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Festival "ZeitGenuss" in Karlsruhe: Wolfgang Rihm im Mittelpunkt

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

Im Jahr 2013 ging in Karlsruhe die erste Ausgabe des Festivals „ZeitGenuss“ über die Bühne: Die Idee, sich der zeitgenössischen Musik regelmäßig und intensiv zu widmen, entstand im Nachklang zu den Europäischen Kulturtagen 2012, die den 60. Geburtstag von Wolfgang Rihm ins Blickfeld rückten.
Im Laufe der Zeit hat sich „ZeitGenuss“ zu einer festen Größe im Karlsruher Kultur-Herbst etabliert; von Jahr zu Jahr waren die Konzerte besser besucht. In der jüngeren Vergangenheit hat man das Festival – das vor allem auch eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Stadt Karlsruhe, der Musikhochschule und den Künstlern und Kantoraten zeigt – auf wenige Tage verkürzt, das Programm wurde dabei verdichtet. Zudem sind die Komponisten, denen das Festival gewidmet ist, auch für die Konzeption zuständig.
In diesem Jahr, nämlich vom 22. bis zum 25. Oktober, steht erneut Wolfgang Rihm im Mittelpunkt. Der Komponist erinnerte im Rahmen der Pressegesprächs sogleich daran, dass man mit der zeitgenössischen Musik im Grunde ja nur eine Tradition in Karlsruhe fortsetzte: Der legendäre Hofkapellmeister Felix Mottl führte seinerzeit die Zeitgenossen Bruckner und Liszt auf, und Johannes Brahms komponierte in Karlsruhe Teile des Requiems, seine erste Sinfonie erlebte hier ihre Uraufführung.
Doch nicht nur Rihms eigene Werke sind im Rahmen von „ZeitGenuss“ zu hören, sondern auch seiner Schüler kommen zu Wort, wie etwa Rebecca Saunders oder Marton Illès.
Man sei sich sehr schnell darüber einig gewesen, dass „ZeitGenuss“ stattfinden müsse, „und zwar erst recht wegen Corona“, betonten Kulturamtsleiterin Susanne Asche und Hartmut Höll, Rektor der Musikhochschule Karlsruhe.
Auch wenn die üblichen coronabedingten Einschränkungen bei der Gestaltung des Festivals keinen allzu großen Spielraum ließen, so ist dennoch ein vielversprechendes Programm entstanden; Rihm spricht gar davon, man sei "heilsam verschlankt" worden. Das Eröffnungskonzert am 22. Oktober in der Christuskirche bestreiten unter anderem Carsten Wiebusch, Reinhold Friedrich, das Asasello Quartett und Studierende der Karlsruher Musikhochschule. Werke aus den Kompositionsklassen von Markus Hechtle und Wolfgang Rihm interpretiert tags darauf das Ensemble TEMA.
Einen Nachmittag mit Liedern von Wolfgang Rihm gestalten am 24. Oktober der Bariton Georg Nigl und die Pianistin Ilona Heilingloh, und am Abend interpretiert die Geigerin Tianwa Yang in der Evangelischen Stadtkirche Rihms „Über die Linie VII“, der Organist Martin Schmeding widmet sich Rihms Orgelwerken. Auch die Badischen Staatskapelle setzt in ihrem Sinfoniekonzert am 25. Oktober Wolfgang Rihm aufs Programm.
Der Vorverkauf startet ab sofort über www.reservix.de, Musikhaus Schlaile, TicketForum in der Postgalerie und die Tourist-Information Karlsruhe. Aufgrund der Corona-Hygiene-Regeln gibt es keine Abendkasse. Da zudem das Platzangebot beschränkt ist – im Wolfgang-Rihm-Forum stehen nur rund 50 Plätze zur Verfügung – ist das dortige Abschlusskonzert auch per Live-Stream über www.idagio.com zu verfolgen. Weitere Informationen gibt es unter www.hfm-karlsruhe.de