Max Reger zum 150. Geburtstag: Höchst anspruchsvolle Chor- und Orgelmusik in der Christuskirche Karlsruhe
Der Kammerchor der Christuskirche und das Ensemble "Vox Quadrata" aus Mannheim musizierten gemeinsam zu Max Regers 150. Geburtstag. Unter Peter Gortner, dem Kantor der Christuskriche, verbanden sich beide Ensembles am Ende zum großen Chor. (Foto: Gehringer)
Vielen gilt er als spröde und sperrig, seine Harmonien und seine Satztechnik als ausufernd; nicht von ungefähr ist er unter Chorsängern gefürchtet: Am 19. März vor 150 Jahren wurde der Komponist Max Reger in der Oberpfalz geboren. In ganz Deutschland (und darüber hinaus) feierte man am vergangenen Wochenende seinen Geburtstag mit zahlreichen Porträts und Konzerten – dies selbstverständlich auch in Karlsruhe, wo sich seit 25 Jahren das Max-Reger-Institut um seinen Nachlass kümmert. Weitere Informationen sind online über das "Max-Reger-Portal" abrufbar.
Ein großes Chorkonzert mit selten aufgeführten Motetten war jetzt in der Christuskirche – in Zusammenarbeit mit Gästen aus Mannheim - zu erleben.
Stephanschor und Kammerphilharmonie mit Bachs "Actus tragicus" und Mozarts "Requiem"
Beim Passionskonzert in der Kirche St. Stephan waren unter der Leitung von Patrick Fritz-Benzing Werke von Bach und Mozart zu hören. (Foto: Gehringer)
Die Kantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ (BWV 106) - nachträglich bezeichnet als „Actus tragicus“ - gilt als „Geniestreich“ des jungen Bach. Zwischen 1707 und 1712 ist sie entstanden, und sie übt seit dem 19. Jahrhundert, seit der Wiederentdeckung Bachs, eine große Faszination aus. So schrieb etwa Fanny Hensel, die Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy, es gebe keinen „eindringlichen Prediger als den alten Bach“.
Wer die Kantate zu hören bekommt – so wie vor kurzem die Besucher in der Kirche St. Stephan beim Passionskonzert mit dem Stephanschor und der Kammerphilharmonie – der wird dem unbedingt zustimmen. Daneben hatte Kantor Patrick Fritz-Benzing die wohl bekannteste Begräbnismusik überhaupt aufs Programm gesetzt: Mozarts Requiem d-moll.
Claire Huangci spielte bei den Bruchsaler Schlosskonzerten
Die amerikanische Pianistin Claire Huangci war bereits vor kurzem in Karlsruhe beim Konzert der Staatskapelle zu erleben; nun gab sie einen Klavierabend im Rahmen der Bruchsaler Schlosskonzerte – mit einer interessanten Verbindung zwischen Frédéric Chopin und Sergej Rachmaninow, dessen 150. Geburtstag die Musikwelt in diesem Jahr feiert.
Erste Fastenkonzerte rückten das Thema „Buße“ und die Liturgie der Kartage in den Mittelpunkt
Der Kammerchor Cantus Solis mit einem "Tenebrae"-Konzert und Musik von Tomas Luis de Victoria in der Stadtkirche Durlach (Foto: Gehringer)
Ungewöhnliche Konzerte gab es zu Beginn der Fastenzeit: In den Karlsruher Kirchen wurde bereits die Liturgie während der so genannten Heiligen Woche in den Blick genommen, und zwar in Vertonungen aus Spätrenaissance und Frühbarock – so, wie es der kirchlichen Tradition während der nächtlichen Stundengebete oder den Trauermetten, den „Tenebrae“, entsprach.
Nicht nur vor kurzem in der Christuskirche, sondern auch in der Stadtkirche Durlach war ein ein solches Konzert zu hören: Der Kammerchor Cantus Solis hatte sich die Responsorien aus dem „Officium Hebdomadae Sanctae“ von Tomas Luis de Victoria vorgenommen.
Zum Kreuzweg und zur Leidensgeschichte Jesu gehören aber auch Umkehr und Buße: Diesem Thema widmeten sich das Athos Ensemble und Patrick Fritz-Benzing (Orgel) mit ihrem Konzert „Aus tiefer Not“ in der Kirche St. Stephan.
