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Kritik

Musikalische Schöpfungsgeschichte

| Christine Gehringer | Kritik

Zum kürzlichen Konzert mit Mahlers dritter Sinfonie im Festspielhaus Baden-Baden

 

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In Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 3 d-moll geht es um nichts weniger als die gesamte Natur und deren Verbindung zum Göttlichen. Denn zu Grunde liegt ein Prinzip, das dem Weltaufbau Arthur Schopenhauers und seiner „Stufenreihe“ ähnelt – von der leblosen Materie über all das, "Was mir die Tiere im Walde erzählen" (so das Mahler‘ sche Programm) bis hin zu: "Was mir die Blumen, der Mensch, die Engel oder auch die Liebe erzählen".
Doch man braucht keinen philosophischen Hintergrund, um Gefallen an diesem Werk zu finden. Rein musikalisch gesehen ist die Sinfonie eine unglaublich kontrastreiche Klang-Collage, die abwechselnd schroffe Militärkapellen, aber auch Volkstümliches oder süßliche Tanzmelodien in den Fokus rückt.
Im Festspielhaus Baden-Baden war dieses Werk mit den Münchner Philharmonikern unter der Leitung von Robin Ticciati und mit Elina Garanca zu erleben.

Intime Klangwelt, hohe Orgelkunst

| Claus-Dieter Hanauer | Kritik

César Franck zum 200. Geburtstag: Abschlusskonzert des Orgelzyklus mit Carsten Wiebusch an der Christuskirche Karlsruhe

 

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Mit dem Programm „Späte Widmungen“ beendete der Organist Carsten Wiebusch seine Hommage an den Komponisten César Franck, der die gesamte französische Musik des späten 19. Jahrhunderts, vor allem aber auch das Orgelspiel in Frankreich prägte: Unter anderem zwei seiner „Trois chorals pour grande orgue“ waren zu hören, daneben Werke seiner Kollegen Eugène Gigout, Théodore Dubois oder Alexandre Guilmant. Sie setzten den Schlusspunkt unter die Reihe „César Franck & Friends“.

Nichts als rosarote Blütenträume

| Christine Gehringer | Kritik

Wagners "Fliegender Holländer" am Karlsruher Staatstheater ist szenisch dümmlich und einfallslos
 

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Mit Spannung erwarteten die Besucher des Staatstheaters die erste Opernpremiere der neuen Saison. Doch Richard Wagners „Fliegender Holländer“ ist eine reine Enttäuschung ...

Die Früchte einer konsequenten Chorarbeit

| Christine Gehringer | Kritik

Die Ensembles der Lutherana mit einer "Französischen Weihnacht" in der Karlsruher Lutherkirche

 

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Es ist immer wieder erfreulich zu sehen, wie gut in manchen Gemeinden die Chorarbeit funktioniert; wie gelungen dabei vor allem die Kinder- und Jugendchöre in die Kirchenmusik eingebunden sind.
An der Karlsruher Lutherkirche ist das Dorothea Lehmann-Horsch zu verdanken: Seit 30 Jahren arbeitet sie als Kantorin in der Karlsruher Oststadt, und sie übt damit ein Amt aus, das es an der Lutherkirche zuvor nicht gab. Heute umfasst die „Lutherana“ - das sind sämtliche Klangkörper an der Lutherkirche – neben Kantorei und Jugendchören unter anderem eine Chorschule, in der auch Erwachsene den Zugang zur eigenen Stimme (wieder)entdecken können.
Die Früchte dieser Arbeit waren jetzt im weihnachtlichen Konzert (unter anderem mit dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens) zu hören; es gehörte zu den Feierlichkeiten rund um das Jubiläumsjahr.

Das ganze Kirchenschiff von Bachs Musik erfüllt

| Christine Gehringer | Kritik

Gut besuchter Singalong in der Durlacher Stadtkirche/ Klangschöner Chor der Mitwirkenden 

 

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Der Karlsruher „Singalong“ hat Tradition in der evangelischen Stadtkirche Durlach: Im Advent treffen sich dort singfreudige Menschen unter der Leitung von Kantor Johannes Blomenkamp zum Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach.
Wer eine geübte Stimme hat und schon immer einmal die herrlichen Chöre oder vielleicht sogar die Arien der ersten drei Kantaten mitsingen wollte – das alles im Verbund mit Solisten und Orchester – der lässt sich das Ereignis nicht entgehen. Manche kommen immer wieder.
Umso schöner, dass auch nach der Corona-Pause jetzt das Kirchenschiff wieder gut gefüllt war mit Sängerinnen und Sängern aller Altersgruppen. Und diese gaben einen hervorragenden Chor ab ...

Barocke Reise durch Europa

| Christine Gehringer | Kritik

Das Ensemble Colorito spielte bei den Bruchsaler Schlosskonzerten/ Konzert ist nachzuhören an Heiligabend

 

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Barockmusik ist Festmusik: Das gilt nach unserem Empfinden aber nicht nur für prächtige, trompetenüberglänzte Werke, sondern auch für die intime Triosonate mit ihren Anklängen an Hirtenszenen; erst recht für die Laute, die wir möglicherweise mit musizierenden Engeln gleichsetzen.
Was immer man als heutiger Konzertbesucher mit der Barockmusik verbindet: Im Ambiente der fürstbischöflichen Residenz in Bruchsal gehört sie seit Jahren zum vorweihnachtlichen Kalender der dortigen Schlosskonzerte. Diesmal lud das Ensemble Colorito zu einem Streifzug durch die europäische Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, und erstmals seit Beginn der Pandemie verzeichnete der Kulturring Bruchsal wieder ein ausverkauftes Konzert.
(Das Konzert ist nachzuhören an Heiligabend ab 12.30 Uhr im SWR2 Mittagskonzert).

Jubiläum mit der "Messe aller Messen"

| Claus-Dieter Hanauer | Kritik

Der Kammerchor der Christuskirche Karlsruhe feierte sein 20jähriges Bestehen mit Bachs h-moll-Messe

 

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Ein Meisterwerk – nämlich Bachs h-moll-Messe - hatte sich der Kammerchor der Christuskirche unter der Leitung von Peter Gortner für sein Geburtstagskonzert ausgesucht. Ebenso meisterhaft war auch die Interpretation.

Ritterliche Abenteuer, musikalisch packend erzählt

| Christine Gehringer | Kritik

Liederabend des Staatstheaters: "Don Quichotterien" im Karlsruher Schloss mit Nathanaël Tavernier

Ob man „Don Quixote“ nun kennt oder nicht – der berühmte „Kampf gegen Windmühlen“ ist als geflügeltes Wort zumindest in den deutschen Sprachschatz übergegangen; eventuell hat man auch das Bild des klapprigen Gauls Rosinante vor Augen, zumal die Rittergeschichten sogar als Zeichentrickserie verfilmt wurden.
Wie dem auch sei: Der Romanstoff von Miguel de Cervantes aus dem 17. Jahrhundert ist gewissermaßen ein allgemeines Kulturgut, über sprachliche und zeitliche Grenzen hinweg.
Das inspirierte nun den Bass Nathanaël Tavernier, der seit zwei Jahren dem Ensemble des Badischen Staatstheaters angehört, zu einem entsprechenden Liederabend. „Don Quichotterien“ hieß das Konzert im Gartensaal des Karlsruher Schlosses: Es war eine jener Veranstaltungen, mit denen das Staatstheater künftig auch an anderen Spielstätten in der Stadt Präsenz zeigen möchte.