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Feines musikalisches Kammerspiel und bissige Satire

| Christine Gehringer | Kritik

Endlich wieder Oper in Karlsruhe: Strauss' Vorspiel zu "Ariadne auf Naxos" und Henzes "Wundertheater" an einem Abend

 

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Wenn das Geschehen auf der Bühne ein stückweit die Realität spiegelt, dann nimmt das manchmal kuriose Züge an. Derzeit beschränkt die Pandemie noch immer die Möglichkeiten in der Repertoire-Auswahl an den Theatern. So bekamen die Besucher der Karlsruher Oper bei der ersten (!) Premiere seit Monaten, bei der wieder Publikum zugelassen war, unter anderem Hans Werner Henzes Erstlingswerk „Das Wundertheater“ zu sehen – ein Stück, das ansonsten so gut wie nie gespielt wird. Davor setzte man das Vorspiel zu Richard Strauss‘ „Ariadne auf Naxos“, und bekanntlich wird hier die Kunst ebenfalls beschnitten, denn zwei völlig gegensätzliche Stücke werden zeitgleich miteinander kombiniert: Das Feuerwerk im Hause des reichen Kunstmäzens soll schließlich pünktlich starten können.
Doch Strauss und Henze haben nicht viel gemeinsam, und so wirkte die Beschreibung im Programmheft, das beiden Stücken ein „Scheitern des Idealismus an der Wirklichkeit“ attestiert, reichlich bemüht.
Den Theaterfreuden tat das allerdings keinen Abbruch. Man ist schlicht dankbar, Kultur wieder vor Ort erleben zu dürfen; außerdem: Der schwelgerische Strauss und dazu der scharfkantige Henze – das ist eine durchaus reizvolle Kombination. (Vorerst sind beide Produktionen allerdings nur noch digital zu sehen.) .

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