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Kritik

Musikalisches Drama zum Ostermorgen

| Christine Gehringer | Kritik

Händel-Festspiele: Oratorium "La Resurrezione" mit dem Händelfestspielorchester Halle ein musikalischer Hochgenuss

 

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Zwischen den Händel-Festspielstädten solle keine Konkurrenz herrschen, sondern Kooperation, befand Staatstheater-Intendant Ulrich Peters beim Auftritt des Händelfestspielorchesters Halle am vergangenen Wochenende. Und in der Tat: Das Gastspiel der „Hallenser“ unter der Leitung von Attilio Cremonesi gehörte sicher zu den Glanzpunkten des diesjährigen Festivals, das am kommenden Freitag zu Ende geht.
Cremonesi, der bereits das Gala-Konzert dirigierte hatte und der zudem das Händelfestspielorchester in Halle leitet, hatte angeboten, Händels Oratorium „La Resurrezione“ auch in Karlsruhe  aufzuführen: Eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwies. Denn „La Resurrezione“ gehört zu jenen Händel-Werken, die eine größere Beachtung verdienen; die Begeisterung im Kleinen Haus war riesig.

Packende Lieder, erschütternde Kriegsbilder

| Christine Gehringer | Kritik

Erstes "Gartensaal"-Konzert im Karlsruher Schloss präsentierte Werke von Viktor Ullmann

 

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Die „Gartensaalkonzerte“ im Schloss sind ein Format des Badischen Landesmuseums und der Karlsruher Musikhochschule: Zur besten Besuchszeit am Freitag Nachmittag können Museumsgäste an ausgewählten Tagen auch Musik genießen.
Mit Werken von Viktor Ullmann wurde die Reihe nun wieder eröffnet, doch schnell wurde klar: Mit einem Nachmittagskonzert „im Vorbeigehen“ hatte das nichts zu tun. Doch gerade solchen Komponisten, die wie Ullmann von den Nazis nach Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet wurden, müsste man eigentlich Konzerte im größeren Umfang widmen. Denn ihr Werk wird nach wie vor stiefmütterlich behandelt.
Sinnfällig war es außerdem, Ullmanns Musik gerade am Jahrestag des Angriffskriegs auf die Ukraine ins Programm zu nehmen - noch dazu mit dem Melodram „Die Weise von Liebe und Tod“, das ein Schicksal aus dem Türkenkrieg thematisiert.

Impressionen aus der Musikstadt London

| Christine Gehringer | Kritik

Händel-Festspiele: "Les Abbagliati" mit ihrem Programm "Aliens in London" zu Gast in der Karlsruher Christuskirche

 

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London als Musikstadt? Zumindest im 19. Jahrhundert kann man davon nicht mehr sprechen; zudem gibt es keine bedeutenden englischen Komponisten aus jener Zeit. Ein wenig ändert sich das erst wieder mit Edward Elgar um 1900.
Zweihundert Jahre zuvor war das allerdings noch ganz anders. Um 1700 war London eine florierende Metropole, die Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa anzog. Einen Eindruck davon gaben unter dem Motto „Aliens in London“ nun das Brüsseler Ensemble „Les Abbagliati“ und die Sopranistin Gwendoline Blondeel bei ihrem äußerst reizvollen Kammerkonzert in der Christuskirche Karlsruhe – angelehnt an das bisherige Format der „Abendsterne“ bei den Händelfestspielen.

Derselbe Opernstoff aus unterschiedlicher Sicht

| Christine Gehringer | Kritik

Händel-Festspiele Karlsruhe: Das Gala-Konzert stellte den Textdichter Pietro Metastasio in den Mittelpunkt

 

