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Karlsruher Meisterkonzerte: Start mit Martin Stadtfeld am kommenden Freitag

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

„In Zeiten, in denen andere Veranstalter weniger machen, da tun wir dafür mehr!“ Das war die klare Ansage von Michael Heintz und Alexandra Hodapp, die mit ihrer „Klassik-Agentur“ die Meisterkonzerte im Konzerthaus Karlsruhe betreuen. Kurzfristig hatten sie bereits den Mainzer Musiksommer ermöglicht; dabei, so erzählten sie auf der heutigen Pressekonferenz, „haben wir große Dankbarkeit beim Publikum“ erlebt. „Wir dürfen uns aber nicht an kleine Besetzungen gewöhnen, sondern wir brauchen Konzepte und Lösungen, um mit der Situation umzugehen!“ appelliert Heintz.
Dankbar, wieder spielen zu dürfen, ist man auch in den Reihen der Orchester, die sich an der Karlsruher Konzertreihe beteiligen: dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie, der Deutschen Radiophilharmonie und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. In Zeiten steigender Infektionszahlen und bedrohlicher Meldungen sei es ebenso wichtig, „dass wir den Leuten die Angst nehmen und sie dazu ermutigen, wieder ins Konzert zu gehen“, war man sich auf dem Podium einig. Die Sicherheitskonzepte seien erprobt und geprüft, das Publikum klassischer Konzerte ausgesprochen diszipliniert. Im öffentlichen Raum gehörten die Konzertsäle deshalb möglicherweise zu den sichersten Plätzen. Und schließlich sorgten gemeinsame Konzerterlebnisse „für den psychosozialen Zusammenhalt, denn auch die Seele will ernährt werden“, betonten Maria Grätzel, Orchestermanagerin der Radio Philharmonie und Judith Schor, Pressereferentin der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.
Den Anfang macht am kommenden Freitag, den 2. Oktober der Pianist Martin Stadtfeld mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter der Leitung von Garry Walker. Auf dem Programm steht Beethovens Klavierkonzert Nr. 2 und Schuberts Sinfonie Nr. 5 – beide Werke tragen noch den Geist Mozarts und werden in gleicher Besetzung gespielt. Auch diese Herausforderung macht man sich als Hörer nicht immer bewusst: Die Corona-Verordnungen (die zudem nicht überall gleich sind) sorgen nicht nur für Einschränkungen im Repertoire, sondern sie erschweren auch das gemeinsame Musizieren. „Die Musiker sitzen teilweise in einem Abstand auf der Bühne, als hätten sie nichts miteinander zu tun“, so Günter Müller-Rogalla, Intendant des Staatsorchesters.
Am 24. Oktober gastiert die Mezzosopranistin Elisabeth Kulman (die übrigens in absehbarer Zeit ihre Sängerkarriere beenden möchte) mit Mahlers Rückert-Liedern im Konzerthaus – gemeinsam mit der Deutschen Radio Philharmonie unter Michael Sanderling. Zu hören ist daneben Bruckners Streichquintett F-Dur in einer Fassung für Streichorchester. Am 6. Dezember, bei einem „Tag der Musik“, gastiert das Vokalensemble Amarcord um 11 Uhr in Karlsruhe, um 15 Uhr gibt die Pianistin Ragna Schirmer ein Familienkonzert, bevor sie am Abend mit einem Klavierrezital unter dem Motto „Wahlverwandtschaften“ mit Werken von Mozart und Chopin zu hören ist. Festlich wird es schließlich am 23. Dezember: Bei diesem Konzert mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ist Corellis Weihnachtskonzert und das Trompetenkonzert E-Dur von Johann Nepomuk Hummel zu hören. Es spielt der junge Karlsruher Solist Simon Höfele. Alle Abend-Konzerte (ohne Pause) beginnen um 18 Uhr und um 20.30 Uhr; es gibt eine Abendkasse, jedoch keine Garderobe und kein Catering. Weitere Informationen unter www.karlsruhe-klassik.de