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Kritik

Anmutiger Stimmungszauber

| Christine Gehringer | Kritik

Liederabend mit Tilman Lichdi und Thomas Seyboldt im Rahmen der Ettlinger Schubertiade

 

180304 Schubertiade

Von 1818 bis 1821 lebten Franz Schubert und sein Freund Johann Mayrhofer in Wien zusammen in einer äußert fruchtbaren „Künstler-WG“. Die Verbindung hatte allerdings schon früher begonnen. Von Mayrhofer – Dichter, Theologe und zugleich auch Revisor beim „k.uk. Bücherrevisionsamt“ - hat Schubert fast fünfzig Lieder vertont; eine Auswahl davon war kürzlich bei der Ettlinger Schubertiade mit Tilman Lichdi und Thomas Seyboldt zu hören: Wunderbare Szenen und affektive Bilder.

Klagegesang und bissige Wortgefechte

| Christine Gehringer | Kritik

Karlsruher Meisterkonzert: Mischa Maisky und das SWR Symphonieorchester spielten Dvorak und Schostakowitsch.

Mischa Maisky

Ein Weltstar war in Karlsruhe zu Gast: Im ausverkauften Konzerthaus spielte der Cellist Mischa Maisky gemeinsam mit dem neu gegründeten SWR Symphonieorchester; am Pult der erst 30jährige usbekische Dirigent Aziz Shokhakimov. Eine glückhafte Verbindung.
(Foto: PR/ Mat Hennek; Deutsche Grammophon)




 

Der Zauber fehlte

| Christine Gehringer | Kritik

 Händelfestspiele in Karlsruhe: "Alcina" konnte nicht überzeugen - ein Fazit.

 

Alcina Karlsruhe

Die Oper „Alcina“, 1735 in London uraufgeführt, gehört sicher zu den schönsten und populärsten Werken Händels, und auch 1978, zur Eröffnung der ersten Händel-Tage in Karlsruhe, stand sie auf dem Spielplan. Szenische Reduktion und dafür Konzentration auf das psychologische Drama wollten der US-amerikanische Regisseur James Darrah und seine Ausstatterin Chrisi Karvonides-Dushenko bieten – doch das ging leider schief. Als Eindruck überwog die Langeweile.

Barocke Tänze und vergessene Opern

| Christine Gehringer | Kritik

Händelfestspiele in Karlsruhe: Ein "Abendstern" mit Arien von Vivaldi

 

180219 Abendsterne

Eines der interessantesten Formate der Karlsruher Händel-Festspiele sind die so genannten „Abendsterne“, die erst in den vergangenen Jahren dem regulären Festspiel-Programm hinzugefügt worden sind. Denn nicht nur der Glanz der barocken Oper, das Drama der Liebeswirren rund um Götter und Könige gehören zu diesem Festival, sondern eben auch die „Verborgenen Schätze“ der barocken Kammermusik. Damit – und auch mit einigen Arien weniger bekannter Werke - begeisterten die norwegische Mezzosopranistin Tuva Semminsen und das Ensemble „Spissky & Friends“ in der Karlsruher Christuskirche.

Brahms und Hindemith im Zwiegespräch

| Christine Gehringer | Kritik

Das Klavierduo Herbert Schuch und Gülru Ensari bei den Bruchsaler Schlosskonzerten

 

Duo Schuch Ensari

Ein Dialog zwischen Johannes Brahms und Paul Hindemith? Auf diese Idee kamen vor einiger Zeit der Pianist Herbert Schuch und seine Ehefrau Gülru Ensari, die seit einigen Jahren ein Duo bilden: Irgendwann fiel ihnen auf, dass die vierhändigen Walzer op. 39, die Brahms 1865 schrieb, hervorragend mit jenen von Hindemith harmonieren.
Tonartlich sind sie verwandt, das Duo verschränkte sie ineinander, und heraus kam ein spannender und vielschichtiger Blick auf dieses Wiener Kulturgut.
Jetzt gastierten Herbert Schuch und Gülru Ensari bei den Bruchsaler Schlosskonzerten.

Betrachtungen in c-moll

| Christine Gehringer | Kritik

Außergewöhnliches Programm mit Bach und Mozart: Andras Schiff und die Cappella Andrea Barca in Baden-Baden

 

180203 Andras Schiff

Über die Dreiklangstöne C, Es und G sind Mozarts c-moll-Klavierkonzert (KV 491) und Bachs „Musikalisches Opfer“ verbunden – und das wiederum brachte den ungarischen Pianisten Andras Schiff auf eine ungewöhnliche Idee: Voller Bezüge und in sich verwoben war das Konzert, das er jetzt gemeinsam mit seinem Kammerorchester „Cappella Andrea Barca“ im Festspielhaus Baden-Baden gab. Für die beiden Bach-Konzerte BWV 1060 und BWV 1062 (letzteres vor allem bekannt als Konzert für zwei Violinen) agierte an seiner Seite die junge Pianistin Schaghajegh Nosrati.

Liederabend als Beziehungskomödie

| Christine Gehringer | Kritik

Festspielhaus Baden-Baden: Diana Damrau, Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch mit dem "Italienischen Liederbuch" von Hugo Wolf

 

180202 Damrau Kaufmann

Das „Italienische Liederbuch“ von Hugo Wolf: Das ist ein sehr spezielles Konzertprogramm, und es ist bedauerlich, dass es kaum auf den Spielplänen steht. Normalerweise richtet sich ein solches Programm daher auch an ein spezielles, eher überschaubares Publikum – nicht jedoch im Festspielhaus Baden-Baden, wo solche „Zugpferde“ wie Diana Damrau und Jonas Kaufmann jetzt für ein volles Haus sorgten. Doch nicht nur das: Mit einem kleinen Kunstgriff, einer raffinierten Dramaturgie wurde aus der Liedersammlung kurzerhand ein unterhaltsames Bühnenereignis, das man auch unter das Motto „Szenen einer Ehe“ hätte stellen können ...

Whisky, Dudelsack - und ein altes Schloss

| Christine Gehringer | Kritik

Schottischer Abend: Sophia Jaffé, Garry Walker und die Rheinische Philharmonie zu Gast im Konzerthaus Karlsruhe

 

180127 Meisterkonzert Schottland

Schottland? Da denkt man an rauhe Landschaften und an Ruinen im Nebel, natürlich auch an den Schottenrock, und musikalisch denkt man da vor allem an Mendelssohns „Schottische“, nämlich die Sinfonie a-moll op. 56. Dass aber das Thema „Schottland“ tatsächlich ein umfangreiches und höchst interessantes Konzertprogramm hergibt – das zeigten zuletzt die „Karlsruher Meisterkonzerte“ im Konzerthaus Karlsruhe. Einer jener seltenen Abende, bei denen der übergeordnete Titel wirklich durchgängig passte.