Skip to main content

Kritik

"Fürchte dich nicht, ich bin bei dir!"

| Claus-Dieter Hanauer | Kritik

Mendelssohns Oratorium "Paulus" war in der Lutherkirche Karlsruhe zu hören

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Mendelssohns Oratorium „Paulus“ ist in den Kirchen seltener zu hören als das populäre Schwesterwerk „Elias“ - was bedauerlich ist. Denn „Paulus“ ist eine dramatische Bekenntnismusik, und die Entstehung ist zudem eng mit der persönlichen Glaubensgeschichte des Komponisten verbunden.
In der Lutherkirche war das Werk jetzt unter der Leitung von Dorothea Lehmann-Horsch mit den Chören der Lutherana und dem Kammerorchester „Capriccio Fridericiana“ zu erleben.

Eine "begehbare Sinfonie"

| Christine Gehringer | Kritik

Das "Junge Kollektiv MusikTheater" mit Mahlers "Vierter" als Raum-Klang-Projekt

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Seit etwa fünf Jahren macht das „Junge Kollektiv MusikTheater“ - ein Zusammenschluss von Studierenden und jungen Künstlern, die bereits mitten im Berufsleben stehen – durch unkonventionelle Projekte auf sich aufmerksam. Gespielt wird an Orten, in denen man sonst keine Oper erwarten würde; der „Charme“ einer stillgelegten Fabrikanlage wie etwa der Fleischmarkthalle im Alten Schlachthof gehört zum Konzept.
Jetzt wagte sich das Kollektiv an eine Sinfonie: nämlich an Mahlers „Vierte“ in einer Kammermusikfassung von Klaus Simon. Das Publikum durfte dem Werk in diesem Raum-Klang-Projekt (unter dem Motto „dazwischen“ und gefördert von der felicitas und werner egerland stiftung) ganz sprichwörtlich „begegnen“.

Musizierfreude aus dem "Rosengarten"

| Christine Gehringer | Kritik

Geistliche Konzerte des Frühbarock waren beim Ettlinger Schlosskonzert zu hören

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Der "Garten" ist nicht nur ein Bild des Fühlings, sondern war in der Barockzeit ganz offensichtlich auch eine beliebte Metapher für den Reichtum in der Musik: Bekannt ist etwa die Liedersammlung „Lustgarten neuer teutscher Gesäng“ von Hans Leo Hassler aus dem Jahr 1601. Beim kürzlichen Ettlinger Schlosskonzert war jetzt ein sehr spezielles Programm zu erleben: eine Auswahl an geistlichen Gesängen aus dem protestantischen Mitteldeutschland um 1650. Unter dem Titel „Geistlich-musikalischer Rosengarten“ erlebte man Werke von Heinrich Schütz oder Johann Rosenmüller, dazu gab es die eine oder andere Entdeckung unbekannter Komponisten. Das barocke Ensemble um die Sopranistin Miriam Feuersinger schuf eine Atmosphäre voll intimer Freude.
(Hinweis: Das Konzert wurde vom SWR aufgezeichnet, der Sendetermin wird noch bekannt gegeben).

Kulturmagnet im "Sehnsuchtsort"

| Christine Gehringer | Kritik

25 Jahre Festspielhaus Baden-Baden: Serenade mit Placido Domingo/ FAZ-Redakteur Jan Brachmann hielt Festrede

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Es war ein Fest für die Bürgerinnen und Bürger: Schon bei der Ankunft am Festspielhaus Baden-Baden hörte man Blasmusik; die Stadtkapelle Freistett und der Musikverein Lichtenthal boten Märsche in bester Platzkonzert-Tradition, daneben auch Bigband-Klassiker etwa von Irving Berlin, und nicht wenige Gäste schienen sich darüber genauso zu freuen wie über die spätere Serenade mit Placido Domingo, der als Stargast zum 25jährigen Jubiläum gratulierte. Hochkultur trifft auf bürgerliches Engagement – das macht die Erfolgsgeschichte des Baden-Badener Musentempels aus und wurde in den Reden entsprechend gewürdigt.

