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Oratorium "Considering Matthew Shepard" in der Durlacher Stadtkirche

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

(red.) „Considering Matthew Shepard“ heißt das Oratorium (oder auch Musical), das die Durlacher Kantorei am 12. November um 18 Uhr unter Leitung von Johannes Blomenkamp aufführt. Matthew Shepard wuchs in Wyoming (USA) auf und wurde dort mit 21 Jahren brutal zusammengeschlagen. Wenige Tage später starb er. Die Gewalttat an dem schwulen Studenten hatte möglicherweise einen homophoben Hintergrund, jedenfalls geben die beiden verurteilten Täter im Laufe der polizeilichen Untersuchungen und der juristischen Aufarbeitung an, sie hätten sich durch Shepards Homosexualität bedroht gefühlt. Der Fall erregte große Aufmerksamkeit in den USA und führte schließlich auch zu Gesetzesänderungen bei „hate crimes“.

Craig Hella Johnson, Komponist und Chorleiter, widmete Matthew Shepard ein Oratorium, das vor wenigen Jahren seine Uraufführung erlebte: Kindheit und Jugend auf dem Land, Matthews Interessen und die Persönlichkeit des jungen Mannes stehen zunächst im Vordergrund. Erzählt wird schließlich die schreckliche Tat, an die erinnert werden und aus der durch diese Erinnerung auch Gutes entstehen soll. Am Ende steht der Appell, dem Hass keine Chance zu geben und die Menschen in all ihrer Verschiedenheit anzunehmen.

Choräle und Gregorianische Gesänge, Zitate von Bach und Britten, Country und Blues – so vielfarbig wie die Gesellschaft ist auch die Musik, die in diesem Konzert mit der Durlacher Kantorei unter Leitung von Johannes Blomenkamp erklingt. Dabei entfaltet sich die Geschichte durch ein Wechselspiel und Miteinander von bis zu 10-stimmigen Chor und Soli, die von einem kleinen Ensemble begleitet werden. Die Gesangssoli übernehmen Julia Obert, Angelika Lenter, Felicitas Brunke, Anne Westrich, Dennis Marr und Florian Kontschak.

Die Durlacher Kantorei möchte mit der Aufführung von „Considering Matthew Shepard” an das Geschehen erinnern und ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit und für eine offene, tolerante Gesellschaft setzen. in einer dem Konzert vorausgehenden und bereits laufenden Veranstaltungsreihe soll dieses Thema erörtert werden. Workshops, Vorträge und Podiumsdiskussionen laden dazu ein, sich mit „Queerness in Kirche und Gesellschaft“ auseinanderzusetzen.