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Festspielhaus Baden-Baden: Ernst-Moritz Lipp bleibt Vorsitzender der Kulturstiftung/ mehr als sechs Millionen Euro an privater Unterstützung

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

(red.) Professor Ernst-Moritz Lipp bleibt fünf weitere Jahre Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden. Der Stiftungsrat wählte den Baden-Badener Unternehmer und Volkswirt zweiten Mal in diese Position, teilte das Haus gestern mit. Lipp steht gemeinsam mit seinem Stellvertreter Thorsten Klapproth sowie dem Vorsitzenden des Stiftungsrats, Professor Horst Weitzmann und dessen Stellvertreter Richard Kriegbaum, an der Spitze der privaten Stiftung. Der Stiftungsvorstand beaufsichtigt und berät die Festspielhaus und Festspiele gGmbH und beruft sowohl die Geschäftsführung als auch den Intendanten.
Ernst-Moritz Lipp dankte allen Stifterinnen und Stiftern für „die große Unterstützung der Festspielhaus-Idee in den vergangenen Jahren und insbesondere für Ihre Treue und tatkräftige Hilfe in der aktuellen Corona-Krise.“ Im laufenden Jahr, so erläuterte der Stiftungsvorstand, fehlen der Festspielhaus gGmbH mehr als 80 Prozent ihrer Umsätze. Ausfallen mussten unter anderem die Osterfestspiele mit den Berliner Philharmonikern, die Pfingst- und Sommerfestspiele sowie das Weihnachtsprogramm inklusive dem großen jährlichen Gastspiel des Mariinsky Balletts aus St. Petersburg. „Dank der gewährten Strukturhilfe des Landes Baden-Württemberg und den vielen privaten Spenden sowie der Unterstützung durch den Freundeskreis Festspielhaus konnten wir für 2020 das Schlimmste abwenden,“ beschreibt Lipp die aktuelle wirtschaftliche Situation des Hauses. „Nun müssen wir uns auf das Wirtschaftsjahr 2021 konzentrieren, in dem einige Probleme erst mit zeitlicher Verzögerung auftreten werden.“
Die Besucherinnen und Besuchern des Festspielhauses Baden-Baden hatten zum Teil ihre Eintrittskarten in der Corona-Pandemie gespendet; auf diese Weise kamen mehr als 500.000 Euro an Unterstützung zusammen. Stifter, Förderer und Freundeskreis brachten über sechs Millionen Euro auf, obwohl das Programm Mitte März 2020 eingestellt und nur kurz im Frühherbst wiederaufgenommen werden konnte.
Mitte des Jahres 2020 war die Immobilie Festspielhaus Baden-Baden, wie bereits 1998 angedacht, von der Stadt Baden-Baden übernommen worden. In diesem Zusammenhang dankten die Stifterinnen und Stifter dem Gemeinderat und der Oberbürgermeisterin Margret Mergen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Das privat-öffentliche Finanzierungsmodell des Festspielhauses Baden-Baden hat uns bisher durch diese Krise getragen. Ich bitte alle Beteiligten, dass dies auch 2021 so sein möge“, sagte Ernst-Moritz Lipp.
Intendant Benedikt Stampa nannte die Kulturstiftung einen „Fels in der Brandung“: „Ich kenne kein vergleichbares Haus, das eine solch treue Unterstützer-Familie hinter sich hat. Die Stiftung wird uns helfen, sobald es geht, wieder ein festspielwürdiges Programm anbieten zu können. Mit Hilfe von Land, Stadt und Stiftung kommen wir stärker zurück, als wir im März 2020 von der Bühne gegangen sind.“ Die private Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden wurde im Jahr 2000 gegründet. Stifterinnen und Stifter brachten seitdem über 60 Millionen Euro für das Programm des Festspielhauses und der Festspiele auf. Aktuell werden 32 Namen von Stifterinnen und Stiftern geführt. Neustifter geben eine Millionen Euro in das Stiftungskapital und unterstützen das Haus laufend mit namhaften Jahresspenden. Die Festspiele und das Festspielhaus bringen der Stadt Baden-Baden und der Region unter normalen Voraussetzungen einen jährlichen Kaufkraftzufluss von rund 60 Millionen Euro.