Die "Goldenen Zwanziger" waren nicht nur golden

| Christine Gehringer | Kritik

Szenischer Liederabend des Staatstheaters: Von Armut und Amüsement

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Um die Jahrtausendwende waren sie überaus populär: Abende, bei denen Diseusen mit frivolen Schlagern wie etwa „Benjamin, ich hab‘ nichts anzuzieh‘n“ ihr Publikum unterhielten.
Solche Abende kommen nach wie vor gut an, doch wenn sie vom Staatstheater veranstaltet werden, dann erwartet man noch einiges mehr. Denn Glamour und „Sex-Appeal“ sind nur die eine Seite der Zwanziger Jahre; die andere Seite waren: Kriegsende, Zerrissenheit, Arbeitslosigkeit - oder auch der Beginn des Radiozeitalters.
In einem szenischen Liederabend im Sandkorn-Theater konnte man kürzlich ein gelungenes Zeit-Panorama erleben.

Meditationen über Trauer und Tod

| Christine Gehringer | Kritik

Zum Liederabend mit Christian Elsner und Hartmut Höll an der Musikhochschule Karlsruhe

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

Ein Liederabend über Verluste und die Brüchigkeit des Lebens – doch was für ein Unterschied: Während sich solche Erfahrungen bei Heinrich Heine und Robert Schumann (in der „Dichterliebe“ op. 48) noch hinter mancher Ironie und lieblichen Bildern verstecken, erlebt man den Schmerz bei Gustav Mahler ganz unmittelbar und direkt: Es gibt kaum etwas Dunkleres als den Beginn des „Abschieds“ aus dem „Lied von der Erde“.
Der Tenor Christian Elsner, seit kurzem Professor an der Karlsruher Musikhochschule, und Hartmut Höll (Klavier), ehemaliger Rektor, widmeten sich diesen beiden Werken im Wolfgang-Rihm-Forum.

Helden-Epos und Altersweisheit

| Christine Gehringer | Kritik

Diana Damrau singt Strauss bei den Osterfestspielen in Baden-Baden

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

„Wir sind durch Not und Freude gegangen Hand in Hand“: So friedvoll blickt ein Komponist auf sein langes Leben zurück. Die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss haben jenen abgeklärten Ton, wie man ihn am Ende auch im „Heldenleben“ findet - dieses Werk allerdings ist fünfzig Jahre früher entstanden; da hatte Strauss gerade seinen Posten als Dirigent der Preußischen Hofoper in Berlin angetreten.
Zwischen diesen beiden Polen bewegte sich das Konzert mit Diana Damrau und den Berliner Philharmonikern zum Ende der Osterfestspiele in Baden-Baden.

Musikalischer Hochgenuss

| Christine Gehringer | Kritik

Osterfestspiele Baden-Baden: Jubelstürme für die Berliner Philharmoniker in Richard Strauss' "Frau ohne Schatten"

 

0 DUMMYBILD ARTIKEL

„Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss, noch am Ostersonntag in Baden-Baden bei den Osterfestspielen (und am 15. April ab 20.15 Uhr bei 3sat) zu erleben, ist aus musikalischer Sicht das reinste Gipfelglück: Schon im vergangenen Jahr zeigten sich die Berliner Philharmoniker unter Chefdirigent Kirill Petrenko bei Tschaikowskys „Pique Dame“ in Bestform; die Messlatte lag also entsprechend hoch. Mit Ovationen bejubelt wurden die Gäste aus Berlin, und auch die Sänger in den immerhin fünf anspruchsvollen Hauptpartien hinterließen einen glänzenden Eindruck. In der zweiten Vorstellung lieh kurzfristig Elena Pankratova der erkälteten Miina-Liisa Värelä als Färberin ihre Stimme, was aber dem Spielfluss keinerlei Abbruch tat. Das Regiekonzept von Lydia Steier wirft allerdings Fragen auf.