"Mendelssohn Plus": Das BuschKollegium musizierte in der Landesbibliothek und förderte Raritäten zu Tage
Das Karlsruher BuschKollegium, hier in der Besetzung mit Bläsern, Cello und Singstimme, beim Konzert in der Badischen Landesbibliothek (Foto: Gehringer)
Was kommt dabei heraus, wenn man ein unbekanntes Frühlingslied von Felix Mendelssohn Bartholdy zum Ausgangspunkt seiner Programmplanung nimmt? Das Karlsruher BuschKollegium, das seit rund zehn Jahren besteht und sich in wechselnder Besetzung immer wieder die Raritäten des Kammermusik-Repertoires vornimmt, wusste das anfangs vermutlich selbst nicht so genau. Doch schließlich entstand ein origineller und recht unterhaltender Abend, der - mit „Mendelssohn Plus“ überschrieben - vor kurzem in der Badischen Landesbibliothek zu hören war.
Passionskonzert in der Karlsruher Christuskirche mit Vokalmusik der Renaissance
Einstieg in die Passionszeit an der Christuskirche Karlsruhe: Ein Vokalquintett mit Franz Vitzhum, Terry Wey, Daniel Schreiber, Sebastian Hübner und Matthias Horn bot Musik der Renaissance im abgedunkelten Kirchenraum. (Foto: Hanauer)
Mit dem italienischen „Lamento“ oder dem lateinischen „Lamentatio“ bezeichnet man in der Musik ein Klagelied, einen Klagegesang, der sich in der Renaissance als neue musikalische Gattung einbürgerte. Im Zusammenhang mit der Passion Jesu, dem Leidensweg Jesu Christi, erlangte das Lamento seine christlich-religiöse Bedeutung – der Klage über das Sterben Jesu Christi am Kreuz. In der Christuskirche war nun ein Lamento ganz eigener Art zu erleben ...
KIT Konzertchor und Ensemble "RicciCapricci" boten Musik aus Großbritannien
Unter Nikolaus Indlekofer musizierte der KIT Konzertchor im Audimax des Campus Süd. (Foto: Gehringer)
Wer ein Programm mit englischer Chormusik plant, der wird zunächst einmal vor allem im Frühbarock fündig: Denn das elisabethanische Zeitalter gilt als Blütezeit der englischen Kultur; zu den berühmtesten Vertretern gehören die Komponisten William Byrd, dessen 400. Todestag in diesem Jahr begangen wird, oder der Lautenist John Dowland – und natürlich William Shakespeare. Seine Dichtung hat Komponisten durch die Jahrhunderte hindurch zu zahlreichen Vertonungen angeregt, wozu auch die Übersetzungen von August Wilhelm von Schlegel beitrugen.
Ein spannendes Programm mit vielen Werken, die bei uns auf dem Kontinent eher unbekannt sind – wie etwa manche Chormusik von Edward Elgar – war jetzt beim Semesterkonzert des KIT Konzertchors unter der Leitung von Nikolaus Indlekofer im Audimax des Campus Süd zu erleben. Das Ensemble „RicciCapricci“ sorgte für eine zusätzliche Farbe.
Händel-Festspiele: Oratorium "La Resurrezione" mit dem Händelfestspielorchester Halle ein musikalischer Hochgenuss
Zu Gast im Kleinen Haus des Staatstheaters: Das Händelfestspielorchester Halle unter der Leitung von Attilio Cremonesi (Foto: Felix Grünschloß)
Zwischen den Händel-Festspielstädten solle keine Konkurrenz herrschen, sondern Kooperation, befand Staatstheater-Intendant Ulrich Peters beim Auftritt des Händelfestspielorchesters Halle am vergangenen Wochenende. Und in der Tat: Das Gastspiel der „Hallenser“ unter der Leitung von Attilio Cremonesi gehörte sicher zu den Glanzpunkten des diesjährigen Festivals, das am kommenden Freitag zu Ende geht.
Cremonesi, der bereits das Gala-Konzert dirigierte hatte und der zudem das Händelfestspielorchester in Halle leitet, hatte angeboten, Händels Oratorium „La Resurrezione“ auch in Karlsruhe aufzuführen: Eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwies. Denn „La Resurrezione“ gehört zu jenen Händel-Werken, die eine größere Beachtung verdienen; die Begeisterung im Kleinen Haus war riesig.
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