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Festival "ZeitGenuss" startet am 12. Oktober

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

Vom 12. bis 15. Oktober laden die Stadt Karlsruhe und die Musikhochschule Karlsruhe zum Festival „ZeitGenuss“: Insgesamt neun Konzerte gehen innerhalb der vier Tage an verschiedenen Spielorten über die Bühne, die meisten davon am ZKM. Traditionell sind neben der Musikhochschule auch die Evangelische Stadtkirche mit dem CoroPiccolo und das Badische Staatstheater ins zeitgenössische Musikprogramm eingebunden.
Neu ist jedoch, dass das Festival in diesem Jahr nicht wie bisher von Komponistinnen und Komponisten kuratiert wird, sondern von den Interpreten selbst: Im Mittelpunkt steht diesmal das Aleph Gitarrenquartett, das sein 30jähriges Bestehen feiert und überdies auch langjährige Verbindungen nach Karlsruhe hat: Andrés Hernández Alba, einer der beiden Gründungsmitglieder, studierte in Karlsruhe; immer wieder arbeitet das Ensemble (dazu gehören außerdem Wolfgang Sehringer, Tillmann Reinbeck und Christian Wernicke) mit dem ZKM zusammen.
Mehr als 65 zeitgenössische Werke hat das Quartett bisher zur Uraufführung gebracht; der Schwerpunkt ihrer Arbeit besteht laut eigenen Angaben darin, im Austausch mit Komponisten, Toningenieuren und Akustikern die musikalische Sprache und die Spieltechniken unserer Tage voranzubringen.

Auf der heutigen Pressekonferenz an der Musikhochschule Karlsruhe wurde das Programm vorgestellt: Rund 30 Uraufführungen gibt es allein zum Auftakt des Festivals am 12. Oktober (19.30 Uhr, Musikhochschule, Wolfgang-Rihm-Forum) – es sind Miniaturen, allesamt Geschenke zum Geburtstag. Zu den Gratulanten zählen Markus Hechtle (Musikhochschule Karlsruhe), Ludger Brümmer (ZKM) und Birke Bertelsmeier, die bei Wolfgang Rihm studiert hat, aber auch Mathias Spahlinger und Georg Friedrich Haas.
Die kurzen, dreiminütigen Stücke seien für die Interpreten eine neue Erfahrung: „Eine Achterbahn“ sei das, man tauche alle paar Minuten in eine andere Welt ein. Auch ansonsten sind die Gratulanten im Festival-Programm vertreten – als eine Art roter Faden.

Wichtig ist auch, dass das Festival noch mehr als bisher für das allgemeine Publikum (das mit zeitgenössischer Musik oftmals fremdelt) geöffnet werden soll: Das Aleph Gitarrenquartett wünscht sich, „dass die neue Musik rausgeht“. Und so ist in diesem Jahr auch der Jazzclub am Programm beteiligt – mit einer Performance des Duos „LAB51“, bestehend aus der Sängerin Johanna Vargas, die sowohl in der neuen Musik als auch im Pop beheimatet ist, und der Pianistin Magdalena Cerezo Falces. Außerdem gibt es eine Begegnung zwischen neuer Musik und den Werken von Schubert und Schumann - und wer sich für die Arbeitsprozesse interessiert, der hat Gelegenheit zum Besuch von Workshops und öffentlichen Proben.
Gerne hätte das Aleph Gitarrenquartett das Festival übrigens mit 100 Metronomen auf dem Karlsruher Marktplatz sozusagen „eingeläutet“: nämlich mit der „Poème symphonique“ von György Ligeti anlässlich seines 100. Geburtstag. Das war aber aufgrund des Stadtfestes nicht möglich, und so ist das Werk als Installation ab dem 14. Oktober (14 Uhr) auf dem Musikbalkon des ZKM mehrmals zu erleben.