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Ausstellung zu Max Reger und Karl Straube/ Karlsruher Orgelwoche

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

(red.) Nicht nur der Komponist Max Reger (1873–1916), sondern auch dessen Freund, der Organist Karl Straube (1873–1950,) wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden. Zum Jubiläum ist das Max-Reger-Institut (MRI) mit der Ausstellung „Max Reger und sein Interpret Karl Straube. Eine Künstlerfreundschaft zwischen Inspiration und Einflussnahme“ zu Gast in der Badischen Landesbibliothek.

Eröffnet wird die Ausstellung am heutigen Dienstag, dem 26. September 2023, um 19 Uhr. Sie beleuchtet zwei Musikerpersönlichkeiten, die sich wechselseitig förderten: Anfangs unterstützte der bereits arrivierte Organist den um Anerkennung ringenden Komponisten. Er gab ihm Selbstvertrauen und spornte ihn zu monumentalen Orgelwerken an, welche die Grenzen des Instruments ausloteten und den Orgelbau vor neue Aufgaben stellten. In ihrer herausfordernden Kühnheit gaben sie zugleich auch den Interpreten die Möglichkeit, ihr Können zu demonstrieren.
Aus dem künstlerischen Austausch entwickelte sich eine vertrauensvolle Freundschaft: Reger schätzte Straubes Rat und gewährte ihm – da war er längst ein berühmter Komponist - Einblicke in Werke, die noch im Entstehen begriffen waren. Straubes Einsatz für Reger während seiner Tätigkeit als Thomasorganist und Professor am Leipziger Konservatorium prägte wiederum nicht zuletzt die Sicht mehrerer Organistengenerationen auf Regers Musik.

Die Ausstellung des Max-Reger-Instituts thematisiert eine Beziehung, die über das Orgelwerk hinausreicht, und zeigt dabei eine Fülle von Autographen, deren Mehrfarbigkeit den Impetus des Schreibens und Komponierens widerspiegelt. Launige Einträge zeugen von einer Zusammenarbeit, die jedoch auch ernste Konsequenzen hatte – von Kürzungen in weit fortgeschrittenen Werken bis hin zum Abbruch einer Komposition.
Die Autographensammlung des Max-Reger-Instituts umfasst rund ein Drittel aller Musikhandschriften des Komponisten und wird in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrt. Die Ausstellung ist vom 27. September bis zum 13. Januar 2024 in der Landesbibliothek zu sehen; der Eintritt ist frei.

An die Ausstellungseröffnung schließt sich zunächst der Europäische Kammermusikwettbewerb mit einem Konzert am 29. September (19.30 Uhr, Musikhochschule Karlsruhe), danach die Karlsruher Orgelwoche (1. bis 7. Oktober), die am Sonntag, den 1. Oktober um 17 Uhr in der Kirche St. Stephan mit Werken von Reger und Bearbeitungen Karl Straube beginnt. Es ist sozusagen das "Konzert zur Ausstellung", gestaltet von Patrick Fritz-Benzing.

Im Laufe der Woche laden die verschiedenen Karlsruher Kirchen fast täglich zu Konzerten, die den Komponisten Max Reger auf verschiedene Art beleuchten - unter anderem auch mit einem Familienkonzert „Der Maxe mit der dicken Tatze“ am 6. Oktober in der Auferstehungskirche Rüppurr. Am 7. Oktober schließt die Orgelwoche mit einem Konzert des Organisten Alexander Rumpf - Enkel des Karlsruher Kirchenmusikers Wilhelm Rumpf - in der Evangelischen Stadtkirche. (Weitere Informationen unter www.kirchenmusik-karlsruhe.de)

Am Sonntag, den 8. Oktober um 18 Uhr lädt das Staatstheater zum Sonderkonzert "Auf Reger!" in die Schwarzwaldhalle Karlsruhe: Bei einer Reger-Werkschau mit der Staatskapelle und mit verschiedenen Karlsruher Chören (Bachchor Karlsruhe, Oratorienchor der Christuskirche, Lutherkantorei, Chor St. Stephan) gibt es Kammermusik in kleiner und großer Besetzung, Werke für Chor a capella, dazu die  Romantische Suite für Orchester. Am Ende steht das selten gespielte Werk "Die Nonnen" für gemischten Chor und großes Orchester.