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Empfang im Rathaus Karlsruhe für die Preisträger des Wettbewerbs "Jugend musiziert"

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

Baden-Württemberg ist ein Musikland. Rund 15 Prozent der Bevölkerung, so gibt der Landesmusikrat auf seiner Website an, nehmen „ausübend oder fördernd am Musikleben teil“ – das sind 1,6 Millionen Menschen. Davon entfallen eine Million auf den Bereich „Amateurmusik“.
4700 Chöre und rund 5700 Blasorchester gibt es im Südwesten, hinzu kommen zahlreiche Liebhaberorchester. Baden-Württemberg hat damit eine musikalische Infrastruktur, die offensichtlich auch beim künstlerischen Nachwuchs Früchte trägt. Das zeigt zum Beispiel der Wettbewerb „Jugend musiziert“: 29,4 Prozent aller ersten Bundespreisträger in der Solowertung kommen in diesem Jahr – zur 60. Ausgabe des Wettbewerbs - aus Baden-Württemberg. In der Gruppenwertung sind es 26,2 Prozent.

16 Bundespreisträger hat die Stadt Karlsruhe zu verzeichnen. Die jungen Musikerinnen und Musiker waren nun zum Empfang ins Rathaus eingeladen – gemeinsam mit den erfolgreichsten Preisträgern des Regional– und des Landeswettbewerbs, die aber noch nicht die entsprechende Altersstufe für eine Weiterleitung erreicht haben.

Bürgermeister Albert Käuflein betonte, dass nicht allein der Erfolg wichtig sei, sondern auch die musikalischen Begegnungen untereinander. Er würdigte unter anderem den Einsatz der Eltern, die ihren Kindern solche Erfahrungen ermöglichen: „Denn manchmal muss man den Kindern ja auch sagen: Du musst mal wieder üben!“
Die Karlsruher Klavierprofessorin Sontraud Speidel, zugleich Vorsitzende des Regionalausschusses, bezeichnete den Wettbewerb als „wichtigste Fördermaßnahme“ für den künstlerischen Nachwuchs. Das dreistufige System aus Regional-, Landes- und Bundeswettbewerb habe sich dabei als besonders nachhaltig bewährt.

Das zeigt schon allein die Tatsache, dass die Lebensläufe vieler Orchestermusiker oder Pädagogen auf die erfolgreiche Teilnahme beim Wettbewerb verweisen. Und auch die Großen des Musikbetriebs – wie etwa Anne-Sophie Mutter – haben einst bei „Jugend musiziert“ reüssiert.

„In Karlsruhe wird viel getan“, so Speidel – etwa am Konservatorium, am PreCollege der Musikhochschule oder seitens der privaten Musiklehrer. Die Pädagogin, die selbst viele erfolgreiche Karrieren wie etwa die des Pianisten Frank Dupree auf den Weg gebracht hat, bedankte sich zudem bei der Stadt Karlsruhe für die finanzielle Unterstützung des Regionalwettbewerbs.
Speidel würdigte dabei die Lehrer, die ihren jungen Talenten gegenüber ebenfalls stark in der Pflicht stünden und diese Aufgabe mit „dankenswertem Verantwortungsbewusstsein“ erfüllten. Und auch sie verwies darauf, dass musikalische Erfolge nicht ohne die Unterstützung der ganzen Familie möglich seien – etwa, wenn die Kinder zu den Proben, zu Auftritten und zu Wettbewerben fahren müssten. Das bedeute „viel Durchhaltevermögen für alle Beteiligten“.


Die Bundespreisträger (Karlsruhe Stadt): Julius Dehnen, Ida Wißmann, Andromache Kammenos, Mai Furuya, Sarah Hanyue Wang, Roman Unzer, Ihor Panchenko, Georg Schäfer, Felica Kraft, Eren Ehmann, Alma Unseld, Katharina Bierweiler, Eileen Bradley, Anna Mai Johannsen, Sophie Zelt, Charlotte Mac-Carty.

Landespreisträger sind: Julia Maui Oberdorf, Eren Parmakerli, Jakob Ma, Clara Wißmann, Lucius Wang, Niko Hoos, Nikki Vukelic, Zongyi Xu, Lucia Lohr, Guanyue Luca Zhang, Saleh Shuronjona, Kevin Ma, Evan Wang, Floria Siqing Huang, Vincent Henri Ripcke, Zhiting Wang, Niko Jablonski, Leyla Ida Dahlhaus, Maya Sauer, Luis Hunger, Teresa Tampe, Amalia Marie Koch, Marlene Braun, Lukas Kessler, Corylus Wolff, Daniel Günzel.