu Ende. Hans-Peter Henecka, seit 42 Jahren künstlerischer Leiter der Schlosskonzerte und bis zum vergangenen Jahr Vorsitzender des Trägervereins „Kulturring Bruchsal“, übergab sein Amt nun offiziell an die neue Doppelspitze mit Bernhard Firnkes und Jutta Knell.

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Große musikalische Reife beim Clara-Schumann-Klavierwettbewerb

Beim Preisträgerkonzert an der Musikschule in Baden-Baden staunte man über die jungen Talente

 

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Das Klavierwerk der großen Pianistin im Repertoire junger Künstler zu verankern – das ist ein Anliegen des neuen Clara-Schumann-Wettbewerbs, der am Wochenende an der gleichnamigen Musikschule in Baden-Baden ausgetragen wurde.
Hauptsächlich soll mit derartigen Initiativen aber auch die relativ junge Clara-Schumann-Gesellschaft Baden-Baden in Erscheinung treten: Zum Gedenkjahr 2019 gegründet, wurde der Verein durch die Corona-Pandemie bisher weitgehend ausgebremst. Beteiligt am Wettbewerb war – neben der Brahms-Gesellschaft Baden-Baden – auch das Piano Podium Karlsruhe; die jungen Schülerinnen und Schüler (22 hatten sich angemeldet) stellten sich unter der Initiative der rührigen Pianistin und Klavierpädagogin Sontraud Speidel den Wettbewerbs-Anforderungen.
Im abschließenden Preisträgerkonzert bekam das Publikum dann Erstaunliches zu hören, und dank vieler privater Spenden wurden die jungen Künstler mit CDs, Noten und Geldpreisen bedacht.

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