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Gambistin Franziska Finckh in der Reihe #zusammenspielen bei SWR2

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

Mehr als hundert Konzertmitschnitte hatte der SWR im Frühjahr und im Sommer geplant – doch alle fielen sie der Corona-Pandemie zum Oper. Um den freien Künstlern dennoch zu helfen, startete man bald darauf die Podcast-Reihe #zusammenspielen: Über 60 Musikerinnen und Musiker aus den Bereichen Klassik und Jazz wurden für einen Tag lang ins Studio gebeten; herausgekommen ist eine Sammlung mit selten gespieltem Repertoire und interessanten Gesprächen.
Eine der Musikerinnen ist auch die Karlsruher Gambistin Franziska Finckh, Mitglied des Ensembles „Les Escapades“; sie spielt in ihrem Podcast Musik des französischen Barockkomponisten Demachy, von dem heutzutage nur noch der Nachname bekannt ist und der deshalb nur als „Monsieur Demachy“ geführt wird. Er lebte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Paris und war dem Hof in Versailles verbunden. Außerdem gab er Kurse, um seine Werke den Musikerkollegen nahe zu bringen. Im Vorwort zu seiner Suitensammlung notiert er: „Ich werde sie jeden Samstag für drei Stunden bei mir empfangen, wo ich ihnen die Praxis und alle Regeln, von denen ich sprach, zeigen werde.“
Manche seiner Werke liegen jedoch nur in der so genannten Tabulaturschrift vor; dies ist eine damals übliche Notation, die in Form von Buchstaben angibt, an welcher Stelle die Saiten zu greifen sind. Franziska Finckh nutzte die Corona-Zwangspause, um die Stücke in die heutige Notenschrift zu übertragen.
Weitere Künstler der Reihe #zusammenspielen sind beispielsweise die Sopranistin Sarah Wegener oder die junge Stuttgarter Pianistin Kerstin Mörk; beide Künstlerinnen widmen sich der Musik von Emilie Mayer, die auch als „weiblicher Beethoven“ bezeichnet wird.