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Festspielhaus Baden-Baden startet mit Ballett

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

(red.) Mit dem Ballett „Ghost Light“ des Hamburg Ballett und dessen Chefchoreograf John Neumeier starten die Festspiele Baden-Baden am morgigen 8. Oktober in die neue Saison. Intendant Benedikt sei „erleichtert, dass es endlich wieder losgeht“, heißt es in einer Mitteilung des Hauses.
Das Hamburg Ballett gehörte international zu den ersten Compagnien, die nach dem Shutdown die Arbeit im Ballettsaal wiederaufgenommen haben. „Ich wollte die Einheit der Compagnie bewahren“, wird Neumeier zitiert. Bald darauf entwickelte der Hamburger Ballettchef die Idee, ein Werk zu kreieren, welches das geltende Abstandsgebot nicht nur respektiert, sondern es zugleich zur Grundlage der Struktur macht. „Wir haben zehn Paare in unserer Compagnie, die zusammen tanzen dürfen, andere Solistinnen und Solisten dürfen nun nicht zusammen tanzen. Auch diese Ungerechtigkeit ist ein Teil des Stückes“.
John Neumeiers Konzept bezieht 55 Tänzerinnen und Tänzer seiner Compagnie mit ein: "Ghost Light" ist ein Ensemble-Ballett, das in Fragmenten entwickelt ist - vergleichbar etwa mit einzelnen Instrumentalstimmen einer Sinfonie. „Wie die einzelnen Teile sich letztlich zu einem Werk verbinden, wird von dem Moment abhängen, in dem wir uns auf der Bühne wieder nahekommen und anfassen dürfen“, so John Neumeier.
John Neumeier knüpft mit dem Titel „Ghost Light“ an eine Tradition des amerikanischen Theaters an. Nach Proben oder Aufführungen wird mitten auf der Bühne ein Metallständer mit einer einzigen Glühbirne aufgestellt. Die Lampe zeigt an, dass kein Künstler die Bühne nutzen darf. Das Ghost Light brennt die ganze Nacht hindurch – bis sich die Bühne wieder mit Leben füllt.
Die Musik zu „Ghost Light“ – Solo-Klavierwerke von Franz Schubert – wird live von David Fray in Baden-Baden gespielt.
Für Interessierte, die keine Karten mehr erhalten haben, gibt es Ersatz: Der deutsch-französische Sender ARTE wird „Ghost Light“ am Samstag, 10. Oktober 2020 um 18 Uhr aus Baden-Baden live im Internet auf arte.concert.tv präsentieren. Das SWR-Fernsehen plant mit ARTE danach TV-Ausstrahlungen.