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Nicht Komponisten oder Frauengestalten standen im Fokus, nein: „Metastasio vincit omnia“ lautete der Titel des diesjährigen Gala-Konzerts im Rahmen der Händel-Festspiele. In der Tat war es ein Siegeszug, den der berühmteste Operndichter des 18. Jahrhunderts (sein Künstlername heißt ja nicht von ungefähr „Der Grenzüberschreitende“) antrat: Metastasios „Siroe“-Stoff wurde mehr als 30 Mal vertont, nicht nur von Georg Friedrich Händel, sondern beispielsweise auch von Johann Adolph Hasse.
Hauptsächlich diese beiden Komponisten nahm das Konzert in den Blick, und damit war der Abend zugleich auch ein Vorgeschmack auf die kommenden Karlsruher Händel-Festspiele. Gefeiert für ihr sprühendes Musizierfeuer wurden die Sopranistin Roberta Mameli und der Countertenor Carlo Vistoli, dazu die Badische Staatskapelle mit Attilio Cremonesi am Pult.
(Hinweis: Der italienische Barockspezialist leitet auch das Oratorium „La Resurrezione“ am kommenden Sonntag, den 26. Februar mit dem Händelfestspielorchester Halle).

Barockes Sängerfest vor ästhetischer Kulisse

| Christine Gehringer | Kritik

Händel-Festspiele Karlsruhe mit "Ottone, Re di Germania" eröffnet 

 

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Die Hauptproduktion der vergangenen Händel-Festspiele - "Hercules", auch in diesem Jahr in Karlsruhe zu sehen - ist überladen und verwirrend ob ihrer ständigen Rückblenden. Ein wohltuender Kontrast dazu gelingt jetzt mit „Ottone, Re di Germania“ in der Inszenierung von Carlos Wagner.
Der Venezolaner hat den Ottonen-Stoff mit Händels „Lotario“ in Göttingen bereits 2017 auf die Bühne gebracht. In Karlsruhe schuf er ein ausgewogenes, ästhetisch ansprechendes Werk: Unaufdringlich und symbolhaft, ganz die Personen und ihre Leidenschaften in den Vordergrund rückend – so, wie es Händels Musik vorsieht.
Weitere Aufführungen gibt es noch am 26. Februar, am 1. und 3. März; für alle Vorstellungen sind noch Restkarten erhältlich. (Hinweis: Für einige Veranstaltungen der Festspiele 2024 läuft bereits der Vorverkauf).

Mit großer Erzählkunst

| Christine Gehringer | Kritik

Altistin Seda Amir-Karayan sang bei der Ettlinger Schubertiade

 

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Im Frühjahr 2020 wurden die Besucher der Ettlinger Schubertiade Zeugen eines besonderen Liederabends: Die Altistin Seda Amir-Karayan gastierte mit einem deutsch-armenischen Programm im Asamsaal, sang unter anderem Schumanns Zyklus „Frauenliebe und -leben“. Es war eines der letzten Konzerte vor dem Lockdown, und man kann nur sagen: Zum Glück kam es noch zustande.
Umso mehr wird es die Gäste gefreut haben, dass die sympathische Künstlerin jetzt wieder in Ettlingen auftrat – und erneut hinterließ sie mit Liedern von Schumann, Schubert und Hugo Wolf einen großartigen Eindruck.

Aufgepeitscht und voller Schönheit

| Christine Gehringer | Kritik

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Karlsruher Meisterkonzert: Anna Vinnitskaya spielte Rachmaninow im Konzerthaus

Pianisten schwärmen von der Leidenschaft und der Emotionalität in Rachmaninows zweitem Klavierkonzert – und so war auch der Abend im Konzerthaus Karlsruhe überschrieben: „Große Emotionen“. Dahinter verbarg sich in der Tat ein großartiger Abend; es spielten die Pianistin Anna Vinnitskaya und die Deutsche Radiophilharmonie unter Pietari Inkinen.
(Foto: Gela Megrelidze/PR)

Die immer währende Kunst der Fuge

| Christine Gehringer | Kritik

Bruchsaler Schlosskonzerte: Das Goldmund Quartett stellte ein beziehungsreiches Programm mit Bach, Schnittke und Beethoven vor 

 

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Wie sehr Johann Sebastian Bach die nachfolgenden Komponisten durch die Musikgeschichte hindurch geprägt und beeinflusst hat (und zwar bis ins 20. Jahrhundert hinein) – das zeigte jetzt ein hoch interessantes Konzert der Bruchsaler Schlosskonzerte: Das fabelhafte Goldmund-Quartett aus München bot – nach einem ebenso klaren wie expressiven Einstieg mit Bachs „Kunst der Fuge“ (BWV 1080) - sozusagen einen musikalischen Anschauungsunterricht.